Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
lebe ich zwar in Serendipity, aber ich wollte die Wohnung hier nicht aufgeben. Die Miete ist unschlagbar günstig, obwohl ich nur Untermieter bin, und …«
»Und außerdem willst du möglichst bald wieder hierher zurück, schon klar.« Sie wandte sich ab und ging zum Fenster.
Er trat hinter sie, während ihr Blick über die Straße und das Hochhaus auf der anderen Seite wanderte. »Können wir es einfach hinter uns bringen?«, fragte er gepresst. Er wollte endlich wissen, woran er war.
»Was meinst du?« Cara drehte sich zu ihm um, und er legte ihr die Arme auf die Hüften, einfach um sie irgendwie zu berühren.
»Lauren«, sagte er.
»Deine Kontaktperson?«, fragte sie mit gespielter Verwunderung, doch ihre Unschuldsmiene konnte ihn nicht täuschen.
Er musterte sie mit schmalen Augen. »Du bist doch bestimmt verärgert, weil ich dir ein paar Details vorenthalten habe.«
»Ach, zum Beispiel, dass sie eine Frau ist? Ja, das kam etwas unerwartet.«
Cara legte den Kopf schief, aber der Blick ihrer klaren blauen Augen war unergründlich. Verdammte Polizistenausbildung.
»Du meinst also, ich bin sauer, weil du nicht erwähnt hast, dass da etwas zwischen euch läuft? Ja, es wäre durchaus hilfreich gewesen, das zu wissen.« Sie wirkte angespannt, befreite sich aber nicht aus seinem Griff.
Kein Wutanfall, bis jetzt jedenfalls. Mikes Herz klopfte noch heftiger. Lauren hatte ausgesehen, als würde sie ihm am liebsten eine scheuern, als er ihr vorhin eröffnet hatte, dass er jetzt mit Cara zusammen war – auch weil er die Frechheit besessen hatte, sie einfach mitzubringen, ohne Lauren vorzuwarnen.
Er musterte Cara prüfend, konnte aber nicht abschätzen, was in ihr vorging. Vielleicht sollte er sicherheitshalber schützend die Hände vor sein bestes Stück halten. Man konnte ja nie wissen.
»Oder spielst du auf die Tatsache an, dass dein Kontakt aussieht wie ein Supermodel?«
Mike verzog das Gesicht, wohl wissend, dass Lauren rein optisch ganz und gar nicht dem gängigen Klischee des Computer-Nerd entsprach. »Ich habe mir deswegen überhaupt keine Gedanken gemacht, weil mit ihr zurzeit nichts läuft.«
Cara hob eine Augenbraue. Unter diesem eisigen Blick waren garantiert schon viele Verdächtige schwach geworden.
»Ach, komm schon. Ihre Begrüßung war mehr als eindeutig. Ich bin nicht dämlich.«
Er musste unwillkürlich grinsen. »Du nicht, aber ich. Lauren ist … eine Freundin mit gewissen Vorzügen, wie man so schön sagt. Sie hat ein Bedürfnis erfüllt, mehr nicht.«
Cara schüttelte den Kopf und versuchte vergeblich, ein Stöhnen zu unterdrücken. »Du bist so ein Macho.«
»Und warum hast du dann keinen Tobsuchtsanfall oder brüllst zumindest ein bisschen rum?« Diese Frau war ihm echt ein Rätsel. Aber genau das gefiel ihm an ihr.
»Wart’s ab, die Retourkutsche kommt schon noch. Gleiches Recht für alle. Ach, und übrigens: Solange wir zusammen sind, will ich die Exklusivrechte«, zitierte sie ihn.
Er prustete los, dabei war ihm eigentlich gar nicht zum Lachen. Sie war wirklich einmalig, und er war noch nicht bereit, sie ziehen zu lassen.
Ihr schien es ähnlich zu gehen, denn jetzt schlang sie ihm endlich die Arme um den Nacken und zog ihn an sich. Ihre üppigen Kurven schmiegten sich perfekt an seine harten Brust- und Bauchmuskeln … und an seine noch viel härtere Erektion.
»Haben wir uns verstanden?«, fragte sie.
»Oh, ja.«
Sie blinzelte und blickte ihm in die Augen. »Hattest du mit Lauren eine Affäre?«
Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar und konnte aufrichtig sagen: »Nein. Wir haben uns bloß gelegentlich getroffen, wenn wir beide Zeit und Lust hatten.«
»Und was ist mit mir? Bin ich für dich auch bloß eine Freundin mit gewissen Vorzügen?«
Gott, was war er nur für ein Trottel.
»Nein, die Sache mit dir ist definitiv mehr als das.« Er rieb die Hüfte an ihr, und sie stöhnte leise auf.
»So, kann jetzt der Rest des Abends beginnen, nachdem wir das geklärt haben?«
Sie lächelte. »Ja, das wäre schön.« Er hatte all ihre Fragen zu ihrer Zufriedenheit beantwortet.
Eine Welle des Verlangens erfasste sie, als Mike ihr die Hand hinstreckte. Ein letzter Blick aus dem großen Fenster bestätigte ihr, dass sich die leichten Schneeschauer, von denen in der Wettervorhersage die Rede gewesen war, zusehends zu einem handfesten Schneesturm auswuchsen. Heute würden sie wohl ohnehin nicht mehr nach Serendipity zurückfahren können. Nicht, dass Cara allzu viel Wert
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