Kuess mich - kuess mich ueberall
stundenlang mit deinem anbetungswürdigen Mund beschäftigen.”
Mit dem Zeigefinger strich er ihren Hals entlang bis zum Aus schnitt ihrer Bluse und berührte den Ansatz ihrer Brüste. „Und ich mag es sehr, dass deine Haut so zart ist.”
„Wann hörst du endlich damit auf, zu versuchen, mich zu verführen?” beschwerte sie sich, während ihr Herz viel zu laut und wild klopfte.
„Nicht in der nächsten Zukunft… Warum fragst du? Habe ich etwa Erfolg?”
Sie wollte das rundweg leugnen, aber wie sollte ihr das gelingen, wenn sie sich nichts mehr wünschte, als dass sich keine störende Kleidung zwischen ihnen befände und keine anderen Menschen um sie herum wären? Nein, es war ihr unmöglich, sich zu verstellen, wenn sie in Tylers Nähe immer mehr das Gefühl eines unvermeidlichen Schicksals hatte.
Auf einmal spürte sie eine leichte Vibration an seiner Taille und sah verblüfft auf.
Tyler fluchte leise. Sein Pieper, den er am Hosenbund befestigt hatte, rief ihn zur Pflicht.
„Es ist das Krankenhaus, Jill. Ich habe Bereitschaft, also muss ich nach dem Rechten sehen”, sagte er bedauernd. Schnell küsste er sie noch einmal und verließ dann mit ihr die Tanzfläche, um sofort nach einem Telefon zu suchen.
Jill fragte sich, wie es ihm gelang, sich so rasch von einem erregenden Verführer in einen pflichtbewussten Arzt zu verwandeln, während sie noch immer ganz benommen war von dem romantischen Tanz mit ihm.
Tylers Antworten am Telefon entnahm sie dann, dass ein Dreijähriger nach einem Autounfall, bei dem seine Mutter schwer verletzt worden war, ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Jill hatte das Gefühl, zu Eis zu erstarren.
„Ich muss sofort los”, erklärte Tyler ernst, sobald er aufgelegt hatte. „Ich kann dich aber noch nach Hause fahren, wenn wir uns beeilen. Das Kind ist zu Tode erschrocken, und sie haben Probleme mit ihm. Der Junge hat keine Verwandten mehr. Und die Ärzte in der Intensivstation haben einen Herzfehler bei ihm ent deckt, als sie ihn untersuchten. Er wird in den kommenden Tagen wahrscheinlich operiert werden müssen.”
„Ich möchte nicht, dass du Zeit verlierst”, erwiderte Jill. „Ich kann mich später von jemandem im Krankenhaus mitnehmen lassen.”
„Entschuldige”, sagte er bedauernd, als sie gemeinsam auf den Ausgang zusteuerten.
„Das ist doch wichtiger, Tyler. Du musst dich nicht entschuldigen.” Und dann fragte sie wie unter einem inneren Zwang, weil sie die Antwort einfach wissen musste: „Die Mutter ist gestorben, nicht wahr?”
Tyler zögerte einen Moment, nickte dann aber. „Ja.”
Obwohl Jill den unverwechselbaren Geruch des Krankenhauses jeden Tag wahrnahm, verkrampfte sich ihr heute der Magen, als sie mit Tyler die Intensivstation betrat. Heute Abend hatte ein Kind seine Mutter verloren. Jill dachte an den kleinen Jungen und wie verängstigt er sein musste. Sie erinnerte sich an ihr eigenes Entsetzen nach ihrem Unfall. Und sie stellte sich Tylers Entsetzen vor, als er seine Mutter verloren hatte.
„Geht es dir nicht gut?” fragte Tyler und riss sie damit aus ihren quälenden Gedanken. „Du siehst plötzlich so blass aus.”
„Ich bin okay”, erwiderte sie leichthin. Sie war fest entschlossen, keine Schwäche zu zeigen.
„Ich frage nach, ob dich jemand nach Hause fahren kann”, bot er besorgt an.
Sie schüttelte heftig den Kopf. „Nein, Tyler. Danke, aber ich möchte noch eine Weile hier bleiben.” Jill zögerte und folgte dann ihrem Instinkt. „Wenn der Junge jemanden braucht, der ihm die Hand hält, sag mir bitte Bescheid.”
Tyler sah sie überrascht an. „Bist du sicher?” fragte er.
Sie nickte.
„Okay. Ich lass es dich wissen, wenn er jemanden braucht. Übrigens, vielen Dank für den unvergesslichen Tanz.”
„Dafür, dass ich dir auf die Füße getreten bin, meinst du. “
„War mir eine Freude”, sagte er mit einem leichten Lächeln und küsste sie. „Bis später.”
Jill ging in ihr Büro, machte sich Kaffee und arbeitete an einigen Pressemeldungen. Doch sie war unruhig und fing an, rastlos auf und ab zu gehen. Danach brachte sie nur nichtssagendes Gekritzel aufs Papier, bis nach einer Weile ein Anruf von Tyler kam.
„Wie steht es mit deinem Angebot, das du vorhin gemacht hast?” fragte er. „Hältst du es noch immer aufrecht?”
„Ja, natürlich”, antwortete sie aufgeregt.
„Ich habe hier einen kleinen Freund, der Sam heißt, und ich glaube, er könnte gut ein wenig weibliche Gesellschaft
Weitere Kostenlose Bücher