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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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schüttelte den Kopf und verwies den Doc auf Abstand. »Nicht nötig. Alles, was ich wirklich brauche, ist Schlaf. Und auch, wenn ich dir wirklich dankbar bin, für das, was du für uns tust, solltest du eines wissen …«
    »Was?«
    »Wenn ich aufwache und sie sollte nicht mehr am Leben sein, sollte niemand in meiner Nähe sein. Verstanden?« Der Doc schien ihm jedes Wort zu glauben, als er mit hochgezogenen Brauen nickte. Gut. Denn was dort auf dem Tisch lag, war nicht irgendein verletztes Mädchen, es war Bens Herz.
     
    *
     
    Natürlich hatte er genickt. Was war ihm anderes übrig geblieben, wenn dieser harte Hund, der aussah wie eine Mischung aus Armani-Model und Gangmitglied, ihm drohte? Würde der Kerl ihm wirklich etwas antun, sollte Sarah eine Sepsis bekommen oder es aus einem anderen Grund nicht schaffen? Natürlich würde er das. Er hatte es in Bens Augen gesehen, schon als er auf seiner Schwelle gestanden hatte, die halb tote rothaarige Frau im Arm. Er hatte nur eine vage Vorstellung davon, wie er früher in seinen schlimmsten Drogenabstürzen ausgesehen haben musste, aber Ben sah nicht viel besser aus. Hätte er noch irgendwelche Zweifel an Bens Entschlossenheit gehabt, waren sie verflogen, als er Bens Blick sah, der immerzu nur Sarah galt. Eines wusste er, solche Menschen waren zu allem fähig und verdammt gefährlich. Auch wenn er Ben nicht kannte oder wusste, woher die beiden kamen oder wer hinter ihnen her war, erkannte er etwas in Ben, das er an sich zu leugnen versuchte.
    Sein Mädchen lag nicht hier auf seinem Tisch. Sein Mädchen war nicht bei ihm. Das erste Mal seit Monaten erlaubte er sich, an Angie zu denken.
    Wer von ihnen hatte wohl das größere Trauma?
     
    *
     
    Trotz aller Bemühungen, wach zu bleiben, war Ben in einen komatösen Schlaf gesunken, den bei ihm nur absolute körperliche und geistige Erschöpfung hervorbrachte. Deshalb hatte er zwar gemerkt, dass etwas an seinem Bein sich komisch anfühlte, aber ihm hatte jede Kraft gefehlt, deshalb nach seiner Wunde zu sehen. Erst, als er ein vertrautes Klicken hörte, riss Ben seine Lider ruckartig auf und blickte in den Lauf einer Waffe.
    »Wer bist du wirklich ?«
    Der Doc stand vor ihm, eine Waffe auf seinen Kopf gerichtet. Das Hosenbein seiner Jeans war aufgeschnitten und die Socken ausgezogen worden, daneben lag Verbandszeug. Aber der Doc war nicht mehr dazu gekommen, es zu benutzen. Etwas hatte ihn von seinem Vorhaben, seine Wunde zu versorgen, abgehalten und dazu gebracht, ihn stattdessen mit einer geladenen Waffe zu bedrohen.
    »Ich will eine Antwort. Wer seid ihr wirklich ?« , zischte der Doc. Eine Waffe zu halten, war ihm offensichtlich nicht vertraut. Ben konnte seine Nervosität sehen und fühlen. Der Schweiß, der ihm auf der Stirn ausbrach, das Adrenalin und die zitternden Hände. Ben hob instinktiv die Hände und kam etwas von der Couch hoch, was der Doc mit einem Kopfschütteln quittierte.
    »Schon gut. Ich weiß nicht, wieso du mir jetzt die Knarre ins Gesicht drückst, anstatt dir mein Bein vorzunehmen, aber wenn du etwas wissen musst, um mir nicht das Hirn wegzublasen, dann frag einfach.« Ben blieb ruhig. Er war alarmiert, hatte aber keine Angst. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Sarah noch immer gut versorgt auf dem Tisch schlief.
    »Ich habe doch gefragt. Wer bist du wirklich, verdammt noch mal ?« Der Doc war panisch. In Verbindung mit einer Waffe keine gute Kombination.
    »Ben, wie ich sagte .«
    »Ja, aber das ist nur ein Name, sonst nichts. Ich spreche von der verfluchten Tätowierung auf deiner Fußsohle .«
    Augenblicklich bekam Ben es doch mit der Angst zu tun. Der Doc wusste Bescheid! »Woher kennst du diese Tätowierung ?« Jetzt war Ben es, der den Doc fixierte und anknurrte, fast als hätte er die Existenz der Waffe vergessen.
    »Lass den Mist! Ihr seid nicht auf der Flucht vor jemandem. Ihr seid hinter jemandem her. Ich weiß, was das Symbol bedeutet und auch, wozu es dich macht .«
    Ben packte den Lauf der Waffe, riss ihn zur Seite und stieß gleichzeitig mit einem harten Ruck dagegen, sodass der Doc nach hinten auf den Boden fiel, die braunen Augen aufgerissen vor Angst. »Jetzt hör mir mal zu .« Ben versuchte, ihn zu beruhigen, doch der Doc hatte nur Augen für die Waffe in Bens Hand. Also entsicherte er sie und warf sie hinter sich auf die Couch. Außer Reichweite. »Ich hab keine Ahnung, woher du glaubst, dieses Symbol zu kennen, und ich weiß auch nicht, wieso ich plötzlich das Gefühl habe, du

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