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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Empört schüttelte Hargrove den Kopf. „Was macht es schon, dass das Brautkleid aus Paris eingeflogen wurde und dass das sündhaft teure Kobe-Rindfleisch im Kühlhaus des Caterers lagert … und dass die Presse anfängt, Ambers Abwesenheit zu kommentieren. Wir erwarten am Samstag fünfzig Gäste zum wedding shower . Ihre Mutter ist außer sich vor Sorge.“
    Royce schluckte. Zum ersten Mal wurde ihm klar, welches Chaos Amber zurückgelassen hatte.
    Hargroves dunkle Augen funkelten. „Ich kann es gar nicht erwarten, dass sie mir ein paar Fragen beantwortet.“
    „Haben Sie mal daran gedacht, alles abzusagen?“, wagte Royce einen Vorstoß. Er jedenfalls würde nicht einfach untätig herumsitzen und warten, wenn seine Braut verschwunden wäre.
    „Sind Sie verheiratet, Mr Ryder?“
    Royce schüttelte den Kopf.
    „Jemals verliebt gewesen?“
    „Nein.“
    „Nun, wenn es so weit ist, werden Sie feststellen, dass Sie sogar vollkommen unangemessenes Verhalten tolerieren.“
    „Sie wollen Sie also zurückhaben?“
    „Wegen ein paar Stimmungsschwankungen vor der Hochzeit wirft man nicht alles über den Haufen. Wir haben das Ganze seit vier Jahren geplant. Unsere Beziehung beruht auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Zielen. Meine Wähler wollen die frischen, unverbrauchten Gesichter von Mr und Mrs Hargrove Alston auf den Wahlplakaten sehen. Wenn wir Glück haben, ist sie zu Beginn der Vorwahlen schon schwanger.“
    Für Royce hörte sich das alles ziemlich gefühllos an. Andererseits verstand er auch, wie tief Ambers mit Hargroves Leben verflochten war.
    Immerhin hatte sie selbst zugegeben, dass er ein anständiger Kerl war. Er war nur nicht so aufregend, wie sie gehofft hatte.
    Aber vier Jahre sind vier Jahre, Darling! In jeder langjährigen Beziehung verwandelte sich die Romantik irgendwann in Routine.
    „So etwas beendet man nicht aus einer Laune heraus“, sagte Hargrove, und Royce konnte ihm nicht widersprechen.
    Beziehung bedeutete Arbeit, Geduld und Hingabe. Und dabei hatten Eindringlinge von außen nichts zu suchen. Ein Gentleman hätte Amber in Ruhe gelassen, sobald er den Diamantring an ihrem Finger sah.
    Verdammt, was hatte Royce denn erwartet? Sie würde ebenso wenig bei ihm bleiben wie bei Hargrove. Am Ende würde er nur verbittert und mit dem Wissen dastehen, das Leben eines anderen Mannes zerstört zu haben.
    Von der staubigen Straße her erklang das Aufheulen eines Motors. Bevor der blaue Pick-up auf dem Hügel auftauchte, wusste Royce bereits, dass Amber zurück war.

13. KAPITEL
    „Hast du es ihm gesagt?“, fragte Amber mit krächzender Stimme, als Katie den Pick-up mit einem Ruck hinter Hargroves Auto zum Stehen brachte.
    Langsam sank der aufgewirbelte Staub zu Boden.
    „Nein, habe ich nicht“, antwortete Katie. Ihr Gesicht war blass.
    „Aber hast du nicht gestern Abend mit ihm telefoniert?“
    „Dabei ging es nur um etwas Geschäftliches.“
    „Und hast du ihm erzählt, dass wir zusammen sind?“ Amber fixierte erst Hargrove, dann Royce. Versuchte zu erraten, was hier vorging.
    Katie umklammerte das Lenkrad. „Ich habe behauptet, dass wir in Chicago sind.“
    „Er wusste, dass ich nicht dort bin. Er muss dir hierher gefolgt sein.“
    „Verdammt“, fluchte Katie.
    „Rede du mit ihm“, forderte Amber sie auf.
    „Auf keinen Fall!“
    „Du hast mit ihm geschlafen. Vielleicht ist er wegen dir hier.“
    Verzweifelt schüttelte Katie den Kopf. „Keiner von uns hat es gestern auch nur erwähnt. Er ist deinetwegen hier.“
    „Er will nicht mich.“
    Doch Hargroves vorwurfsvoller Blick war direkt auf Amber gerichtet.
    „Ich glaube, das sieht er anders“, sagte Katie tonlos.
    Diesmal war es Amber, die die Zähne zusammenbiss und fluchte. Sie packte den Schalthebel und rutschte auf dem Sitz nach vorne, um den Rückwärtsgang einzulegen. „Nichts wie weg hier!“
    „Ich glaube, das ist keine gute Idee“, meinte Katie ängstlich, als sie Royce mit entschlossenen Schritten auf den Pick-up zueilen sah.
    Er wirkte verärgert. Sehr verärgert.
    War Hargrove unverschämt zu ihm gewesen?
    Energisch riss Royce die Wagentür auf. „Hier ist jemand, der dich sehen möchte, Amber.“
    „Es tut mir leid, Royce. Ich habe nicht damit gerechnet, dass …“
    „Du hast gewusst, dass Hargrove irgendwann hier auftauchen würde, machen wir uns nichts vor.“ Royce legte die Hand auf den Türrahmen. „Und ich wusste es auch.“
    Amber hatte so sehr gehofft, dass Hargrove sie in Ruhe lassen

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