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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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suchte. Einige waren verheiratet oder verlobt, eine entpuppte sich als Lesbierin. Aber die Welt liebt Heiratsvermittlerinnen. Und so erklärten sich die meisten bereit, ihr zu helfen. Am Wochenende hatte sie zwei wundervolle Kandidatinnen gefunden, dazu ein halbes Dutzend Frauen, die nicht zu Heath passten, aber Annabelles Klientinnen werden wollten. Da sie sich das Honorar nicht leisten konnten, das ihr vorschwebte, akzeptierte sie akademischen Discount.
    Diese Woche verbrachte Heath außerhalb von Chicago, und er rief sie nicht an. Das erwartete sie auch gar nicht. Trotzdem - ein Mann, der ständig telefonierte, müsste ein paar Minuten erübrigen und sich bei ihr melden. Statt deshalb zu schmollen, schlüpfte sie in ihre Sneaker, joggte zum Dunkin‘ Donuts und lenkte sich mit einem Stück Apfelkuchen ab.
    An den ersten vier Tagen in dieser Woche reiste Heath zwischen Dallas, Atlanta und St. Louis hin und her. Selbst wenn er Klienten oder Vereinsmanager traf, dachte er dauernd an die Besprechung, die am Freitagnachmittag im Hauptquartier der Stars stattfinden sollte. Wann immer es um die Stars ging, versuchte er so oft wie möglich, mit Ron McDermitt zu verhandeln, dem ausgekochten Manager des Tearns. Aber wieder einmal bestand Phoebe Calebow auf einer persönlichen Begegnung. Kein gutes Zeichen.
    Heath erfreute sich guter Beziehungen mit allen Teambesitzern. Nur Phoebe bildete eine eklatante Ausnahme. An dem schlechten Start dieser Bekanntschaft trug er selbst die Schuld. Zu seinen ersten Klienten hatte ein altgedienter GreenBay-Profi gezählt. Dieser Spieler war unglücklich mit dem Vertrag gewesen, den sein früherer Agent für ihn ausgehandelt hatte. Natürlich wollte Heath seine Tüchtigkeit beweisen. Als die Stars Interesse zeigten, hielt er Phoebe unfairerweise hin und ließ sie im Glauben, sie hätte eine gute Chance, den Mann unter Vertrag zu nehmen. Obwohl er es besser wusste. Mit Phoebes Angebot im Rücken setzte er sich an den Verhandlungstisch der Packers und benutzte es, um für seinen Klienten einen noch besseren Deal herauszuschlagen. Natürlich war Phoebe wütend und warnte ihn in einem ätzenden Telefonat, sie nie wieder so dreist hereinzulegen. Diese Ermahnung nahm er sich nicht zu Herzen. Stattdessen focht er ein paar Monate später einen weiteren Kampf mit ihr aus. Diesmal ging es um einen anderen Kunden, einen Stars-Spieler. Heath wollte ihm das dritte Jahr eines existierenden Drei-Jahres-Vertrags versüßen, den ebenfalls sein ehemaliger Agent ausgehandelt hatte. Aber Phoebe schaltete auf stur. Nach ein paar Wochen drohte Heath, den Spieler vom Trainingscamp fern zu halten. Der Junge war ihr bester Tight End. Weil Heath sie in der Hand hatte, machte sie ihm ein respektables Gegenangebot. Darin sah er nicht den sensationellen Deal, den er brauchte, um sein Renommee als neuer Spitzenagent zu festigen. Deshalb bockte er, schickte den Spieler nicht ins Trainingslager, sondern zum Tiefseefischen.
    Erwartungsgemäß geriet Phoebe in hellen Zorn. Genüsslich schlachteten die Medien die Fehde zwischen der knauserigen Stars-Besitzerin und dem dreisten neuen Chicagoer Agenten aus. Heath schlug Kapital aus der Beliebtheit des Spielers bei den Fans, gab ein Interview nach dem anderen und wetterte theatralisch gegen Phoebe, die eins ihrer Zugpferde so schäbig behandelte. Am Ende der ersten Woche im Trainingscamp zog er immer noch seine große Show ab, verbrüderte sich mit Sportreportern und brillierte in den Zehn-Uhr-Nachrichten mit markigen Sprüchen. Phoebe geriet zusehends ins Hintertreffen. Trotzdem gab sie nicht nach.
    Als er die Effektivität seiner Strategie gerade anzuzweifeln begann, lachte ihm das Glück. Der Reserve-Tight-End der Stars brach sich im Training den Knöchel, und Phoebe wurde zur Kapitulation gezwungen. Jetzt ergatterte Heath den ersehnten extravaganten Deal. Aber er hatte Phoebes Image geschadet. Und das verzieh sie ihm nie. Dank dieser Erfahrung hatte er zwei wichtige Lektionen gelernt. Nach erfolgreichen Verhandlungen fühlen sich alle Beteiligten wie die Gewinner. Und ein Spitzenagent profiliert sich nicht, indem er die Leute demütigt, mit denen er kooperieren muss.
    Die Empfangsdame der Stars schickte ihn zum Spielfeld. Auf dem Weg dorthin sah er Dean Robillard und Phoebe auf einer Bank an der Seitenlinie die Köpfe zusammenstecken. Ärgerlich unterdrückte er einen Fluch. Würde Phoebe Calebow ihn vor Robillards Augen zur Schnecke machen? Das war das Letzte, was er

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