Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
Blick und das versteckte Kompliment sorgten dafür, dass Cara schon wieder Schmetterlinge im Bauch hatte. »Ich helfe immer gern«, erwiderte sie lächelnd.
»Übrigens, das war Faith Harrington, die da vorhin angerufen hat«, sagte Mike. Damit war das Thema Rex Bransom wohl vorerst abgehakt. »Beim Mittagessen habe ich Ethan getroffen, und er hat gefragt, ob wir nicht mal was mit ihnen unternehmen möchten. Wir sind am Samstagabend zu einem Cocktail bei ihnen eingeladen, und im Anschluss gehen wir alle zusammen essen. Du kommst doch mit, oder?«
»Was?«, hauchte Cara ungläubig. Sie musste sich wohl verhört haben.
»Wir gehen essen, mit Faith und Ethan. Du kennst doch Ethan, Dares ältesten Bruder, nicht?«
Cara nickte. Sie kannte auch Faith, aber eigentlich nur vom Sehen. Faith hatte als eines der reichen Kinder auf der Highschool einer anderen Clique angehört.
»Du wirkst irgendwie nervös.«
Cara hob das Kinn an. »Ich muss das alles erst einmal verdauen.«
»Die beiden sind echt nett«, versicherte ihr Mike. »Faith ist ganz anders als ihre arroganten Eltern.«
Jeder kannte die Geschichte der Harringtons, die früher in dem markanten Herrenhaus auf dem Hügel im Villenviertel gewohnt hatten. Doch wer hoch steigt, fällt bekanntlich tief, und die Harringtons hatten aus ihrem noblen Domizil ausziehen müssen, nachdem Faiths Vater zu einer Haftstrafe verurteilt worden war, weil er eine Menge Leute um ihr gesamtes Vermögen gebracht hatte. Das Haus war zwangsversteigert worden, und Ethan Barron, der damals gerade nach Serendipity zurückgekehrt war, hatte es sich unter den Nagel gerissen. In der Zwischenzeit hatte er nicht nur Faith geheiratet, sondern sich auch mit seinen Brüdern versöhnt, was kein leichtes Unterfangen gewesen war.
»Dare hält große Stücke auf seine Schwägerin«, sagte Cara, »und auf mich macht sie auch einen recht sympathischen Eindruck.« Vor allem, weil sie sich für Tess einsetzte, als wäre sie ihre eigene Schwester. »Aber …«
»Aber was?«
Sie beschloss, nicht lange um den heißen Brei herum zu reden. »Bist du denn bereit, dich mit mir in der Öffentlichkeit zu zeigen?« Das hatte bislang nicht zur Debatte gestanden, und sie war höchst überrascht, dass er offenbar Ambitionen in diese Richtung hegte.
»Ja«, antwortete er ohne zu zögern. »Du etwa nicht?«
Tja, das war die Frage. Cara war bereits zu dem Schluss gekommen, dass es nicht weiter schlimm war, wenn ihre Arbeitskollegen im Bilde waren. Sie sollten sie mittlerweile gut genug kennen, um zu wissen, dass sie nicht mit ihrem Chef angebandelt hatte, weil sie auf Sondervergünstigungen aus war. Außerdem war allgemein bekannt, dass Mike nur vorübergehend in Serendipity war. Er hatte es ja erst vorhin noch einmal selbst betont. Sie befürchtete nur, dass ihr der Abschied von ihm umso schwerer fallen würde, wenn erst alle Welt von ihrer Beziehung wusste.
»Cara?«, unterbrach Mike sie in ihren Überlegungen. »Ich bin gewillt, über meinen Schatten zu springen. Bist du es auch?« Sein erwartungsvoller Gesichtsausdruck verriet ihr, wie wichtig ihm ihre Antwort war.
Und sie würde ihn nicht enttäuschen. Nicht, nachdem er sich ihr geöffnet und sich gleich zweimal binnen zehn Minuten von seiner verletzlichsten Seite gezeigt hatte. »Also gut, ich komme mit«, sagte sie rasch, ehe sie kalte Füße bekommen und einen Rückzieher machen konnte.
»Gut.« Er wirkte aufrichtig erfreut. »Ich hole dich dann um sieben ab«, sagte er und beugte sich zu ihr hinunter, um ihr einen Kuss auf den Mund zu geben.
»Okay.«
Cara überlegte bereits, was sie bei ihrem Besuch in der Villa auf dem Hügel anziehen sollte – und das war noch ihr geringstes Problem. Denn wenn sie sich von Mike ganz hochoffiziell in Serendipity ausführen ließ, dann würde sie alles hier an ihn erinnern, wenn er erst fort war.
Wenn es einen Abend gab, an dem sie einmal fünfe gerade sein lassen und Spaß haben konnte, dann wohl heute. Cara hatte zwei freie Tage vor sich, und bei ihrem Besuch in Havensbridge war alles ruhig gewesen – offenbar war Daniella nicht mehr in Versuchung geraten, ihren aggressiven, besitzergreifenden Ex anzurufen. Das Date mit Mike am Samstagabend hatte sie vorerst verdrängt.
Sie hatte sich mit Sam und Alexa verabredet, und Alexa hatte noch Dare und seine Frau Liza eingeladen. Nun saßen sie zu fünft um einen Tisch bei Joe’s – die Jungs auf der einen Seite und die Mädels auf der anderen, damit sie sich besser
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