Kuess mich - kuess mich ueberall
Schokoladensauce haben möchtest?”
Sie seufzte leise auf. „Bitte, erwähn nicht Eis. Es würde nämlich wundervoll zu Pfannkuchen passen. Eis passt zu allem.”
Nachdem sie sich an den Küchentisch gesetzt hatten, stellte Tyler ihr eine Frage, die ihn schon länger beschäftigte.
„Jill, inwiefern bin ich anders als dein idiotischer Exmann?”
Jill, die ihnen gerade Orangensaft einschenkte, hielt erstaunt inne. Sie überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. „Du bist dunkelhaarig, und er ist blond. Er ist Verkäufer und ein Überredungskünstler, du bist Arzt und auch ein Überredungskünstler, aber deine Absichten sind selbstlos. Er ist ein Frauenheld und du auch, aber …” Sie runzelte die Stirn.
„Aber… was?”
„Ich weiß nicht, deine Art ist so anders als seine.” Jill war sehr ernst geworden. „Du bist hervorragend in schwierigen Situationen. Du gehörst nicht zu den Männern, die sich zurückziehen, wenn andere Menschen sie womöglich brauchen.”
Sie musste nicht hinzufügen, dass ihr Exmann sich in einer Krise als vollkommen unzuverlässig erwiesen hatte.
Tief in Gedanken versunken, begann Jill ihren Pfannkuchen zu essen. Erst nach einer ganzen Weile sah sie wieder auf und fuhr zögernd fort: „Du scheinst auch sehr viel sinnlicher zu sein als er.”
„Stört dich das?” fragte Tyler behutsam nach.
„Nein”, erwiderte sie viel zu hastig. „Warum sollte es mich stören? Es geht mich schließlich nichts an.” Jill senkte den Blick und nahm einen Schluck Orangensaft, um Tyler nicht ansehen zu müssen.
„Wie lange, glaubst du, ist es her, seit ich mit einer Frau ge schlafen habe?”
Unruhig rutschte Jill auf ihrem Stuhl hin und er. „Ich weiß es wirklich nicht. Keine Ahnung.”
„Rate mal.”
„Wie soll ich …” Sie stieß aufgeregt den Atem aus. „Ein, zwei Wochen, vielleicht drei. “
„Ein Jahr.”
Fassungslos sah sie ihn an.
„Sex ist etwas ziemlich Bedeutungsvolles. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig und gefühlsmäßig. Man muss vorsichtig sein mit sich und mit seinem Partner.”
„Ein Jahr?” wiederholte sie ungläubig. „Aber du bist so …”
„So …was?”
„So sexy. Alles an dir. Wie du gehst, wie du redest, wie du aus siehst. Und wie ich gleich von Anfang an feststellen konnte, sind die Frauen ganz wild auf dich.”
„Ich bin eben vorsichtig”, sagte Tyler achselzuckend. „Ich möchte, dass alles stimmt, wenn ich mit einer Frau zusammen bin.” Er merkte, dass er es geschafft hatte, Jills Vorurteile über ihn zu erschüttern. Sehr gut, dachte er zufrieden, beugte sich zu ihr und küsste sie. Sie schmeckte nach Zucker und Orangensaft. Zärtlich berührte er ihre Wange und fühlte sein Verlangen nach ihr wachsen. Es war ein ständiger ungestillter Hunger und ließ ihm keine Ruhe mehr.
Und Tyler fing ernsthaft an zu überlegen, ob Jill die Frau war, die diesen Hunger ein für alle Mal stillen könnte.
Jill verbrachte den Nachmittag in einem Zustand ungewohnter Ruhelosigkeit. Zunächst schob sie es auf mangelnden Schlaf und ihre Sorge um Sam, aber insgeheim wusste sie, dass Tyler der wahre Grund war. Als sie in ihrem Büro auf und ab ging und über ihre Beziehung zu ihm nachgrübelte, brachte Trina einen weiteren Blumenstrauß.
Viel sagend hob Trina die Augenbrauen. „Er kommt vom anderen Blumenladen.”
Jill zog eine Grimasse. Wenigstens war Tyler nicht hier, um bissige Bemerkungen zu machen. Doch kaum hatte sie nach der Karte gegriffen, da kam er schon hereingeschlendert.
Sie unterdrückte einen tief empfundenen Seufzer. Dass aber auch immer alles schief ging, was nur schief gehen konnte!
Tyler sah finster auf den Strauß. „Ich fang allmählich an, den Kerl unsympathisch zu finden.”
„Er ist ein sehr netter Mann, Tyler. Er begreift nur leider sanfte Winke nicht. Ich werde deutlicher werden müssen.”
„Das glaube ich auch”, meinte Trina und nickte heftig. „Wollen Sie die Blumen behalten oder den Patienten überlassen?”
„Den Patienten überlassen.”
Trina nahm den Anstoß erregenden Strauß fort und verließ das Büro. Mit immer noch finsterer Miene sah Tyler nun Jill an.
„Ich glaube, ich werde ihn anrufen müssen”, sagte sie betreten.
„Sehr gute Idee. Es sei denn, du bist an ihm interessiert.”
„Nein”, beeilte sie sich zu versichern. „Ich meine, er ist ein sehr netter Mann, sehr verlässlich und solide, aber …”
„Aber er bringt dich nicht zum Träumen und lässt dich nicht
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