Kuess mich - kuess mich ueberall
erschauern, wenn er in deiner Nähe ist”, fuhr er leise fort, und sein sehnsuchtsvoller Blick traf Jill so intensiv, als ob Tyler sie berührt hätte.
Ihr Herz machte einen Satz, als er nun langsam auf sie zukam. „Nein, das tut er nicht”, hauchte sie.
Sanft, aber unmissverständlich drückte Tyler sie gegen den Schreibtisch. „Wie lange ist es her, seit du mit einem Mann geschlafen hast, Jill?”
Sie schluckte. „Ich habe dir doch schon gesagt, es ist sehr lange her.” Jill versuchte, normal weiterzuatmen, aber ihr Herz schlug wie verrückt.
Tyler stand so dicht vor ihr, dass ihre Körper sich berührten. „Ich werde dafür sorgen, dass diese Antwort sehr bald anders ausfällt, aber dafür musst du mit zu mir kommen, Jill”, flüsterte er und küsste sie.
Es war kein netter kleiner Kuss, sondern ein verheißungsvolles Versprechen. Langsam strich Tyler über ihren Körper, umfing ihren Po und zog sie verlangend an sich. Er ließ keinen Zweifel daran, wie heftig er sie begehrte, und sie reagierte wie ein Holzstoß, an den man ein brennendes Streichholz hält - sie fing sofort Feuer und stand in Flammen.
Sekundenlang hatte Jill das aufregende, aber auch erschreckende Gefühl, dass Tyler sie hier und jetzt auf ihrem Schreibtisch nehmen würde. Und sie war sich fast sicher, dass sie es ihm erlauben würde, obwohl das vollkommen verrückt und unvernünftig wäre.
Doch auf einmal löste Tyler sich von ihrem Mund. Die Leidenschaft in seinem Blick war fast zu viel für Jill. Sie war kurz davor, alle Bedenken in den Wind zu schlagen und Tyler anzuflehen, sie auf der Stelle zu lieben. In den vergangenen Tagen hatten sie so viel miteinander erlebt und durchgemacht, dass es im Grunde der logische nächste Schritt war, auch ihre letzten Hemmungen fallen zu lassen.
Die Tür öffnete sich, und Tyler drehte sich schnell um, um die neugierigen Blicke ihrer Assistentin von Jill auf sich zu lenken.
„Dr. Logan, ich wollte Sie nicht stören, aber es scheint da verschiedene Meinungen über Ihre Lieblingsfarbe zu geben, und eine Reporterin von einer westtexanischen Wochenzeitschrift möchte diesen Punkt geklärt haben. Sie sagt, die Leute interessieren sich für solche Einzelheiten.”
Tyler warf einen Blick auf Jills Kleid. „Dunkelrot”, sagte er mit einem anzüglichen Grinsen und ging hinaus.
Trina blinzelte einen Moment verwirrt und nickte dann langsam. „Okay.”
Am Abend besuc hte Jill den kleinen Sam, las ihm aus seinen Lieblingsbüchern vor und sang und spielte mit ihm. Seine Widerstandskraft war für sie eine große Überraschung. Er hatte gerade seine Mutter verloren - das Jugendamt suchte bereits nach einer geeigneten Pflegefa milie für ihn - und eine anstrengende Operation hinter sich und war natürlich immer noch schweigsam und verschlossen, aber er lächelte wenigstens manchmal wieder und umarmte Jill voller Zuneigung und Vertrauen.
Das Gefühl seines schmächtigen kleinen Körpers und seiner Ärmchen um ihren Hals rührte sie zu Tränen, und sie sehnte sich mit aller Kraft nach dem Kind, das sie nie würde umarmen können. Aber sie empfand nicht mehr diese überwältigende Trauer wie früher. Der Verlust war ihr immer noch schmerzlich bewusst, aber die Zeit, die sie mit Sam verbracht und in der sie versucht hatte, ihn zu trösten, war auch für sie zu einer Zeit des Trostes geworden.
In Zukunft würde sie beim Anblick von Babys vielleicht noch einen leisen Stich verspüren, aber sie würde ihnen nie wieder aus dem Weg gehen. Irgendwann würde sie beim Anblick von Babys vielleicht sogar wieder ein Gefühl der Freude empfinden.
Während Sam in ihren Armen allmählich einschlief, dachte Jill an Tyler und an eine andere Art von Freude und Erfüllung, die sie sich viele Jahre lang verweigert hatte, und sie stöhnte leise auf.
Als sie Sam schließlich in sein Bett legte, erinnerte sie sich an Tylers Worte vom Nachmittag. Er hatte sie offen aufgefordert, zu ihm zu kommen, und deutlich gemacht, worum es ihm dabei ging.
Jill war noch nie mit der ausdrücklichen Absicht zu einem Mann gegangen, mit ihm zu schlafen, und sie wusste nicht, ob sie jetzt den Mut dazu aufbringen würde. Tylers Sinnlichkeit mochte vielleicht die Kraft eines Wirbelsturms besitzen, aber ihre ließ sich wohl eher mit einer sanften Meeresbrise vergleichen.
Wie konnte sie da einfach so bei ihm auftauchen? Sie kannte ja nicht einmal seine Adresse.
Andererseits würde es sicher nicht schwierig sein, die herauszufinden. Aber was
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