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Kuess mich - es ist Karneval

Kuess mich - es ist Karneval

Titel: Kuess mich - es ist Karneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Oldfield
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glauben.”
    Der Lastwagen vor ihnen setzte sich endlich in Bewegung; und der Verkehr begann wieder zu fließen. Sie fahren weiter an der Küste entlang und überquerten den Kanal, der Ipanema von Lebion trennte.
    “Kannst du bitte hier anhalten?” bat Ellen, als sie an einer größeren Lücke zwischen den am Rand parkenden Autos vorbeikamen. “Ich möchte ein paar Fotos machen.”
    Roberto fuhr schwungvoll in die Parklücke und hielt an.
    “Möchtest du einen guten Blick auf den Strand haben?”
    “Nein, ich möchte Bilder von deinem Wagen machen, um meinen Artikel zu illustrieren”, erklärte sie; während sie sich nach der Kameratasche bückte, die zu ihren Füßen unter dem Sitz stand. “Das Auto muß allein und in gutem Licht dastehen und…”
    Roberto startete den Motor! “Wir müssen vor drei Uhr in dem Restaurant an der Copacabana: sein, also haben wir jetzt keine Zeit für so etwas.” Und schon war er rückwärts auf die Straße gefahren, hatte eine perfekte Wendung gemacht und fuhr den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    “Es hätte höchstens fünf Minuten gedauert”, protestierte Ellen.
    Roberto zauberte ein Lächeln des Bedauerns auf sein Gesicht.
    “Es tut mit wirklich leid.”
    Ellen war verärgert. Roberto war absichtlich so wenig hilfsbereit gewesen, genau wie bei der Fabrikbesichtigung, und er würde ihr zweifellos auch in Zukunft Steine in den Weg legen.
    Aber ich brauche ein Foto von diesem Auto, und ich werde eines bekommen, schwor Ellen sich voller Wut.
    Das elegante Restaurant befand sich in einer achteckigen Glasveranda. Dunkelblau gedeckte Tische standen auf weißen Fliesen. Deckenrollos schützten die Gäste vor den starken Sonnenstrahlen. Der architektonisch streng wirkende Raum wurde durch bunte Pflanzen in großen Kübeln aufgelockert. Die geöffneten Türen ließen frische Luft herein und gaben gleichzeitig den Blick auf die Straße und das türkis glitzernde Meer frei.
    “Wir könnten eine Caipirinha probieren”, sagte Roberto, als ein junger Kellner an ihren Tisch kam, um die
    Getränkebestellungen entgegenzunehmen. “Das ist eine nicht ganz ungefährliche Mischung aus Zuckerrohrschnaps, Limone, zerstoßenem Eis und Zucker”, erklärte er seiner Begleiterin.
    Ellen nickte zustimmend.
    Im Handumdrehen wurden die Getränke serviert, und der Kellner wartete auf weitere Bestellungen. “Heute bieten wir wieder unser Büfett mit Meeresfrüchten an”, informierte er sie.
    Er lächelte Ellen an und sprach Englisch. “Wenn es Ihnen recht ist, bedienen Sie sich selbst.”
    “Das werden wir tun”, versicherte Roberto.
    Ellen trank einen Schluck aus ihrem Glas. “Köstlich!”
    Das Büfett war ein wahres Kunstwerk. Aus riesengroßen Hummern, Pyramiden aus rosa Tiefseekrabben und Krebsen in braunen Schalen war das Mittelstück geformt worden, während rundherum Platten mit gekochtem Knurrhahn, einer Vielzahl anderer Fische, Austern und geräuchertem Lachs kunstvoll angeordnet waren. Schüsseln mit Salat, Tomaten,
    aufgeschnittenen Avocados, Krautsalat und Soßen standen am Rand des langen Tisches. Auf einem separaten Tisch wurde den Gästen eine Fülle der köstlichsten Nachspeisen angeboten. Es gab Schokoladenkuchen, Mousse au Coco, Mousse au Mango, tropische Früchte, Karamelpudding, zarte Baisers und vieles andere mehr.
    Das Essen war hervorragend, und Ellen mußte zugeben, daß Roberto ein ausgeze ichneter Gesellschafter war, auch wenn er sie vorhin fast zur Raserei gebracht hatte. Während sie aßen, erkundigte er sich nach den Zeitungsaufträgen, die sie bisher gehabt hatte, und zeigte so viel Interesse daran, daß sie ihm ausführlich darüber berichtete. Bald darauf unterhielten sie sich angeregt über Reisen, die sie gemacht, Bücher, die sie gelesen, und Filme, die sie gesehen hatten.
    Während sie ihren Kaffee tranken, wandte Ellen sich hin und wieder um, um besser nach draußen sehen zu können.
    Schon seit geraumer Zeit hatte sie leise Trommelmusik gehört, die jetzt immer näher kam. Nun tauchten Trommler und Schlagzeuger auf, der eine Truppe von jungen Frauen und Männern folgte.
    Zusammen waren es etwa hundert Leute, die alle gleich gekleidet waren. Die Mädchen trugen Bustiers aus goldfarbenem Satin, knappe silberfarbene Shorts und silberfarbene Zylinderhüte, die Männer waren mit goldfarbenen Satinhemden, langen silberfarbenen Lurexhosen und Frackjacken bekleidet und trugen ebenfalls Zylinderhüte. Sie tanzten alle gleichzeitig und bewegten sich genauso

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