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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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fester an ihre Seite.
    Die vergangenen Stunden der Morgendämmerung hatte sie damit verbracht, halb wach neben ihm zu liegen, und sich zu fragen, wieso sie anscheinend nicht in seine Wohnung durfte, bevor sie für eine kurze Weile eingenickt war. Sie hasste sich für den Gedanken, wollte sie doch viel lieber diesen ruhigen Moment mit ihm genießen, der ihr wenig vertraut war und aufregend vorkam. Aber etwas ließ sie nicht. Bens Körper neben ihrem war der Himmel, ein wahr gewordener Wunschtraum, der es dennoch nicht vermochte, die wachsenden Zweifel in ihren Gedanken zu vertreiben. Während Sarah Bens enger werdende Umarmung spürte, begann sich ein Gedanke zu formen. Sie musste in Bens Wohnung. Schließlich wusste sie kaum etwas von dem Mann, in den sie sich gerade verliebte. Er könnte eine Freundin haben, verheiratet sein oder mittellos, was sie davon am wenigsten stören würde. Schuldgefühle stiegen auf. Immerhin verbarg sie auch etwas vor Ben, und sie beschuldigte ihn in Gedanken der schlimmsten Heimlichkeiten. Sie, so rechtfertigte sie sich vor sich selbst, war es sich schuldig, herauszufinden, ob etwas mit seiner Wohnung und ihm nicht stimmte. Nur um ihre Beziehung nicht zu gefährden und mit ihren Zweifeln zu vergiften. Ihre Geheimnisse lieferten schon genug Probleme und früher oder später musste sie es ihm wohl gestehen. Doch Sarah fürchtete nichts mehr.
    Ben erwachte langsam, also strich sie ihm über den Arm. Was für ein schönes Gefühl, so eine natürliche Berührung. Sarah gelang es nicht, sich an diese wunderbare Art der Zuneigung zu gewöhnen, und genau deshalb liebte sie es unheimlich. Es fühlte sich einzigartig an, ganz besonders für sie. Ben brummte zufrieden.
    »Vorsicht! Ich könnte mich schnell daran gewöhnen, so aufzuwachen .« Er lächelte sie verschlafen an, schmiegte sein Gesicht an ihre Halsbeuge und holte tief Luft, als würde er ihren Geruch einatmen wollen. Ihr Herz schlug schneller.
    »Ich müsste schon lügen, wenn ich sagen würde, es würde mir nicht sehr gefallen, dich hier bei mir zu haben .« Natürlich errötete sie. Die Hitze in ihren Wangen ließ sich nicht verleugnen.
    »Auch wenn ich darauf gern näher eingehen würde und nichts lieber täte, als hierzubleiben, muss ich in die Uni.«
    »Wann bist du heute fertig? Mit der Uni, meine ich ?«
    »So gegen zwei müsste ich wieder daheim sein. Wieso?«
    »Nur so. Ich ruf dich dann an, okay ?«
    Ben lächelte sie an, aber sein Lächeln erreichte seine Augen nicht. Dennoch erwiderte sie die Geste, als er angezogen aus dem Bett stieg. Als Ben ihr den Rücken zuwandte, atmete sie auf. Sarahs Lächeln diente dazu, ihre wahren Absichten vor Ben zu verschleiern. Denn sie hatte keineswegs vor, ihn nur anzurufen, vielmehr nahm sie sich vor, Ben angeblich spontan zu besuchen und alles zu tun, um endlich in seine Wohnung zu gelangen.
     
    *
     
    Am Nachmittag hatte Ben sich mit Sarah für den Abend verabredet. Sie bestand darauf, ihn von seiner Wohnung abzuholen, um mit ihm essen zu gehen.
    Der heutige Morgen war für ihn eine Premiere gewesen. Noch nie war er neben einer Frau aufgewacht. Es gefiel ihm. Sie hatte ihn angelächelt, als er gegangen war, aber da war etwas in ihrem Gesicht gewesen, das Bens Assassineninstinkt ansprach. Mit diesem Lächeln stimmte etwas nicht. Hatte es mit ihrem Anfall von gestern zu tun? Er wusste es nicht. Vielleicht hatte Sarah nur auf seine Lüge reagiert. Wie er es hasste, sie ständig zu belügen. Aber er musste es tun. Schließlich hatte man ihm klar gesagt, er sollte auf einen wichtigen Anruf warten, und er wollte Sarah nicht in der Nähe haben, wenn er die Familie am Ohr hatte.
    Ben wurde nervös, weil der Rapport-Anruf der Familie längst überfällig war. Er wollte ihn nur noch hinter sich bringen, bevor Sarah bei ihm auf der Matte stand. Um Spannung abzubauen, verließ er seine kleine Bruchbude und spazierte im Stadtpark umher. Dieser befand sich nur ein paar Gehminuten entfernt und war an einem kalten Tag wie heute beinahe menschenleer. Fest in seine Jacke gewickelt, setzte er sich auf eine Bank, die Hand in der Jackentasche über das Handy gelegt und wartete. Ben wartete und wartete. Aber der Anruf kam nicht. Langsam begann es schon zu dämmern und die Zeit lief ihm davon. Schließlich musste er Sarah vor seinem Wohnhaus abfangen. Wieso riefen sie nicht an? Das Licht wurde spärlicher und schwächer. Ihm blieb keine Zeit mehr. Er wollte sich gerade aufmachen, da vibrierte sein Handy.
    Der

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