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Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Titel: Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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habe heute keine Termine und könnte dich begleiten. Vorausgesetzt, du hast nichts dagegen.«
    Cara war gerührt. »Ich wüsste nicht, was.«
    »Gut, dann bis gleich.« Er legte auf.
    Nach exakt dreißig Minuten fuhr Mike bei ihr vor, und weitere fünf Minuten später hielten sie vor einer gut erhaltenen und äußerst gepflegt wirkenden Villa im Kolonialstil. Cara hatte nicht allzu oft in diesem Teil der Stadt zu tun, aber sie wusste, dass man für die Häuser hier eine ganze Stange Geld hinblättern musste.
    Sie pfiff anerkennend. »Schick.«
    »Du sagst es.« Mike hob kurz die Sonnenbrille an, um das adrette Bauwerk zu betrachten, dann ließ er sie wieder auf die Nase sinken. »Dann mal los.«
    Die Ehefrau des Richters, eine ältere Dame mit grauem Haar und freundlicher Miene, erwartete sie bereits an der Tür. »Guten Morgen, Chief Marsden«, sagte sie und winkte sie herein.
    »Vielen Dank, dass Sie uns empfangen«, sagte Mike. »Das ist Cara Hartley.«
    Cara schüttelte der Hausherrin die Hand. »Sehr erfreut.«
    »Die Freude ist ganz meinerseits«, sagte die Frau. »Marshall ist im Wohnzimmer. Dort verbringt er die meiste Zeit.« Sie ging voraus.
    Mike wechselte einen Blick mit Cara, zuckte die Achseln und folgte ihr. Es war offensichtlich, dass Mrs. Baine ihren Mann liebte und dass ihr sein Wohl am Herzen lag. Sie hatte die Jalousien geöffnet, sodass die Sonne in den Raum schien, und in einer Vase stand ein Blumenstrauß.
    »Du hast Besuch, Marshall.«
    Der Richter riss sich vom Fernseher los, wo gerade die Sendung Glücksrad lief. Er hatte grau gesprenkeltes Haar, wirkte ansonsten aber jünger, als seine dreiundsiebzig Jahre es hätten vermuten lassen. Wäre er nicht an Alzheimer erkrankt, hätte er seinen Beruf bestimmt noch eine Weile ausgeübt.
    »Wen haben wir denn hier?«, fragte er und betrachtete Cara und Mike.
    »Das sind Michael Marsden, der neue Polizeichef von Serendipity und Officer Cara Hartley. Sie wollen dir ein paar Fragen stellen«, erklärte seine Frau und strich die Decke glatt, die über den Knien ihres Mannes lag. Er drückte ihr zum Dank dafür die Hand.
    »Ich bringe Ihnen eine kleine Erfrischung«, sagte sie und ging zur Tür.
    »Nein, bitte machen Sie sich unseretwegen keine Umstände«, wehrte Cara ab.
    »Wir werden Sie nicht lange stören«, versicherte Mike dem Richter.
    Seine Frau nickte. »Geben Sie einfach Bescheid, falls Sie Ihre Meinung doch noch ändern sollten.« Damit winkte sie und entfernte sich.
    »So, dann erzählen Sie doch mal, wie ich Ihnen helfen kann«, forderte der alte Herr Mike und Cara auf, nachdem sie auf zwei Sesseln ihm gegenüber Platz genommen hatten.
    »Es geht um einen Fall, der gut dreißig Jahre zurückliegt«, sagte Mike. »Genauer gesagt um einen Mann, der wegen einer Übertretung der Verkehrsregeln angehalten wurde und in dessen Wagen man bei der Überprüfung Drogen und mehrere Tausend Dollar in markierten Scheinen fand.«
    Ein geschickter Schachzug von Mike, die markierten Geldnoten gleich vorneweg zu erwähnen. Dem Richter waren im Laufe der Jahre bestimmt Hunderte von Drogendelikten untergekommen, aber markierte Geldscheine, das war doch eher selten.
    Richter Baine hob den Blick zur Decke, als würde er überlegen. Cara sah zu Mike, der geduldig abwartete, den alten Herrn dabei aber eingehend betrachtete.
    »Das wäre dann also 1983 gewesen, richtig?«
    »Richtig«, sagte Cara leise.
    »Tja, nach all den Jahren, die ich Richter war, könnte ich Ihnen eine Menge Geschichten erzählen …« Und genau das tat er dann die nächsten zwanzig Minuten lang, während im Hintergrund der Moderator Pat Sajak kalauerte. Cara hatte schon mal gehört, dass Alzheimerpatienten meist weniger Probleme mit dem Langzeitgedächtnis haben, und das konnte sie nun vollauf bestätigen.
    Dass es um das Kurzzeitgedächtnis des Richters nicht so gut bestellt war, wurde klar, als er seine kleine Märchenstunde beendete und plötzlich mit einem Blick zu Cara fragte: »Verzeihung, kennen wir uns?«
    »Ich … äh …«, stotterte sie verdattert, dann schaltete sich Mike ein.
    »Sie ist mit mir hier, Euer Ehren«, sagte er ehrerbietig.
    »Bransom! Wie oft hab ich Ihnen gesagt, Sie sollen nicht zu mir nach Hause kommen?«
    Cara riss verblüfft die Augen auf, und Mike zuckte bei der Erwähnung seines leiblichen Vaters zusammen, als hätte man ihn geschlagen.
    Er beugte sich im Sessel nach vorn. »Ich bin Mike. Mike Marsden, der Sohn von Simon Marsden.«
    »Denken Sie daran –

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