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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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verschleierten ihr die Sicht.
    »Sieh einer an, Ben, das Opferlamm mag dich! Das macht’s ja noch besser .« Michael grinste breit. »Wie wär’s also mit einer Demonstration ?« Die rhetorische Frage wurde von Ben und Sarah gleichermaßen mit einem scharfen Blick bedacht. »Kleines, bei dem, was du bist, bin ich dein schlimmster Albtraum«, ließ er Sarah feierlich wissen, ehe er erneut vor sie trat, um sie fest an den Schultern zu packen. Sein widerlich verzogenes Gesicht war ihrem so nahe, dass sie versuchte, sich wegzudrehen. Doch sofort begann die Bilder- und Gefühlsflut, sie zu überspülen. Ein Schrei brach aus ihr hinaus, als die Gewalt von diesem schrecklichen Mann in sie drang. Ben schrie panisch ihren Namen. Schweiß trat auf seine Stirn. Oder waren es ihre Tränen, die sie auf seiner Stirn zu sehen meinte? Alles Sichtbare wurde verschluckt, bis Sarah nur noch sah, wie ein hübsches blondes Mädchen in spärlicher Bekleidung sich vor ihren Augen aufs Bett legte und auf ihn wartete. Sie musste nicht nur mit ansehen, wie Michael die blutjungen Prostituierten auf brutalste Weise vergewaltigte, sondern spürte dabei auch seine Erregung und den Machtrausch, der ihn dabei immer weitertrieb. Sie musste seine perverse Freude an der Folter eines dicken Mannes in aufblitzenden Bildern ertragen und spüren, wie er jede seiner Gewalttaten in vollen Zügen genoss. Es fühlte sich an, als würde Sarahs Innerstes mit einer zähen, widerlichen Dunkelheit überspült, die aus Michael kam, und versuchte, sich in ihr festzusetzen. Alles in Sarah wehrte sich dagegen, aber sie fühlte sich kaum noch vorhanden. Ging unter in seiner Gewalt und Finsternis, bis sie nur noch Bens verzweifelte Schreie hörte, die sich immer mehr entfernten.
     
    *
     
    »Du Bastard! Was machst du mit ihr? Hör auf damit! Hör endlich auf !« Ben schossen Tränen in die Augen, als er Sarah sah, die sterbensbleich auf der Couch zusammensackte.
    »Siehst du, Ben, so sieht schuldig aus«, verkündete Michael gefasst.
    Ben konnte sich nicht mehr beherrschen. Sarah lag zusammengekauert auf dem Sofa und starrte ins Leere. »Was hast du mit ihr gemacht ?« , verlangte er zu wissen. Er schrie dermaßen, dass die Adern an seinem Hals schmerzten.
    »Das verrat ich dir nicht«, säuselte Michael. »Aber vielleicht hat es ja gereicht, um sie für immer ins La-la-Land zu schicken. Bei denen weiß man nie, aber ihren Körper sollten wir nicht verkommen lassen«, sann er nach und bekam einen gierigen Blick.
    Ben wurde schlagartig kalt und ruhig. »Wenn du sie anfasst, stirbst du !«
    Michael bekam sich vor Lachen nicht mehr ein, doch es verging ihm schlagartig, als Ben plötzlich vor ihm stand und ihm einen harten linken Haken verpasste. Er nutzte die Ablenkung und trat Michael die Schusswaffe aus der Hand.
    »Wie …? Verdammt !« Michaels Blick wanderte zu Bens linker Hand. »Du hast sie dir gebrochen .«
    »Richtig geraten, Arschloch .« Ben trat ihm ins Gesicht. Mit weiteren heftigen Tritten schickte er Michael in die Bewusstlosigkeit. Allein Sarahs Wimmern hielt ihn davon ab, den Kerl endgültig zu erledigen. Ben hastete an ihre Seite. Noch immer starrten ihre Augen ins Nichts. Eine Panik ergriff von Ben Besitz, die ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. »Sarah, was ist mit dir? Rede mit mir !« Doch es kam keine Antwort. Auf ihrer Stirn glitzerte kühler Schweiß, sie zitterte und ihre Augen waren sichtlich geweitet. Schock, folgerte er, aber so eine heftige Reaktion hatte er noch nie gesehen. Michael hatte sie nur für ein oder zwei Minuten berührt und es war, als hätte er ihr eine Art psychischen Elektroschock verpasst, der sie vollkommen ausgeschaltet hatte. Seine Brust zog sich bei dem Gedanken zusammen, dass es vielleicht ein dauerhafter Zustand sein könnte, aber daran wollte er nicht denken. Er hatte das hier nicht mit ihr zusammen überlebt, nur um sie an den Wahnsinn zu verlieren. Das würde er nicht zulassen.
    Sie wehrte sich nicht, als er sie hochhob und fest in den Arm nahm. Allerdings spürte er deutlich, dass sein Trost nicht zu ihr durchdrang. Eine Erkenntnis, die ihn fast selbst in den Irrsinn trieb. Er belog sie. »Alles wird gut. Wir verschwinden von hier. Ich lasse nie wieder zu, dass er dir wehtut .« Das Versprechen allerdings meinte er todernst. Er brachte sie aus der Wohnung, lehnte ihren starren Körper neben der Tür an. »Ich hole nur noch die Taschen .« Doch nur dafür ging er nicht zurück. Sie sollte nicht sehen, wie er den

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