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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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Kerl, der ihr das angetan hatte, tötete.
    Er wollte nicht, dass sie sah, was er war: ein Mörder.
    Ohne eine Spur von Reue für dieses Monster hob er die Waffe mit dem Schalldämpfer auf und schoss ihm in den Kopf. Jetzt musste er sich beeilen. Sirenen heulten. Jemand hatte die Polizei gerufen. Vermutlich wegen der Schreie. Ben hatte sich seine Tasche geschnappt – die von Sarah musste er wegen verräterischer Blutflecke zurücklassen – und nahm Sarah auf seine Arme. Mechanisch schlang sie ihm einen Arm um den Hals. Rasch verschwand er mit ihr. Dankbar für den Schutz der Nacht zog er von Gasse zu Gasse, ohne gesehen zu werden, wie er eine bewusstlose Frau trug. Seine Hand begann leicht zu schmerzen. Das Adrenalin ließ nach. Endlich fand er, wonach er suchte. Ein passendes Auto. Sarah ließ er kurz in einer Gasse zurück, packte etwas aus seiner Tasche aus und eine Minute später hatte Ben ein Auto, das Sarah und ihn aus der Stadt bringen würde.

Kapitel 9
    Auf der Flucht
     
     
     
    B en fuhr schon seit Stunden und sie hatte noch immer kein einziges Wort gesprochen. Eigentlich müsste er sie in ein Krankenhaus bringen, aber Ben wusste nur zu gut, dass die Familie alle Einrichtungen dieser Art überwachen würde, ebenso wie Flughäfen und Bahnhöfe. Das Auto war die einzige Möglichkeit. Auch wenn er keine Ahnung hatte, wo er sie hinbringen sollte. Alle Fluchtpunkte und Verstecke, die er kannte, waren Familienunterkünfte und seine eigenen Schlupfwinkel waren ihm zu unsicher geworden. Also musste er spontan handeln, damit sie seine Schritte nicht vorausahnen und ihn aufspüren konnten. Sarah schwieg so laut, dass es den ganzen Raum füllte. Ben machte es mürbe, als wäre er dabei, sie zu verlieren, obwohl sie doch Michaels Attacke überstanden hatte. Ab und zu hielt er an, um ihr etwas Wasser einzuflößen. Mechanisch ließ sie ihn die Flasche an ihren Mund setzen und trank, was ihr gegeben wurde. Sie schien so weit weg. Mit sinkender Hoffnung betrachtete er die junge Frau, für die er alles zu tun bereit war und deren Blick nun traurig und leer ins Nichts starrte. Dabei entdeckte er sein getrocknetes Blut auf ihrem Hals. Als er es wegwischen wollte, zuckte sie vor ihm zurück, als hätte er versucht, sie zu schlagen. Sie hatte Angst vor ihm.
    »Es wird alles wieder gut werden. Wenn wir erst weit genug weg sind, wirst du dich wieder besser fühlen. Ich weiß, das war zu viel für dich, was immer da zwischen Michael und dir passiert ist, aber ich werde nicht zulassen, dass er dir je wieder wehtut. Er kann nie wieder an dich herankommen, das schwör ich dir. Hörst du mich? …Du musst keine Angst haben, schon gar nicht vor mir, Sarah .«
    Sie hatte kaum reagiert. Lediglich bei Michaels Namen waren ihre Pupillen größer geworden. Es war schlimmer, als Ben gedacht hatte. Das war mehr als nur ein Schock.
    Er fuhr scheinbar ziellos und endlos durch die Gegend, doch Ben handelte niemals völlig planlos oder unüberlegt. Er mied die Hauptstraßen und fuhr auf kleineren Landwegen, auf der Suche nach einer Unterkunft. Mitten in der Nacht war es schwer, ein passendes Objekt zu finden, das sowohl unbewohnt als auch abgelegen genug lag. Irgendwann gegen drei Uhr nachts hielt er mit dem gestohlenen Kombi aus den Neunzigern vor einem halb verfallenen Steinzaun an. »Ich komme gleich wieder. Bleib im Auto, egal was passiert !« , wies er Sarah an. Sie starrte erschöpft aus dem Fenster in ein dunkles Waldstück. Keine Antwort. Ben stieß einen gewaltigen Seufzer hervor und stieg aus.
    Vor ihm taten sich ein maroder Zaun und eine verdammt gute Gelegenheit auf. Das letzte Dorf befand sich viereinhalb Kilometer hinter ihm und hier war weit und breit kein anderes Haus zu entdecken. Der Ort war beinahe völlig von einem Wäldchen umgeben und der Zaun schien ein großes Anwesen einzugrenzen. Er nahm seine Taschenlampe aus dem Kofferraum und ging den Trampelpfad entlang, der am Zaun begann. Schon nach einer kurzen Wegstrecke erblickte er ein altes Kastell, das schon seit langer Zeit unbewohnt sein musste. Mit der Taschenlampe leuchtete er das Gebäude vor sich aus. Die Fenster waren eingeschlagen oder vermodert und auch der Rest des Hauses schien in keinem guten Zustand. Hier würde garantiert niemand auf sie warten oder sie finden. So schnell er konnte, lief er zum Haupteingang des Kastells, dessen Tür dermaßen verzogen war, dass er sie nicht aufbekam. Gut, dann konnten auch andere sie nicht öffnen.
    Das Haus war groß,

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