Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)
sogar umstimmen.
Doch Roxy wandte sich ab und war ausgestiegen, bevor Nate reagieren konnte. Frustriert sah er ihr nach. Die Seidenbluse war wirklich sexy. Und erst die Stiefel. Ob sie auch sexy Dessous trug? Vielleicht weiße französische Spitze?
Ein heiseres Lachen auf der Straße schreckte ihn aus seiner erotischen Träumerei. Zwei Jugendliche näherten sich auf der anderen Straßenseite. Die Jeans tief unter den Hüften, Zigaretten aus den Mundwinkeln. Ein eiskalter Schauer lief Nate über den Rücken. Die Typen gefielen im gar nicht. Besorgt warf er einen Blick in Roxys Richtung. Sie stand vor der Haustür und kramte in der Handtasche nach dem Schlüssel. Jetzt blieben die jungen Männer stehen und beäugten den Wagen. Dann entdeckten sie Roxy.
Nervös wartete Nate darauf, dass Roxy endlich im Haus verschwand. Die Typen flüsterten verschwörerisch, lachten schmutzig und wechselten auf Roxys Straßenseite.
Vielleicht waren die Typen völlig harmlos, vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls würde er erst losfahren, wenn er Roxy sicher im Haus wusste.
Er stieß die Fahrertür auf und stieg aus.
Sofort blickten die Jugendlichen in seine Richtung. Nate musterte sie herausfordernd. Nach einigen Sekunden schnippte der eine seine Zigarettenkippe an den Straßenrand, dann schlenderten sie an Nate vorbei und weiter die Straße hinunter.
Zur Sicherheit wartete Nate ab, bis sie um die nächste Straßenecke verschwunden waren. Erst dann konzentrierte er sich wieder auf Roxy. Sie schien noch immer ihren Schlüssel zu suchen. Ob sie irgendwo einen Ersatzschlüssel versteckt hatte? Und wenn nicht? Jedenfalls werde ich erst verschwinden, wenn sie sicher im Haus ist, schwor Nate sich.
Überrascht wandte Roxy den Blick von der Handtasche, als sie Schritte hinter sich hörte. Nate! „Was … was willst du?“
„Dir beim Suchen des Haustürschlüssels helfen.“
„Er hatte sich in die äußerste Ecke verkrochen. Ich habe ihn gerade gefunden.“ Triumphierend hielt sie das Schlüsseletui hoch.
„Sehr gut.“ Nervös warf er einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass die zwielichtigen Gestalten nicht zurückgekommen waren. „Jetzt geh aber schnell hinein. Es ist spät.“
„Ich kann ganz gut selbst auf mich aufpassen.“
„Das mag ja sein.“ Energisch nahm er ihr den Schlüssel aus der Hand und schloss die Haustür auf. „Vergiss nicht, hinter dir abzuschließen!“
Seine Fürsorge amüsierte Roxy.
Erneut drang das heisere Lachen durch die Nacht. Aus einiger Entfernung zwar, aber trotzdem … Entschlossen baute Nate sich zwischen Roxys Haus und seinem Wagen auf. Er spürte instinktiv, dass die Gefahr noch nicht vorüber war.
„Nate?“
Roxy stand unentschlossen an der offenen Tür.
„Es ist noch recht früh. Möchtest du auf einen Drink hereinkommen?“
Ihm wurde warm ums Herz. Warum eigentlich nicht? Noch nie zuvor hatte er sich mit einer Frau so angeregt unterhalten. Roxy war witzig, schlagfertig, intelligent, und er liebte das Grübchen in der linken Wange, das sich bildete, wenn sie lächelte. Aber wenn er ihr Angebot annahm, würde es nicht bei dem Drink bleiben. Immerhin wussten sie inzwischen beide voneinander, dass sie keine feste Beziehung wollten.
Ich muss ja nicht gleich mit ihr schlafen, dachte er, obwohl er sie beim Bettgeflüster vielleicht überreden konnte, mit ins Outback zu kommen. Jedenfalls würde er auf einen Drink mit hereinkommen. Und er sehnte sich nach einem Kuss …
„Was hältst du von Kaffee?“, fragte sie.
„Kaffee?“
„Oder Kakao? Tee müsste ich auch noch im Haus haben.“
„Ist das alles?“
„Was hättest du denn gern?“
Er kam zwei Schritte näher. „Das hängt ganz von dir ab.“
Roxy blinzelte. Nates Tonfall und Mimik waren eindeutig. Ein schüchternes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Öfter mal was Neues.“
„Nein, es ist wie vor sechs Monaten. Auch damals wollte ich schon mit ins Haus kommen.“
„Aber dann hast du kalte Füße bekommen, weil du Angst hattest, ich könnte dich einfangen und zum Altar schleppen.“
„Inzwischen weiß ich, dass es nicht so ist.“
Nach einem tiefen Blick in ihre Augen beugte Nate sich vor, um zu tun, wonach sie sich beide so sehr sehnten.
3. KAPITEL
Roxy wurde schwindlig. Von einer Sekunde auf die andere war ihr das Zepter des Handelns aus der Hand geglitten, denn Nate war drauf und dran, sie wieder zu küssen!
Natürlich war ihr das Knistern zwischen ihnen nicht verborgen geblieben.
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