Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
geht’s mir gut.« Mike hatte gerade aller Welt demonstriert, was Sache war, und sie würde sich damit arrangieren und vor allem ihre Gefühle eisern unter Verschluss halten müssen. Keine leichte Aufgabe, aber das hatte sie von Anfang an gewusst. »Was ist mit euch beiden? Wie läuft’s denn so bei dir, Liza?« Leider hatten sie nicht allzu oft die Gelegenheit, sich zu treffen, denn Liza war eine vielbeschäftigte Architektin mit eigenem Büro, und auch Alexa hatte stets alle Hände voll zu tun – entweder in der Notaufnahme der hiesigen Klinik oder in der Praxis ihres Vaters Alan, der Arzt war wie sie.
Liza strich sich den Pony aus den Augen und seufzte. »Ich bin glücklich verheiratet, und mein Bruder ist bislang trocken, aber ich lebe in der ständigen Furcht, dass jeden Moment alles den Bach runtergehen könnte.«
Cara ergriff ihre Hand und drückte sie. »Das ist doch völlig normal in Anbetracht der Umstände. Darf ich dir einen guten Rat geben? Versuch, deine Angst zu verdrängen und jede Minute zu genießen. Du hast es verdient, und Dare ebenfalls.«
»Stimmt«, pflichtete Alexa ihr bei. »Du hast genug durchgemacht, aber die schweren Zeiten hast du jetzt hinter dir. Hör auf, Probleme zu suchen, wo es gar keine gibt.«
Liza nickte. »Ja, ihr habt ja recht, alle beide.« Sie legte den Kopf schief und blickte kurz zu ihrem Mann hinüber, der mit Mike und Sam ins Gespräch vertieft war. »Was ist mit dir, Alexa?«
Die Angesprochene rührte mit dem Strohhalm in ihrem Getränk. »Arbeit, Arbeit, Arbeit. Keine Zeit für Privatvergnügen.«
»Dachte ich mir«, sagte Liza. »Die Frage ist bloß: Warum?«
Cara betrachtete ihre hübsche Freundin. Alexa war zum Studieren weggezogen, danach aber nach Serendipity zurückgekehrt, und sie war ein richtiger Workaholic. Soweit Cara wusste, hatte sie noch nie eine Beziehung gehabt, obwohl sie durchaus hin und wieder mit Männern ausging. An ihrem Aussehen konnte es nicht liegen – dank ihrer grünen Augen und der kastanienbraunen Mähne hatte sie massenhaft Verehrer. Außerdem war Alexa klug und äußerst sympathisch. Doch sie hielt die Männer konsequent auf Abstand. Der Job kam für sie stets an erster Stelle.
»Mir ist einfach noch nicht der Richtige begegnet.« Alexa zuckte unbekümmert die Achseln, als wäre das keine große Sache.
Doch Cara hatte den Verdacht, dass mehr dahintersteckte.
»Tja, der Richtige kommt oft ganz unerwartet, davon können Cara und ich ein Lied singen, nicht?«, sagte Liza grinsend.
»Oh, nein, Mike ist nicht der Richtige. Es spricht so einiges gegen ihn.« Cara schüttelte den Kopf – was keine so gute Idee war, denn plötzlich drehte sich alles um sie herum.
»Wie meinst du das?«, hakte Liza nach.
»Er ist im Gegensatz zu Dare nicht für eine Langzeitbeziehung geeignet. Das hat er mir klar und deutlich zu verstehen gegeben«, flüsterte Cara. »Er bleibt nur so lange in der Stadt, bis sein Vater genesen ist, dann zieht er wieder in seine kleine Wohnung in Manhattan.«
Hier sind keine Herzen im Spiel, hatte er gesagt, und Cara rief es sich immer wieder in Erinnerung.
»Aber man kann nie wissen, oder?«, wandte Liza optimistisch ein.
»Habt ihr etwa schon vergessen, wie es Tiffany Marks ergangen ist?«, sagte Cara leise. »Kaum hat sie begonnen, eine Zukunft mit ihm zu planen, da hat er die Stadt verlassen. Normale Menschen machen Schluss, er hat sich aus dem Staub gemacht, sobald sie angedeutet hatte, dass sie auf eine Verlobung hoffte. Dabei waren alle ganz sicher, dass die beiden mal heiraten würden.«
»Vielleicht hat Tiffany ihn ja mit ihrer übereifrigen Art vergrault«, sagte Liza. »Soweit ich mich erinnere, hat sie sich damals schon fleißig Kirchen und Hochzeits-Locations angeschaut.«
»Dabei hatte Mike ihr noch nicht einmal einen Antrag gemacht«, ergänzte Alexa. »Gut möglich, dass sie sich falsche Hoffnungen gemacht hat.«
Cara schüttelte den Kopf. »Fakt ist, er ist damals nach Atlantic City abgehauen, und jetzt hat er eine Wohnung in Manhattan. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe sie selbst gesehen.« Sie atmete tief durch. »Und das muss ich mir immer wieder vor Augen führen, sonst bricht er mir garantiert das Herz.«
»Aber …«, protestierte Liza, doch Alexa warf ihr einen warnenden Blick zu, der Cara nicht entging.
»Okay, okay, ich hör ja schon auf«, brummelte Liza. »Ich will eben, dass du genauso glücklich bist wie ich. Und ich sage nur so viel: Der Gute kann sich gar nicht an dir satt
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