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Kuess mich - es ist Karneval

Kuess mich - es ist Karneval

Titel: Kuess mich - es ist Karneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Oldfield
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abend getan hatte. Damals hatte sie nicht wissen können, daß er ihr gegenüber weiterhin so feindselig eingestellt bleiben würde, doch heute hatte sie es gewußt.
    Wie konnte ich nur so dumm und bereitwillig auf alles eingehen? fragte sie sich unglücklich. Zugegeben, es ist schwer, dem sexuellen Impuls zu widerstehen, aber wo sind meine Willensstärke und Selbstbeherrschung geblieben?
    Ellen warf einen Blick auf Roberto. Sein ernster Gesichtsausdruck und sein Schweigen sagten ihr, daß auch er Zweifel an der Richtigkeit ihrer Beziehung hatte.
    Ganz gleich, was Roberto für sie empfand, sie liebte ihn!
    Schon als Teenager hatte sie instinktiv gewußt, daß Roberto ihr etwas ganz Besonderes bedeutete, auch wenn sie es sich nicht eingestanden hatte. Es war nicht nur die körperliche Anziehungskraft, - es war weit mehr. Ellen seufzte.
    Sie blickte hinaus auf den menschenleeren Strand, der im silbrigen Mondlicht vor ihnen lag. Wenn sie in Rio bliebe, wüßte sie, daß Roberto irgendwo in der Nähe wäre und sie ihm jederzeit begegnen könnte, was sie immer wieder in neue Erregung versetzen würde. Es war besser, einen klaren Schlußstrich zu ziehen. Sie beschloß, Roberto ihre Aktien zu verkaufen und am Donnerstag zurückzufliegen, so wie er es wünschte.
    “Dort ist das Restaurant.” Roberto zeigte mit der Hand auf ein Haus vor ihnen. Auf der Strandseite stand ein langgestrecktes Gebäude im Blockhausstil.
    “Sehr hübsch”, sagte Ellen, die das Gefühl hatte, auf seinen Hinweis reagieren zu müssen. Während er sich darauf freute, endlich etwas zu essen, hatte sie nicht den geringsten Appetit.
    Roberto fuhr auf den großen Parkplatz vor dem Restaurant.
    “Ich möchte meine Kamera in den Kofferraum packen, damit sie nicht so sichtbar herumliegt”, erklärte sie.
    “Natürlich.”
    Roberto öffnete die Heckklappe und wollte gerade die Kameratasche nehmen, als aus der Dunkelheit ein langhaariger Jugendlicher auf sie zukam.
    “Por favor”, sagte er lächelnd und machte einen Satz auf die Fotoausrüstung zu.
    Ellen war so überrascht, daß sie wie angewurzelt stehenblieb.
    Im selben Augenblick machte auch Roberto einen Schritt auf die Kamera zu, riß die Tasche an sich, stellte sie in den Kofferraum und schlug die Klappe zu. Der junge Dieb, der seine Pläne so jäh vereitelt sah, blickte von Roberto zu Ellen. Er schien sich nicht sicher zu sein, was er nun tun sollte. Doch dann riß er mit einer plötzlichen Bewegung Ellen die kleine Goldkette vom Hals und rannte davon.
    “Meine Perle!” schrie Ellen unglücklich. “Sie ist mein wertvollster Besitz.”
    “Ich hole sie dir zurück”, rief Roberto und rannte, so schnell er konnte, hinter dem Dieb her.
    Ellen sah ihm einen Moment lang wie gelähmt nach. Doch dann lief sie mir raschen Schritten hinter ihm her.
    Als der Junge merkte, daß er ve rfolgt wurde, beschleunigte er sein Tempo. Roberto und Ellen hatten ihn schon fast erreicht, da tauchte er zwischen zwei Autos unter und schien sich gleich darauf in Luft aufgelöst zu haben.
    “Wo ist er hingelaufen?” stieß Ellen atemlos hervor.
    Roberto zwängte sich zwischen den parkenden Wagen zur nächsten Reihe durch, wobei er auch einen Blick unter die Autos warf. “Er muß hier irgendwo sein.”
    Ellen horchte auf. Sie hörte, wie ein Motor angelassen wurde, und im selben Moment sah sie, wie ein schnittiges Coupe mit offenem Verdeck in rasender Fahrt angebraust kam. Durch die Windschutzscheibe konnte sie am Steuer den jugendlichen Dieb erkennen. Er fuhr direkt auf Roberto zu.
    “Paß auf!” schrie sie.
    Der Wagen schlingerte und streifte Roberto. Dieser wurde, wobei er fast einen Salto machte, gegen einen Jeep geschleudert.
    Doch der Junge hielt nicht an, sondern raste vom Parkplatz auf die Landstraße.
    Ellen rannte auf Roberto zu, der aber schon wieder auf den Beinen war und zurücklief. “Ist alles in Ordnung?” rief sie ängstlich, denn er war mit voller Wucht auf den Geländewagen geprallt.
    Roberto faßte sich mit einer Hand an die Rippen und krümmte sich. “Ich glaube, ich habe mir eine Prellung zugezogen; aber ich lebe noch.” Er nahm ihren Arm und rannte mit ihr zu seinem Wagen. “Wir werden diesen Bastard fangen und deine Perle zurückholen”, schwor er.
    Ein paar Minuten später fuhren sie denselben Weg an der Küste entlang, den sie gekommen waren. Roberto fuhr sehr schnell.
    Ellen beugte sich vor. “Wir fahren über hundertsechzig Stundenkilometer”, gab sie zu bedenken.
    “Die

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