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Kuess mich - es ist Karneval

Kuess mich - es ist Karneval

Titel: Kuess mich - es ist Karneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Oldfield
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schnell unser Wagen fährt und wie schnell wir ihn eingeholt haben”, übersetzte Roberto. “Er hat schon öfter einen Moreira gesehen, aber noch nie daran gedacht, einen zu stehlen.” Er lachte, krümmte sich aber im selben Augenblick wieder vor Schmerzen. “Doch beim nächsten Mal will er nach einem dieser Modelle Ausschau halten. Das ehrt mich kolossal.” Roberto machte eine scherzhafte Verbeugung und erklärte, daß er Senhor de Sa Moreira und Besitzer der Autowerke sei.
    Jetzt schien der Junge wirklich beeindruckt zu sein und wollte alles über die technischen Einzelheiten des Wagens er fahren.
    “Ist dies Roscoe Chards Wagen?” fragte Ellen, nachdem das Gespräch zwischen den beiden Autofanatikern beendet war.
    Der Junge nickte. “Ich habe ihn mir vor einem Hotel genommen, in dem der Typ ‘ne Party feierte.”
    “Er wird nicht .besonders erfreut sein, wenn er sieht, was du mit seinem Wagen gemacht hast”, bemerkte Roberto und sah auf die eingedrückte Tür und die verbeulte Kühlerhaube.
    “Der kann sich einen neuen leisten”, meinte der Übeltäter ungerührt.
    “Ich bin Journalistin”, sagte Ellen zu ihm, “und ich würde gern einen Artikel darüber schreiben. Wärest du bereit, mir darüber etwas zu erzählen?”
    “Na klar”, erwiderte der Junge grinsend. “Würden Sie mich dann auch neben dem Coupe fotografieren?” fragte er eifrig.
    “Warum nicht?” Ellen holte ihre Kamera und machte einige Aufnahmen, während er stolz neben dem Wagen posierte. “Wie heißt du denn?” fragte sie, während sie ihr Notizbuch zückte, das sie stets bei sich trug.
    “Pepe.” Er genoß es, daß man sich nur mit ihm beschäftigte, und erklärte ausführlich, welche Methoden er beim Stehlen anwandte.
    Plötzlich waren Sirenen zu hören. Die drei sahen, wie über das holprige Gelände ein Polizeiwagen mit aufgeblendeten Scheinwerfern auf sie zukam.
    “Das ging aber schnell”, meinte Pepe, als zwei Polizisten aus dem Auto stiegen. Er machte keinerlei Anstalten fortzurennen.
    Es bereitete ihm offenbar Vergnügen, über seine Abenteuer zu berichten.
    “Uns hat jemand mit seinem Handy angerufen”, sagte der jüngere der beiden Polizisten.
    Der ältere Polizist sah Pepe an und verdrehte die Augen. Er hatte den Jungen offensichtlich wiedererkannt. “Was ist passiert, Senhor?” wandte er sich an Roberto.
    Dieser erklärte die Situation, so gut er konnte, verzog dabei aber vor Schmerz das Gesicht.
    Ellen, die bis jetzt eifrig Notizen gemacht hatte, sah ihn besorgt an. Er war blaß und hatte die Hand auf seine Schulter gelegt, als müßte er diese schützen.
    Ellen ging zu ihm. “Ich glaube, du hast dir etwas
    .gebrochen.”
    “Das kann sein”, gab Roberto mit verzerrtem Lächeln zu.
    “Sie sind verletzt, Senhor”, erklärte der ältere Polizist. “Ich werde den Krankenwagen rufen.”
    “Was wird aus dem Kabriolett?” fragte er, als sie sich besorgt über ihn beugte. “Kannst du es bis zur Wohnung zurückfahren, oder hast du Angst vor dem Verkehr?”
    “Ich mache mir eigentlich größere Sorgen um dich”, erwiderte Ellen, “und würde lieber mit dir ins Krankenhaus fahren.”
    “Wir können Ihr Auto zu Ihrer Wohnung bringen”, schlug der ältere Polizist vor, der ihnen zugehört hatte.
    Es dauerte lange, bis die Ambulanz eintraf, dafür kümmerte man sich im Krankenhaus um so schneller um Roberto.
    “Das Schultergelenk und zwei Rippen sind gebrochen”, informierte eine Krankenschwester Ellen auf portugiesisch. “Es besteht immer die Gefahr einer verspäteten Schockreaktion, deshalb werden wir den Patienten über Nacht hierbehalten, Sie können ihn dann morgen gegen Mittag abholen,”
    “Ich muß dich noch etwas fragen”, sagte Roberto, der auf einer Pritsche lag und darauf wartete, daß man ihm den Gipsverband anlegte.
    Ellen sah ihn erstaunt an.
    “Warum hängst du eigentlich so an der Perle?” wollte er wissen. “Hast du sie von jemandem bekommen, der dir besonders viel bedeutet?”
    Ellen nickte. “Sie ist ein Geschenk von Conrado.”

7. KAPITEL
    Roscoe Chard rückte den Kragen seines teuren Seidenhemdes zurecht, wandte die rechte, attraktivere Seite seines Profils der Kamera zu und ergriff Robertos unverletzte Hand, um sie zu schütteln.
    “Fertig”, rief er Ellen zu und hob das Kinn. Er hoffte inständig, daß es auf dem Foto straff und faltenlos aussah.
    Ellen konnte nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken, als sie sah, wie sehr sich der Schauspieler bemühte, möglichst

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