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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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das alles mit deinem Wissen über die Tätowierungen zu tun ?« , unterbrach Ben.
    »Lass ihn doch in Ruhe erzählen, Ben .« Sarah fasste lächelnd nach seinem Arm.
    »Während ich Angst hatte, einen Entzug durchstehen zu müssen und Angie doch noch zu verlieren, war ihr Mann schon mehr als misstrauisch geworden. Ich nahm mir ein paar Tage frei. Wir planten, bei mir eine schnelle Entgiftung durchzuführen. Nachdem wir alles hatten mitgehen lassen, was wir dafür brauchten, meldete sich Angie krank, damit sie die ganze Zeit bei mir sein konnte. Das überzeugte ihren Mann endgültig, dass etwas nicht stimmte. Er überwachte sie schon die ganze Zeit. Als ich es endlich hinter mir hatte, klopfte es an meiner Wohnungstür, und als Angie aufmachte, stand ihr Mann davor. Ich dachte, er würde mich zusammenschlagen, stattdessen schnappte er nur Angie, die ihm eingeschüchtert und ohne Widerworte folgte. So hatte ich sie noch nie gesehen! Er informierte die Klinik, dass aus mir ein Junkie geworden war. Bald darauf wurde ich fristlos entlassen. Es hat mir nicht halb so viel ausgemacht, wie Angie nicht mehr zu sehen. Ich hatte Angst, was ein Mann wie Weiz mit ihr machen würde und kampierte vor ihrem Haus. Irgendwann kam er raus und machte mir klar, dass, wenn ich noch einmal hier auftauchen würde und wenn ich nicht für immer verschwinde, er seine Frau genauso anzeigen würde wie mich und ihr für immer wegnehmen würde, was ihr am meisten bedeutete. Ihre Arbeit und ihre Fähigkeit, anderen zu helfen. Also ging ich nicht mehr hin. Ich ließ mich gehen. Zwei Wochen lang. Und dann stand sie einfach vor meiner Tür. Ich wollte sie wegschicken, aber sie beharrte darauf, dass sie mir einiges erklären müsste. An diesem Nachmittag erzählte sie mir alles, was sie von der Familie wusste .«
    Stille senkte sich über sie. Die Erwähnung der Familie beim Namen hatte oft diese Wirkung. Ben riss sich am Riemen und nickte dem Doc, Georg, zu, damit er weitererzählte.
    »Angie hatte ihren Mann im Krankenhaus kennengelernt und ihn aus Bewunderung geheiratet. Bald nach der Hochzeit musste sie feststellen, dass sie den Mann, mit dem sie ihr Leben teilte, gar nicht kannte. Er führte geheime Telefonate, hielt private Konferenzen ab, bei denen er ihr verbat, reinzukommen und unternahm Reisen, von denen er nichts erzählte. Irgendwann reichte es ihr, eine Ehe mit einem Fremden zu führen und in einem Haus voller Geheimnisse zu leben. Sie fing an, rumzuschnüffeln und fand Unterlagen, Unterlagen der Familie, über ihre Arbeit und ihre Forschungen mit Menschen, die sie als anders, entartet, betrachteten. Angie war entsetzt und begann ihren Mann heimlich auszuhorchen. Bei einem der Treffen sah sie dann, dass einige der Männer die gleiche Tätowierung wie ihr Ehemann trugen. Ein Schwertkreuz mit einer geschlungenen Acht verbunden, über die sie sich schon immer gewundert hatte, weil er gar nicht der Typ für so etwas war. Die Männer stritten eifrig über das Töten und Experimentieren an Menschen mit anormalen Fähigkeiten. Irgendwann reichte es Angie und sie stellte ihn zur Rede .« Der Doc schluckte hart. »Er hat sie zusammengeschlagen und ihr verboten, je wieder davon zu reden. Dieser Mistkerl sagte ihr eiskalt, dass er sie töten oder der Familie übergeben müsste, wenn herauskäme, dass seine Frau hinter ihr Geheimnis gekommen wäre. Das war zwei Monate, bevor das mit uns anfing. Sie sagte mir, dass sie mir das alles nur erzählte, weil sie wollte, dass ich verstehe, wieso sie ihn nicht verlassen konnte, um bei mir zu bleiben, auch wenn sie mich liebte. Sie war sicher, er würde uns beide von der Familie beseitigen lassen, weil wir ein Risiko gewesen wären und sie sowieso schon zu viel wusste. Ich glaubte ihr. Die Angst in ihren Augen und alles, was sie mir über die Killer und Methoden der Familie erzählte, waren zu schrecklich, um es zu erfinden. Ich wollte sie überreden, dennoch mit mir zu kommen, aber sie wollte uns nicht in Gefahr bringen. Jedes Mal, wenn ich an den Moment denke, als ich sie zum letzten Mal gesehen habe, das letzte Mal mit ihr zusammen war, hasse ich mich dafür, dass ich sie nicht dazu gebracht habe, mit mir zu verschwinden. Dass ich sie zurück in dieses Haus zu diesen Leuten habe gehen lassen …Verstehst du jetzt, wieso ich dich erschießen wollte, als ich deine Tätowierung gesehen habe? Deswegen habe ich Angie verloren. Niemals werde ich vergessen, was sie als Letztes zu mir sagte: ‚Dank dir habe ich

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