Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
so scharf auf ihn, dass sie ihn am liebsten auf der Stelle aus der Bar und in seine Wohnung gezerrt hätte.
Doch er legte ihr eine Hand auf den Rücken und folgte ihr durch die Massen zu ihrem Tisch. Den Rest des Abends registrierte Cara die Stimmen ihrer Freundinnen wie durch einen Nebelschleier hindurch. Sie konnte es kaum erwarten, endlich eine Etage höher zu gehen und mit Mike allein zu sein.
Kapitel 8
Mike gefiel es, wenn Cara ihre Uniform trug, er mochte sie aber auch in Jeans und einem ausgewaschenen alten T-Shirt. Oder in diesem rosa Sweatshirt mit dem riesigen Ausschnitt, der ihr immer über die Schulter rutschte. Ihr langer Pferdeschwanz schwang im Takt mit ihren Hüften nach rechts und links. Und er liebte ihren Hintern, dachte er, während er ihr zum Tisch folgte.
Warum hatte er dann beschlossen, noch hierzubleiben, statt mit ihr nach oben zu gehen, wie sie es ganz offensichtlich erwartet hatte? Tja, weil er es viel zu sehr genoss zu beobachten, wie sie mit ihren Freundinnen lachte und scherzte.
Das konnte ja heiter werden.
Sein Bruder erwähnte die Szene an der Bar mit keinem Wort, redete aber den ganzen Abend nicht mehr mit ihm. Tja, Mike würde das Thema garantiert auch nicht aufs Tapet bringen. Was auch immer zwischen ihm und Cara lief, es ging Sam nicht das Geringste an.
Irgendwann begann Alexa zu gähnen und verkündete, sie müsse ins Bett. Liza pflichtete ihr bei, worauf Dare den Abend für beendet erklärte und seine Frau nach Hause brachte. Alexa ging mit den beiden nach draußen, und nachdem sich Sam mit knappen Worten verabschiedet hatte, waren Mike und Cara allein.
»Gehen wir?«, sagte er und streckte ihr die Hand hin.
Sie grinste und stand auf. Bei dieser Gelegenheit bemerkte Mike erfreut, dass sie nicht mehr angeschickert wirkte. Sie schwankte nicht, und ihr Blick war klar und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie genauso scharf darauf war, mit ihm nach oben zu gehen wie er.
Zum ersten Mal schlichen sie sich nicht getrennt hinaus, sondern gingen Hand in Hand zum Hinterausgang. Mike war es völlig egal, ob es jemand bemerkte, und Cara hatte sich inzwischen offenbar ebenfalls mit dem Gedanken angefreundet, sich in der Öffentlichkeit zu ihm zu bekennen. Und morgen würden es alle wissen. Ihm war durchaus bewusst, dass er nun eine Verantwortung zu tragen hatte, und obwohl er das bisher stets zu vermeiden versucht hatte, störte ihn die Vorstellung diesmal kein bisschen. Denn hier ging es um Cara.
Nach seiner gescheiterten Beziehung in dieser Kleinstadt hatte er seine Lektion gelernt. Er war nicht für ernsthafte Beziehungen geschaffen, denn in seinen Adern floss das Blut seines leiblichen Vaters. Das war ihm damals nach der Sache mit Tiffany klar geworden. Danach hatte er keine Frau mehr wirklich an sich herangelassen, hatte dafür gesorgt, dass sie keine Erwartungen hegten und keine Ansprüche stellen konnten. Er war einfach nicht bereit gewesen, Anforderungen oder Erwartungen zu erfüllen.
Doch bei Cara war alles anders.
Es war seiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass er sich für die Beziehung mit Cara ganz bewusst entschieden hatte. Wohl auch deshalb, weil sie auf das Ende vorbereitet war. Selbst falls es schon vor seiner Rückkehr nach New York vorbei sein sollte. Natürlich würde er umsichtig handeln und ihr nicht absichtlich wehtun, aber eigentlich machte er sich diesbezüglich ohnehin keine Sorgen, denn im Augenblick dachte er nicht im Traum daran, Schluss zu machen.
Ein kalter Wind wehte ihnen entgegen, sobald sie die Tür geöffnet und das warme Lokal verlassen hatten. Doch Mike kam gar nicht dazu, ihr seine Jacke anzubieten oder sie zu fragen, wo ihr Mantel war, denn sie spurtete sogleich über die Treppe hinauf. Er eilte ihr nach, den Schlüssel bereits in der Hand, und öffnete hastig die Tür, damit sie rasch eintreten konnten. Drinnen zog er die Jacke aus und hängte sie an den Haken im Flur, und kaum hatte er abgeschlossen, warf sich Cara auch schon in seine Arme und presste ihren zitternden Körper an ihn.
Es fühlte sich so gut an, so richtig, dass er sie fest an sich drückte.
»Brrr, ist das kalt«, keuchte sie mit klappernden Zähnen.
»Ich werde dir schon einheizen. Wo hast du deinen Mantel gelassen?«
»Bei Alexa im Auto. In der Bar wäre er mir nur im Weg gewesen.«
Er streckte die Arme aus und sagte: »Spring.«
Sogleich kam sie der Aufforderung nach und schlang die Beine um seine Taille.
Der Stabilität halber – und auch damit er
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