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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Du hast diese Ehe zwischen mir und Alex arrangiert wegen dieser verrückten Idee, die du in Bezug auf seine Abstammung hast.«
    »Sie ist nicht mal ansatzweise verrückt. Frag nur Alex.«
    »Das werde ich.« Sie erhob sich. »Jetzt verstehe ich endlich. Du hast mich zu einem Pfand in diesem absurden dynastischen Wunschtraum von dir gemacht. Du wolltest die beiden Familien miteinander vereinen, genau wie die Väter im Mittelalter. Das ist so barbarisch, dass ich‘s kaum fassen kann.«
    »Einen Romanov zu heiraten würde ich kaum als barbarisch bezeichnen.«
    Sie presste die Finger an ihre Schläfen. »Unsere Ehe dauert doch nur fünf Monate. Was nützt dir das? Eine Kurzzeitehe kann doch wohl kaum der Beginn einer Dynastie sein!«
    Er stellte seine Tasse ab und kam langsam zu ihr. »
    Ihr müsst euch nicht scheiden lassen. Tatsächlich hoffe ich, dass ihr‘s nicht tut.«
    »O Dad ...«
    »Du bist eine attraktive Frau, Daisy. Vielleicht nicht so schön wie deine Mutter, aber dennoch sehr anziehend. Wenn du bloß nicht ganz so frivol wärst, könntest du Alex vielleicht sogar halten. Um eine gute Ehefrau zu sein, muss man ein paar Dinge wissen, weißt du. Die Wünsche des Mannes haben immer an erster Stelle zu stehen. Sei fügsam.« Er musterte stirnrunzelnd ihre dreckigen Jeans und ihr T- Shirt. »Und du solltest außerdem ein wenig mehr auf dein Äußeres achten. Ich hab dich noch nie so unordentlich gesehen. Weißt du, dass dir Strohhalme im Haar stecken? Vielleicht wäre Alex nicht so versessen darauf, dich wieder loszuwerden, wenn du die Art Frau wärst, auf die man sich abends beim Heimkommen freut.«
    Sie betrachtete ihn abfällig. »Willst du, dass ich ihn mit den Hausschlappen in der Hand an der Wohnwagentür erwarte?«
    »Das ist genau die Art von respektloser Bemerkung, die jemanden wie Alex verjagt. Er ist ein sehr ernsthafter Mensch. Wenn du deinen unangebrachten Humor nicht ein wenig zügelst, hast du nicht den Hauch einer Chance, ihn zu halten.«
    »Wer sagt, dass ich das überhaupt will?« Doch noch während sie sprach, spürte sie, wie sich ihr Magen schmerzvoll zusammenzog.
    »Ich sehe schon, du hast nicht die Absicht, es mir leichtzumachen, also werde ich jetzt gehen.« Er ging zur Tür. »Aber spiel bloß nicht die Trotzige, Theodosia, nur um mir eins auszuwischen. Vergiss nicht, du bist eine Frau, die nicht gut alleine zurechtkommt. Mal abgesehen von seiner Abstammung, ist Alex ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Mann, und ich kann mir keinen besseren vorstellen, der sich um dich kümmert.«
    »Ich brauch keinen Mann, der sich um mich kümmert!«
    »Warum hast du dann überhaupt in die Heirat eingewilligt?«
    Ohne auf ihre Antwort zu warten, machte er die Tür auf und trat in den Sonnenschein hinaus. Wie konnte sie ihm erklären, wie sie sich innerlich verändert hatte, seit sie hierhergekommen war? Sie wusste, dass sie nicht mehr derselbe Mensch war, der sein Haus vor über einem Monat verlassen hatte, aber das würde er ihr ohnehin nicht glauben.
    Die Kindergartenkinder, mit denen sie vorhin gesprochen hatte, hatten sich um ihre Erzieherin herum versammelt und machten sich zur Rückkehr bereit. Während des vergangenen Monats hatte sie sich an die Gerüche und den Anblick des Zirkus gewöhnt, doch nun sah sie das Ganze auf einmal mit ganz neuen Augen.
    Alex und Sheba standen in der Nähe des big top und stritten sich über irgend etwas. Die Clowns übten einen Jongliertrick, während Heather vor dem kritisch dreinblickenden Brady einen Handstand versuchte. Frankie spielte neben Jill auf dem Boden, die wiederum mit ihren kleinen Hunden arbeitete, japsenden nackten Kreaturen, bei denen Daisy regelmäßig ein Schauder über den Rücken lief. Sie roch Hamburgerfleisch, das auf einem Grill brutzelte, den die Showgirls aufgebaut hatten, hörte das allseits präsente Summen des Generators, das Flattern der Zeltleinwände im Sommerwind.
    Und dann schrie ein Kind.
    Der Schrei war derart schrill, dass jedermann hochschreckte. Alex‘ Kopf fuhr hoch. Heather kippte aus ihrem Handstand, und die Clowns ließen die Keulen fallen, mit denen sie jongliert hatten. Ihr Vater blieb abrupt stehen und blockierte ihr die Sicht. Sie hörte ihn aufkeuchen und drängte sich an ihm vorbei, um zu sehen, woher der ganze Aufruhr kam. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    Sinjun war aus seinem Käfig ausgebrochen.
    Er stand auf dem schmalen Grasflecken zwischen der Menagerie und dem big top, und hinter ihm hing die

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