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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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Mädchen wie dich. Du solltest draußen im Wagen auf deine Mutter warten .«
    Sie sah mich an, als tickte ich nicht richtig und dennoch lächelte sie mich süß und unschuldig an. Sie war zu gut für diesen Ort. Aber jede Woche am Dienstag kam sie weiterhin mit. »Wieso zur Hölle willst du nicht einfach im Auto bleiben ?«
    »Vielleicht hoffe ich ja, dass noch ein Wunder geschieht und du anfängst, mich zu mögen .«
    So ging das eine Weile und mit der Zeit wurden sie und ihr Anblick das Einzige, worauf ich mich freuen konnte, auch wenn ich das niemals zugegeben hätte. Die Art, wie sie mich vertrauensvoll anlächelte und dabei nicht die geringste Angst vor mir hatte, mich sogar zu mögen schien, gefiel mir. Irgendwann fragte sie, wie es kam, dass ich fast jede Woche bei ihrer Mutter landete und mein Gesicht so zugerichtet wäre.
    »Weil das hier der Ort für die bösen Kinder ist. Und die tun nun mal böse Sachen, die so aussehen«, hatte ich versucht, ihr klar zu machen und zeigte dabei auf meine Schramme im Gesicht.
    »Aber du bist nicht böse .« Sie schien sich absolut sicher, dabei kannte sie mich nicht.
    »Woher willst du das wissen ?«
    »Ich weiß es einfach und ich mag dich, also kannst du gar nicht böse sein«, stellte sie lächelnd fest und gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund.
    Ich war so erschrocken, dass ich die Luft anhielt und nichts sagte. »Wieso hast du das gemacht ?«
    »Meine Mutter hat einen neuen Job und wird bald hier abgelöst, deshalb wollte ich mich von dir verabschieden. Es tut mir nur leid, dass ich das nicht schon früher gemacht hab .«
    »War das dein erster Kuss ?«
    Sie dachte nach. »Ja.«
    »Du hättest auf einen richtigen Jungen warten sollen, der was taugt .«
    Sie sah mich zornig an und gab mir eine Ohrfeige, die mich noch mehr überraschte als der Kuss zuvor.
    »Das hab ich ja«, brüllte sie mich an und stapfte weinend davon. Ich lief ihr nach, holte sie ein und ohne darüber nachzudenken, küsste ich sie ganz lange. Das war mein erster Kuss gewesen …Ich hab sie nie wieder gesehen und mich oft gefragt, wieso sie mich wirklich geküsst hat. Aber wer weiß das schon .« Ben rieb sich müde die Augen. Es war spät geworden. Auch Sarah kämpfte gegen den Schlaf an.
    »Und warum erinnert sie dich an mich ?«
    »Ihr beide habt in mir etwas gesehen, das ich nicht sehen kann und ihr beide habt mich geküsst, obwohl ich es nicht verdiene. Und so wie sie, obwohl ich nicht mal ihren Namen kannte, damals mein einziger Lichtblick war, bist du es jetzt .« Wieder sagte er, ausgerechnet der geschulte Mörder mit den Mauern um sein Inneres, was er für sie fühlte, während sie vermutlich Angst vor ihren Gefühlen hatte und schwieg. Ben hatte jedes Detail der damaligen Unterhaltungen wiedergegeben, als wäre er ein Aufzeichnungsgerät und nicht ein Mensch, der sich erinnert. So etwas kam öfter vor. Sogar die Art seiner Erinnerungen hatte sich durch die Familie verändert. Sarah konnte nicht vor ihm verbergen, dass seine Worte etwas in ihr auslösten. Er konnte ihr die Gefühle am Gesicht ablesen. Sie zog Ben etwas näher heran, damit er richtig auf dem improvisierten Bett lag. Schläfrig sah er sie aus halb geöffneten Lidern an.
    »Wir sollten jetzt schlafen«, schlug sie vor, hüllte Ben in ihre Decke mit ein und legte sich dicht neben ihn. Ben schob instinktiv die Hand unter das Kissen. Seine Finger schlossen sich beruhigt um den Griff der Waffe. Auch wenn es hier relativ sicher war, wollte er mit Sarah an seiner Seite kein Risiko eingehen. Niemand sollte sie ihm wegnehmen.
    Zum ersten Mal seit einer Woche war es warm genug, um gut zu schlafen.
    In dieser Nacht schlief Ben ganze sechseinhalb Stunden. Er konnte sich nicht erinnern, wann das zuletzt passiert war.

Kapitel 10
    Vom Anfang der Hoffnung…
     
     
     
    I n den vergangenen Tagen war es viel wärmer geworden, regnete dafür aber den halben Tag lang. Das hieß leider, dass das Feuerholz immer mal wieder aus dem strömenden Regen geholt werden musste, wenn es ausging und sie Scheite nachlegen mussten. Sarah hatte dies gerade erledigt und ging von der Küche in den großen Hauptraum. Ben lächelte sie an.
    »Na komm, du gefrorenes Kätzchen! Lass dich von mir wärmen .« Ben schenkte ihr ein feines Augenzwinkern und breitete die Arme einladend aus, um sie auf dem zerschlissenen Sofa willkommen zu heißen. Ihre klappernden Zähne waren kaum zu überhören. Auch ihre zitternden Hände entgingen ihm nicht. Sie war vom Regen

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