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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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mit eigenen Augen sah, war er alles andere als begeistert davon. Nun hatte er keine Wahl, als sie mitzunehmen. Das alles wälzte er im Kopf herum, während er in den Sachbüchern, die er sich besorgt hatte, nach Hinweisen suchte. Diverse Abhandlungen über die Wüste und das Gilf Kebir Plateau eines Wüstenforschers namens Almásy . Wenn die Familie tatsächlich eine geheime Höhlenkonstruktion in der Libyschen Wüste gefunden oder sogar erbaut hatte, würde er nichts dazu in diesen offiziellen Berichten finden. So konnte er zumindest eine Route planen, die Sarah und ihn halbwegs gut durch die Wüste brachte, um in das abgelegene Tal namens Wadi Abd El Melik zu kommen. Im Internet stieß er auf ein paar Archiv- und Reiseaufnahmen aus dieser Gegend, die er Sarah auf seinem Smartphone vor ihrem Erholungsschlaf gezeigt hatte. Sie war leider nicht in der Lage gewesen, eine der Felsformationen wiederzuerkennen. Doch am meisten irritierte ihn, dass Sarah meinte, in Alfreds Erinnerungen Salzhöhlen gesehen zu haben, die es dort eigentlich nicht geben dürfte. »Das passt alles nicht zusammen«, wiederholte er. Angie und Doc sahen von ihrem Mittagssnack hoch und versuchten, zu verstehen, warum er sich ständig wiederholte. Doc legte das Sandwich beiseite.
    »Vielleicht, aber du vertraust doch ihrer Gabe. So wie Alfred ausgesehen hat, als sie in seinem Kopf kramte, glaube ich nicht, dass er die geistige Verfassung hatte, ihr irgendwelche falschen Erinnerungen vorzutäuschen. Dafür war seine Angst vor ihrer Fähigkeit zu groß .«
    Der Doc hatte ja recht , was das betraf, aber Ben wollte Sarah nicht in eine ungewisse Situation bringen, die sie beide das Leben kosten könnte. Denn die Wahrscheinlichkeit war ziemlich hoch. Und es gab noch ein anderes Problem. Als Sarah begann sich zu rekeln, wusste Ben, dass er nur noch darauf gewartet hatte, um endlich mit Doc und Angie zu sprechen. »Fühlst du dich besser ?«
    Sarah blinzelte ihn ein paar Mal an. Als sie die Anwesenheit der anderen beiden bemerkte, war sie schlagartig hellwach. Sie schreckte hoch und blickte sich um. Erst jetzt schien ihr bewusst zu werden, wo sie war. »Ja. Ich habe nur Zeit und Ruhe gebraucht, um alles, was ich sehen und fühlen musste, zu verdauen .«
    »Ich würde mir gern deine Schusswunde ansehen .« Der Doc gab Angie sein Sandwich, die es ohne zu zögern aß.
    Ben nahm Sarah die Schlinge ab und knöpfte ihr die Bluse auf. Obwohl er genau wusste, dass es für den Doc nur eine Frau gab, die ihn wirklich interessierte, warf er ihm einen leicht warnenden Blick zu, als er sich der nur mit BH bekleideten Sarah näherte. Doc ignorierte Bens eifersüchtiges Revierverhalten und entfernte vorsichtig den Wundverband. Die Wunde sah erstaunlich gut aus, wenn man die kurze Heilungsphase bedachte und als er testweise ihren Arm bewegte, verzog sie kaum noch vor Schmerzen das Gesicht.
    »So unglaublich es klingt, aber ich denke, du kannst die Schlinge weglassen. Schone aber die Schulter noch so gut du kannst«, wies er sie an.
    Sarah nickte. »Ist gut .«
    Ben wechselte kurz einen Blick mit Sarah, bevor er Doc und Angie ansah. »Wir müssen reden .« Ben wollte alles schnell hinter sich bringen. »Hört mir mal zu …Ihr werdet nicht mitkommen. Die Flugtickets nach Ägypten lauten nur auf uns beide .«
    Angie schwieg und sah auf den Tisch. Sie wollte nicht wirklich mitkommen. Sie wollte nur mit Doc verschwinden, untertauchen und versuchen, nie wieder ins Fadenkreuz der Familie zu geraten. Ben konnte das nur zu gut verstehen. An ihrer Stelle würde er dasselbe wollen. Nur ihre Loyalität Doc gegenüber hielt sie noch hier und vielleicht auch die Tatsache, dass sie nicht wusste, wie es jetzt weitergehen sollte.
    »Ihr wollt das ganz allein durchziehen, ohne Hilfe ?« Docs besorgte braune Augen musterten ihn und vor allem Sarah.
    »Ja«, versicherte sie ihm. Unter der Decke fasste sie nach Bens Hand.
    »Ich habe euch Papiere besorgt. Zwei Ausweise, Sozialversicherungskarten und sogar zwei gefälschte Abschlüsse einer medizinischen Uni. In drei Tagen müsst ihr sie abholen und den zweiten Teil des Geldes übergeben .« Ben gab ihnen einen Zettel mit einer Adresse und einen Umschlag mit einem dicken Geldbündel darin. Manchmal war es erstaunlich, was man mit genug Geld in etwas mehr als vierundzwanzig Stunden bewerkstelligen konnte.
    »Wir wollen beide, dass ihr zwei wenigstens zusammen sein könnt und aus der Schusslinie seid. Ben und ich haben beschlossen, alles zu

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