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Küss mich, Cowgirl!

Küss mich, Cowgirl!

Titel: Küss mich, Cowgirl! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Jean Dale
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beide.” Nachdenklich neigte sie den Kopf. “Das Merkwürdige bei der Sache ist, dass Toni fest davon überzeugt war, dass du nicht explodieren würdest. Und sie hatte recht. Ich glaube, sie kennt dich besser als ich.”
    “Komisch”, erwiderte er sarkastisch, “ich kenne sie überhaupt nicht.”
    “Zeit für den Viehtrieb, Sir”, verkündete Kent. “Ich habe die passende Kleidung bereits herausgelegt.”
    Simon, der auf dem Rücken im Pool trieb, öffnete ein Auge und sah zu seinem Assistenten. “Danke, dass Sie sich ganz umsonst diese Mühe gemacht haben. Ich komme nämlich nicht mit.” Er wartete darauf, dass Kent “Sehr gut, Sir” sagte, auf dem Absatz kehrtmachte und sich zurückzog.
    Stattdessen schürzte Kent missbilligend die Lippen. “Sind Sie sich sicher, dass dies die beste Entscheidung ist, Sir?”
    Simon stellte die Füße auf den Boden des Pools. Wasser tropfte ihm vom Kinn. “Wollen Sie meine Entscheidung etwa infrage stellen, Kent?”
    “Da niemand sonst in der Nähe ist, um das zu tun, empfinde ich es als meine Pflicht, Sir.”
    Simon blinzelte. Sein Assistent klang ja fast belustigt. “Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu erklären, was Sie damit meinen?”
    Kent straffte die Schultern. “Nur dass ich Sie nicht als jemanden kenne, der sich vor etwas drückt. Falls Sie den Rest des Tages hier vor sich hin schmollen wollen …”
    “Wie bitte? Ich schmachte nicht vor mich hin. Frauen schmachten.”
    “Genau das will ich damit sagen. Aber die Fragen mehren sich. Ihre Schwester wollte von mir wissen, ob mit Ihnen alles in Ordnung ist. Die Dame aus Chicago bemerkte, Sie hätten auf ihre höfliche Anfrage mürrisch reagiert. Miss Keene …”
    “Toni hat sich nach mir erkundigt?” Simon watete durchs Wasser zur Leiter.
    “Nicht Toni, Niki Keene. Als Sie auch nicht zum Lunch erschienen, bemerkte sie, dass Sie womöglich ein schlechter Verlierer seien.”
    “Ein schlechter Verlierer! Was zur Hölle habe ich denn ihrer Ansicht nach verloren?” Natürlich wusste Simon, was er verloren hatte: Toni. Und offenbar war er nicht der Einzige, der das wusste, was ihn nicht gerade erfreute. Frustriert biss er die Zähne zusammen.
    Kent hatte recht. Er würde diesen Viehtrieb mitmachen und der glücklichste Stadtmensch sein, den sie je gesehen hatten. Sollten sie doch seinen Mut infrage stellen! Er würde ihnen schon zeigen, aus welchem Holz Simon Barnett geschnitzt war!
    Toni, Dylan und einige andere Cowboys trieben die Urlaubergruppe auf die Weide zu, wo eine kleine Herde Longhorn-Rinder der Bar-K-Ranch versammelt war. Die Reiterinnen redeten aufgeregt durcheinander, begeistert davon, dass sie sich jetzt wie echte Cowgirls fühlen konnten.
    Simon tauchte allerdings nicht auf. Offenbar schmollte er tatsächlich in seiner Hütte, wie Marilee es ausdrückte. Toni fragte sich, ob sie ihn überhaupt noch wieder sehen würde, bevor er morgen abreiste. Vielleicht war er schon mit Sack und Pack abgereist, wenn sie zur Ranch zurückkehrte.
    Ihr Magen zog sich zusammen. Dies war definitiv der letzte volle Tag für die Urlauber. Sobald diese Gruppe fort war, würde auch schon die nächste ankommen. Nur wenige Stunden Zeit würden bleiben, um die Hütten und die Gemeinschaftsräume im Ranchhaus zu reinigen. Das Reinigungspersonal stand bereit und würde mit der Arbeit beginnen, sobald …
    “Reiter voraus!” Dylans Ruf riss sie aus ihren Überlegungen.
    Toni drehte sich im Sattel um und blinzelte gegen das Sonnenlicht. Der Reiter ritt schnell und bewegte sich anmutig auf seinem Pferd. Anscheinend handelte es sich um einen Cowboy von einer der Nachbarranches.
    “Du lieber Himmel!”, flüsterte Marilee ehrfürchtig. “Das ist Simon!”
    Tatsächlich, es war Simon, der dort wie ein geborener Cowboy ritt. “Ich fasse es nicht”, wandte sich Toni an Marilee. “Niemand lernt so schnell so gut reiten.”
    “Da kennen Sie meinen Bruder schlecht”, erwiderte Marilee stolz. “Erstens war er in der Schule Sportler und hält sich bis heute fit. Aber vor allem packt er alles mit Entschlossenheit an. Er braucht nur einmal etwas erklärt zu bekommen, und schon hat er es begriffen.”
    “Ich bin beeindruckt”, gestand Toni.
    Simon richtete sich auf seiner galoppierenden grauen Stute auf, und erst jetzt zeigte sich seine Unerfahrenheit an der Art, wie er sich im Sattel vorbeugte. Er korrigierte seine Haltung und sagte: “Tut mir leid, dass ich zu spät komme.”
    Das freche Grinsen war wieder da. Toni

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