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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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schließlich gehören wir zur selben Familie .«
    Sarah sackte das Herz in den Magen. Brüder? Nein!
    »Ich bin nicht dein Bruder, Michael. Wir beide gehören nicht einmal derselben Spezies an, wenn es nach mir geht«, stieß Ben hervor. Sarah erkannte Hass in seinen Augen.
    Michael verzog das Gesicht zu einer Fratze, bevor er Ben am Haarschopf hochriss. »Jetzt langt’s mir aber, Arschloch. Ich glaube, du checkst deine Lage grad nicht. Ich sag hier, wo’s langgeht und ich will diesen Scheiß nicht mehr länger von dir hören, sonst lass ich dich mein Messer spüren. Du weißt, wie gut ich darin bin .«
    Ben huschte etwas übers Gesicht, das wie Angst aussah, aber so schnell wieder verschwand, wie es aufgetaucht war.
    »Los, Schlampe, komm raus, dann mache ich es kurz und schmerzlos. Oder ich unterzieh Ben hier meiner Messerkur so lange und genüsslich, bis er schreit und wimmert. Immer mehr und mehr.«
    Ben lachte trocken. Sarah hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren. »Ich fürchte, du musst dir schon die Arbeit machen. Ich bin dabei. Leg los !«
    Sarah konnte es nicht fassen. Ben war bereit, gefoltert zu werden, nur um nicht zu verraten, wo sie sich versteckt hielt. Dabei hatte sie eh keine Chance, aus der Wohnung zu fliehen. Zudem wusste sie nicht, ob und wie sie Ben helfen sollte. Doch zusehen, wie dieser Mistkerl ihm etwas antat, war zu viel für sie. »Bitte nicht«, flüsterte sie, noch bevor ihr Verstand registrierte, was sie tat. Ihr Herz hatte gesprochen. Leider laut und deutlich.
    Michaels Gesicht strahlte spöttisch auf. »Horch! Horch! Wen haben wir denn da ?«
    Ben begann wild um sich zu treten und zu bocken, aber er kam nicht frei. Michael lag praktisch auf ihm.
    »Na los, komm raus da, kleine Maus, sonst fress ich dich«, tönte er gut gelaunt.
    Ben schien kaum noch zu bändigen. »Nicht! Lauf weg !«
    Sarah wusste, es war zwecklos. Dieser Kerl hatte eine Waffe und sie nichts. Es war verrückt, was ihr gerade durch den Kopf ging. Sie hatte ständig den General aus einem Film im Kopf, den sie letztens im Nachtprogramm gesehen hatte, der zu seinen Männern mit einem Lächeln sagte: »Zeit zu sterben, Jungs .« Und jetzt war sie dran. Sie fühlte sich nicht mutig, sondern nur zittrig vor Angst. Langsam erhob sie sich und kam hinter dem Sofa hervor.
    »Oh, Benny-Boy, da hast du ja richtig was Hübsches für mich dagelassen. Na los, komm her, Mädchen! Komm zu Papa !«
    Michael behandelte sie wie ein Kind, was sie wütend gemacht hätte, wenn ihre Angst nicht übergroß gewesen wäre.
    »Fass sie an und du bist tot«, ließ Ben ihn wissen. Ihm war deutlich anzusehen, dass er es ernst meinte.
    »Aha.« Michael zuckte mit den Schultern. Sein Gesicht sah merkwürdig aus. Kalt. Abweisend. Seelenlos? »Du da, Rotschopf, setz dich auf das Sofa .« Sie gehorchte. »Und Ben hier nimmt auf dem Stuhl Platz .« Er legte die Waffe vor sich und band Bens Hände am Stuhl fest. »Dann wäre die Party ja komplett. Lasst uns Spaß haben !« Michael klatschte scheinbar aufgeregt in die Hände, um gleich danach auszuholen und Ben mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Sarah hatte nicht einmal den Schlag richtig mitbekommen, als sie schon erschrocken aufstöhnte, weil Blut auf ihre Brust spritzte. Bens Blut besprenkelte auch ihren Hals. Sie fühlte die Nässe. Ihr Atem ging hektischer, doch Ben machte den Eindruck, als würde ihn die Sache nichts angehen. Aus seinem Mundwinkel tropfte es, aber er kümmerte sich nicht darum. Seine Aufmerksamkeit galt ihr. Sie wurde immer panischer, konnte fühlen, wie es sich in ihr aufbaute.
    »Lass sie gehen, Michael, sie ist unschuldig .«
    Sarahs Blick glitt über die verwelkenden Blumen, die Ben ihr geschenkt hatte. Nicht einmal dieser tröstende Anblick wurde ihr geschenkt. Dennoch versuchte sie, sich auf die Blumen zu konzentrieren und Michael, der sich vor ihr aufgebaut hatte, zu ignorieren.
    »Ben hält dich also für unschuldig. Da hast du ihn aber super an der Nase herumgeführt, den angeblichen Spion. Aber weißt du was, ich weiß, was du bist und was du kannst. Soll ich’s beweisen ?«
    Sarah presste sich fest in die Sofakissen, weg von Michael, der behauptete, ihr Geheimnis zu kennen. Wenn es wahr wäre, würde das ihr Ende bedeuten und Ben würde sehen, was mit ihr nicht stimmte. Ging es ihm vielleicht darum? Aber Ben schien nichts davon wissen zu wollen, er sah ihr fest in die Augen und glaubte an ihre Unschuld. »O Ben, es tut mir so leid .« Ihre Tränen

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