Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
Beerdigung?«
»Hey, das ist nicht fair. Das ist ein Cocktailkleid, und das weißt du auch.«
»Es ist ein langweiliges kleines Schwarzes, in dem deine Vorzüge kein bisschen zur Geltung kommen.« Nach dieser entmutigenden Aussage umrundete Alexa ihre Freundin einmal, nickte und fuhr fort: »Es ist echt nichts Besonderes. Hast du das rote schon anprobiert?«
Hatte sie nicht, weil Rot viel zu auffällig war für eine Hochzeit. »Das hätte ich in Vegas gut brauchen können, aber für einen Hochzeitsempfang in Joe’s Bar ist das doch total unpassend.«
»Ach, aber mein Kleid findest du passend?« Alexa deutete auf ihren Glitzerfummel.
»Du bist in Sachen Mode eben mutiger als ich.«
»Und du bist eine feige Nuss. Was hast du denn davon, wenn du als Mauerblümchen auf dieser Hochzeit rumstehst? Du hast einen heißen Körper und einen heißen Freund, der diesen Körper gern sehen möchte. Los, los, zieh es an. Ich will dich in dem roten Kleid sehen.«
Cara begab sich seufzend wieder in die Kabine, wohl wissend, dass es keinen Sinn hatte, Alexa umstimmen zu wollen, wenn sie eine derart resolute Miene aufgesetzt hatte. »Dazu finde ich doch nie und nimmer passende Schuhe!«, wandte sie ein, während sie sich in das enge Teil zwängte.
»Papperlapapp. Silber passt zu allem. Und jetzt komm raus und lass dich ansehen.«
»Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du eine richtige Tyrannin bist?«, brummte Cara in der Kabine und zupfte am Saum herum.
»Nur meine Medizinalassistenten, meine Kollegen, meine Patienten und meine Freunde.«
Cara öffnete die Lamellentür und trat heraus.
»Oh, wow. Hammermäßig. Dreh dich um!« Alexa bedeutete ihr, sich im Kreis zu drehen, und Cara kam der Aufforderung gehorsam nach. »Perfekt!«
»Guck dir mal diesen Ausschnitt an!«
Alexa grinste. »Genau! Hammermäßig. Elegant und doch kess. Lass uns zur Kasse gehen und zahlen. Nächste Station: Schuhladen.«
Cara kehrte seufzend in die Kabine zurück. Ehe sie sich auszog, betrachtete sie sich noch einmal im Spiegel und musste zugeben, dass das Kleid ihren Kurven schmeichelte. Allerdings hätte sie selbst niemals eine derart auffällige Farbe gewählt.
»Denk gar nicht daran, es dir noch einmal anders zu überlegen«, rief Alexa von draußen. »Man lebt nur einmal!«
Cara lachte und kam zu dem Schluss, dass ihre Freundin recht hatte. Sie würde das Kleid kaufen und bei der Hochzeit alle Blicke auf sich ziehen. Sie bezahlten und begaben sich in den Schuhladen, der sich eine Etage tiefer befand.
»Kommst du eigentlich in Begleitung zu der Hochzeit?«, fragte Cara.
Alexa schüttelte den Kopf. »Wer käme da schon infrage? Einer meiner Patienten aus der Notaufnahme oder der Praxis meines Vaters?«
»Es wundert mich gar nicht, dass du keine Männer kennenlernst, obwohl es in Serendipity so einige attraktive alleinstehende Kandidaten gäbe! Du arbeitest zu viel, und das weißt du auch.«
»Ich will nicht darüber reden, okay?«, sagte Alexa streng.
Cara musterte sie mit schmalen Augen. »Eines Tages werde ich noch herausfinden, warum du dich immer so bedeckt hältst, wenn es um das starke Geschlecht geht. Dabei hast du keine Skrupel, mit mir über mein Liebesleben zu reden.«
»Du hast es verdient, eine glückliche Beziehung zu führen, Cara.«
»Du doch auch«, erinnerte Cara sie.
»Tja, das Leben ist eben kein Wunschkonzert«, sagte Alexa leise.
Cara nickte bloß. Wahre Worte.
Am Freitagabend wollte Mike mit Cara ins Kino gehen. Sie hatten sich eben auf den Weg zu einem etwa zwanzig Minuten entfernten Multiplex gemacht, da klingelte sein Handy. Er schaltete die Freisprechanlage ein. Es war seine Mutter, die darum bat, er möge vorbeikommen.
»Ich bin mit Cara unterwegs«, wandte er ein.
»Dann bring sie doch einfach mit!«, sagte Ella ohne zu zögern.
Cara verspürte ein Ziehen in der Brust, als sie das hörte. Die Marsdens behandelten sie stets wie eine von ihnen. Zuweilen hatte sie sogar das Gefühl, eher zu ihnen zu gehören als zu ihrer eigenen Familie.
»Macht es dir etwas aus?«, fragte Mike so leise, dass seine Mutter es nicht hören konnte.
»Natürlich nicht.« Sie lächelte, um ihre Worte zu unterstreichen.
Eine halbe Stunde später waren sie alle im Wohnzimmer seiner Eltern versammelt – Erin, Sam, Mike und Cara. Ella und Simon waren noch oben.
»Habt ihr eine Ahnung, warum sie uns herbestellt haben?«, fragte Mike seine Geschwister.
Erin schüttelte den Kopf. »Es hieß nur, dass sie uns etwas zu sagen
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