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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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Jeans abklopfte und seine eine Hand in die Hosentasche steckte. »Woher nimmst du das Geld für diese Sachen ?«
    Ben ging zu der Tasche. Aus einem Seitenfach zog er ein großes schwarzes Etui und warf es ihr hin. Sarah zog die Stirn kraus und öffnete es. Dicke Geldbündel starrten ihr entgegen. Sie sah Ben verblüfft an.
    »Ich bin immer gut vorbereitet. Und seit ich plane, dich nicht der Familie auszuliefern, habe ich Geld aus meinen Verstecken zusammengeholt. Besser, du fragst nicht nach, okay ?«
    Wer war dieser Kerl und was hatte er mit ihrem Studentenfreund gemacht? Sarah nickte nur. Was sollte sie sonst tun? Bei dem Gedanken, dass Ben mit Blutgeld oder mit Geld aus einer nicht sauberen Quelle ihre Klamotten und Toilettenartikel bezahlte, war ihr nicht wohl. Aber alles, was sie hatte, war in ihrer Wohnung geblieben. Selbst ihre Brieftasche und ihre Karten, bei denen es ihr mittlerweile dämmerte, dass sie sie nicht mehr benutzen durfte, wenn es nach Ben ging.
    Wo zur Hölle war sie nur gelandet? Worin hatte er sie verstrickt?
     
    *
     
    Ben war sicher, trotz allem, was er schon erlebt hatte, dass hinter ihm die seltsamste Woche seines Lebens lag. Begonnen hatte es mit den Einkäufen, natürlich in bar, die er so noch nie für eine Frau machen musste. Peinlich traf es nicht einmal annähernd. Diesmal war es nicht Sarah gewesen, die hochrot angelaufen war, als Tampons und Unterwäsche überreicht wurden. Er war fast schon froh, dass er sich mit Mützen und zu weiten Klamotten vor den Überwachungskameras der Geschäfte getarnt hatte. Besonders, als er die Tampons bezahlen musste. Sie hingegen schien alles mit ungewohnt stoischer Haltung hinzunehmen, als wüsste sie genau, dass ihr keine Wahl blieb. Obwohl eine Aussprache zwischen ihnen noch gar nicht stattgefunden hatte. In dieser Hinsicht war es eine ohnehin ruhige Woche gewesen.
    Sarah vermied es, ein klärendes Gespräch zu führen, also machte er sich an die Notwendigkeiten, ihre Fluchtunterkunft in ein bewohnbares Anwesen zu verwandeln. Ben stellte Regeln auf, die sie mit einem Nicken und vorgestrecktem Kinn zur Kenntnis nahm. Die Öllampen und Kerzen dürften nach Einbruch der Dunkelheit nur in dem gemeinsam genutzten Raum angezündet werden. Vorher waren alle drei Fenster des Raumes mit den dunklen Stoffvorhängen, die er besorgt und aufgehängt hatte, zu verschließen. Niemals durften sie den Grund der Villa verlassen und niemand durfte, auch von Weitem nicht, bemerken, dass jemand hier lebte. Mit diesen Regeln sorgte er für ihren Schutz.
    Als er ihr zum ersten Mal die kleine Holzbaracke gezeigt hatte, in der sich die Toilette befand, hatte sie ausgesehen, als wollte sie laut schreiend davonlaufen, aber am Ende hatte sie sehr betroffen nur genickt. Das Bad nutzten sie gemeinsam. Sie machten sich alle drei Tage eine halb volle Badewanne. Da der Aufwand für Warmwasser nicht gerade gering war, wurde das Waschwasser geteilt. Ben erlaubte Sarah immer den Vortritt, wofür sie sich bedankte. Dabei beließ sie es. Während er die kurzen Stunden der vergehenden Wintertage für Arbeiten am Haus verwendete, sorgte sie fürs Essen und versuchte, die drei Räume des Hauses, die sie benutzten, einigermaßen wohnlich zu gestalten. Seltsam waren diese Tage vor allem deshalb für Ben, weil er auf engstem Raum mit einer Frau lebte, die still und leise mit ihm aß und schlief, als wären sie lediglich ein junges Trekkingpaar, das sich abmühte, ein neues Leben im Wilden Westen aufzubauen. Und nicht, als wären sie Ex-Killer und Zielperson, die auf engstem Raum denselben Käfig bewohnten. Die ganze Sache war bizarr. Vor allem, weil es an der Zeit war, dass Sarah endlich verstand, in was für einer Situation sie sich wirklich befand. Auch wenn die Abgeschiedenheit des Ortes und der Verzicht auf jegliche Technik um das Anwesen half und sie schützte, kannte er die Familie zu gut, um sich allzu sehr in falscher Sicherheit zu wiegen. In der Stadt hatten sie keine Chance, es gab dort zu viele Möglichkeiten, sie aufzuspüren. Das Land verlassen? Darauf würde die Familie hoffen. Ständig ihre Fluchtunterkünfte zu wechseln, hieße, das Risiko eingehen, auf dem Weg zusammen mit ihr gesehen zu werden. Auf ständiger Flucht würde ihm auch nichts anderes übrig bleiben, als sich von Sarah zu trennen. Doch genau das wollte er nicht. Er wollte sie nicht allein lassen, auch nicht zu ihrer Sicherheit. Er wollte bei ihr bleiben, als ihr Beschützer. Dieser verlassene Landsitz war

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