Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
was dagegen einzuwenden, soweit ich weiß«, sagte Sam. »Vor allem, weil im Juni ein paar Leute in Rente gehen, und dann kommen die Rookies vermehrt zum Einsatz.«
Mike nickte. »Gut.«
Ehe sie weitersprechen konnten, kam die Kellnerin mit dem Essen, und damit waren die wichtigen Themen vorerst vom Tisch.
Mike war gerade in sein Büro zurückgekehrt, da klingelte sein Handy. Es war Lauren, wie ihm ein rascher Blick auf das Display verriet. Er war gespannt auf ihren Bericht. Hoffentlich konnte sie ihm Informationen liefern, die ihn in dem ungeklärten Fall weiterbrachten und belegten, dass sein Vater nicht darin verwickelt war. Aber er hatte das dumpfe Gefühl, dass er sich diesbezüglich keine Illusionen machen musste.
In der Woche nach dem Trip nach New York City war Caras Leben wieder in geordneten Bahnen verlaufen: Sie hatte gearbeitet, war nach Havensbridge gefahren, wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben hatte, und Mike hatte sie nur auf dem Revier getroffen, wo sie sich beide ganz professionell und neutral verhalten hatten.
Aber sie beobachtete ihn unauffällig, so oft es ging, und dann dachte sie an die Nacht in Manhattan und wünschte, sie könnte die Zeit zurückdrehen. Zum Glück war sie beschäftigt gewesen – so beschäftigt, dass sie kaum dazu gekommen war, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch morgen und übermorgen hatte sie endlich frei. Heute nach Feierabend stand Joe’s auf dem Programm, und danach würde sie hoffentlich Mike sehen. Ob bei ihm oder bei ihr war ihr egal.
Sie war noch ganz in Gedanken versunken, als Mikes Sekretärin ihr mitteilte, der Boss wolle sie sprechen. Cara sah sich um. Ein paar ihrer Kollegen saßen an ihren Schreibtischen, außerdem herrschte ein stetiges Kommen und Gehen, weil gerade Schichtwechsel war. Keiner schien es seltsam zu finden, dass Mike sie zu sich beordert hatte.
Ehe sie sein Büro ganz hinten in der Ecke betrat, blieb sie kurz an der Schwelle stehen und atmete einmal tief ein. Ruhig bleiben , dachte Cara, doch das war leichter gesagt als getan, zumal Mike unglaublich sexy wirkte, wie er dort in dunkelgrauem Anzug mit fliederfarbener Krawatte an seinem Schreibtisch saß.
Er hob den Kopf. »Komm rein und mach die Tür zu.«
Cara tat wie geheißen und blieb dann stocksteif mitten im Raum stehen. Sie fragte sich, warum er sie hergebeten hatte. »Was kann ich für dich tun?«
»Setz dich«, befahl er in einem ernsten Tonfall, bei dem ihr etwas mulmig wurde.
Sie nahm Platz und umklammerte die Armlehnen des Stuhls. »Ist etwas passiert?«
Er murmelte etwas Unverständliches, dann fragte er: »Wie kommst du darauf, dass etwas passiert sein könnte, nur weil ich dich zu mir gebeten habe?«
»Na ja, ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass du etwas Berufliches mit mir zu besprechen hast … Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?« Sie hatten seit dem vergangenen Wochenende nicht mehr über »ihren« Fall gesprochen. Vermutlich hatte Lauren noch nichts von sich hören lassen.
Sein Handy klingelte, und Mike spähte mit gerunzelter Stirn auf das Display. »Einen Moment … Ah, auf diesen Anruf hab ich schon gewartet«, murmelte er und ging ran.
»Hallo!«, sagte er erfreut. »Schön von dir zu hören …« Er lauschte. »Ihr macht ja echt gleich Nägel mit Köpfen.«
Sein Glucksen weckte bei Cara Erinnerungen an New York, wo sie herumgealbert und gelacht … und miteinander geschlafen hatten.
»Gern«, sagte Mike derweil, und nach einer kurzen Pause: »Okay.« Wieder lauschte er. »Ob ich in Begleitung komme?« Er sah Cara so fest in die Augen, dass ihr ganz anders wurde. »Ja, ich bringe jemanden mit. Danke. Also, bis dann, ich freu mich drauf.« Er legte auf und verstaute das Telefon wieder in der Sakkotasche. »Entschuldige.«
Cara nickte und zuckte die Achseln.
Er erhob sich und kam auf ihre Seite des Schreibtisches. »Also«, sagte er und lehnte sich an die Tischkante. »Ich wollte tatsächlich wegen unserem ›Problemfall‹ mit dir reden. Lauren hat sich vorhin gemeldet.«
Cara beugte sich gespannt nach vorn. »Und, was hat sie herausgefunden?«
»Nicht viel. Sie weiß nur, dass die Polizei von Serendipity das FBN erst ein halbes Jahr nach dem Vorfall informiert hat, und da war der Fahrer, der mit den Drogen und dem Geld im Kofferraum geschnappt wurde, schon auf Kaution freigekommen.«
»Wie konnte denn das passieren?«, fragte Cara. »Wer stellt eine Kaution für jemanden, bei dem man Drogen und markierte Geldscheine im Auto gefunden
Weitere Kostenlose Bücher