Kuess mich - kuess mich ueberall
Willenskraft dazu. „Ich sage nichts, was nicht wahr wäre.”
Tyler beugte sich über sie und strich ihr sanft übers Haar. „Wenn ich dich ansehe, will ich dich so sehr, dass es wehtut. Sag mir, dass ich eine Cha nce bei dir habe.”
Seine Stimme klang so eindringlich, dass Jills Puls sich beschleunigte. „Ich will dich”, gab sie leise zu. „Ich will dich so sehr, dass es mir Angst macht.”
In den folgenden achtundvierzig Stunden erstaunte Jill Tyler mit ihrer Zähigkeit und ihrer Geduld. Sam wachte oft auf und rief weinend nach seiner Mutter, und Jill tat ihr Bestes, um ihn zu trösten. Sie sang ihm etwas vor und las ihm Geschichten vor, bis sie heiser wurde.
Obwohl Tyler immer wieder versuchte, Jill nach Hause zu schicken, weigerte sie sich und ruhte sich nur ab und zu auf einer Liege aus, die Tyler in Sams Zimmer hatte stellen lassen.
Es war nicht einmal so, dass Jill immer die richtigen Worte für Sams Trauer fand. Das Geheimnis war wahrscheinlich wirklich, dass sie unendlich viel Geduld hatte und bei dem Kind blieb. Im Verlauf der Stunden konnte Tyler beobachten, dass zwischen Jill und dem kleinen Jungen eine echte Bindung wuchs.
Trotz der fürchterlichen Erinnerungen, die Jill quälen mussten, schien sie mit jedem Mome nt, der verging, stärker und mutiger zu werden. Und sie wollte Sam diesen Mut vermitteln und versicherte ihm, dass er keine Angst zu haben brauche und man sich ganz bestimmt um ihn kümmern würde.
Gegen Sonntagmittag war Sams Operation beendet. Der Junge erwachte recht schnell aus der Narkose, und Jill eilte an seine Seite. Sie blieb bei ihm bis spät am Abend, dann bestand Tyler darauf, sie nach Hause zu fahren.
„Ich möchte nicht, dass er aufwacht und in Panik gerät”, protestierte Jill, aber die dunklen Schatten unter ihren Augen waren ein deutliches Zeichen dafür, dass Tyler Recht hatte.
„Du kannst nicht jedes Mal hier sein, wenn Sam aufwacht. Das geht über deine Kräfte. Du hast ihm dabei geholfen, das schlimmste Wochenende seines Lebens durchzustehen. Jetzt muss er lernen, dass andere Leute sich um ihn kümmern werden.”
Jill seufzte und stand unsicher auf.
Besorgt runzelte Tyler die Stirn und fluchte leise. „Du bist so erschöpft, dass ich Angst habe, dich auf meinem Motorrad nach Hause zu fahren.”
„Oh, ich bin schon okay.” Aber Jill schwankte leicht.
Tyler legte ihr die Hände auf die Schultern. „Gib der Schwester ein paar Tipps, und dann gehen wir.”
Jill rieb sich die Augen und ging mit ihm zum Schwesternzimmer. „Was Sie auch tun, vergessen Sie die Geschichte mit dem kleinen Hasen nicht. Er liebt auch die Geschichte mit der Lokomotive und das Lied ,Pferde essen furchtbar gern Heu’. Kennen Sie es?”
Die Schwester schüttelte den Kopf, und so fing Jill mitten im Gang mit heiserer Stimme an, das Liedchen zu singen.
Tyler war verloren. Er wusste nun, dass er Jill nicht nur für eine Nacht wollte. Doch der Gedanke an den Fluch der Logans quälte ihn. Wenn es um Liebe ging, hatten die Logan-Männer kein Glück. Grimmig presste er die Lippen zusammen. Er glaubte nicht an den Fluch, aber er glaubte auch nicht, dass er Jill für immer halten konnte.
Dennoch war er entschlossen, sie zu erobern und wenigstens so lange mit ihr zusammen zu sein, wie es ihm erlaubt war.
Jill war froh, dass sie nicht von Tylers Motorrad gefallen war. Das Bad, das er für sie eingelassen hatte, entspannte zwar ihre verkrampften Muskeln, machte sie aber noch schläfriger. Das duftende Wasser fing allmählich an, sich abzukühlen, und obwohl sie den Gedanken hasste, jetzt aufzustehen, wusste sie doch, dass sie dringend ins Bett musste.
Das einzige Problem war, dass ihre Beine ihr nicht gehorchen wollten. Sie versuchte, sich irgendwie aus der Wanne zu heben, schaffte es aber nur, mit einem geräuschvollen Platschen zurückzufallen, so dass das Wasser überschwappte.
„Jill?” rief Tyler beunruhigt. Er wartete offenbar vor der Tür auf sie. „Bist du okay?”
Hastig antwortete sie: „Alles in Ordnung, Tyler. Ich bin okay.” Nur fürchterlich verlegen, fügte sie in Gedanken hinzu. Sie versuchte noch einmal, auf die Beine zu kommen - erfolglos.
„Oje!” murmelte sie.
Tyler musste ihr bemitleidenswertes Planschen mitbekommen haben, denn er erklärte nun entschieden: „Ich komme herein, Jill.”
„Nein!” krächzte sie heiser.
Aber es war zu spät. Er war bereits da und blickte ernst auf sie herab. Sie schloss gepeinigt die Augen. So hatte sie das schon
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