Küss mich, wenn Du kannst
schüttelte den Kopf. »Eigentlich müsste ich ihn sie - einladen, wieder mit mir Golf zu spielen. Nur um meine Toleranz zu zeigen. Unter normalen Umständen bin ich wirklich tolerant. Aber ich mag Annabelle. Und Rob kannte sein Problem von Anfang an. Deshalb hätte er sich niemals mit ihr verloben dürfen.«
»An Robs Duck Hook erinnere ich mich sehr gut«, bemerkte Walter.
»Ja, ich auch.« Angewidert verdrehte Dan die Augen.
Jetzt entstand ein kurzes Schweigen. Kevin beobachtete seinen Schwager. »Denkst du das Gleiche wie ich?«
»O ja.«
»Okay, ich auch«, fügte Walter hinzu.
Ron nickte. Ebenso wie die anderen. Da lächelte Heath, und alle befassten sich wieder mit ihren Vorspeisen.
»Was ist los?«, rief Molly.
»Auf dieser Welt wird eine Geschlechtsumwandlung niemals für einen anständigen Duck Hook sorgen.«
Die Frauen ließen die Männer im Gasthof zurück und fuhren zur Frühstückspension, wo Krystal alle in den gemütlichen hinteren Salon führte, die Jalousien herunterzog und die Lampen dimmte. »Heute Abend feiern wir unsere Sexualität«, kündigte sie an.
»Dieses Buch habe ich gelesen«, stöhnte Molly. »Wenn sich irgendjemand auszieht und einen Spiegel holt, verschwinde ich.«
»Auf diese Weise feiern wir es nicht«, erklärte Krystal. »Wir alle haben Probleme. Die müssen wir lösen. Zum Beispiel ist Charmaine viel zu verklemmt.«
»Ich?«
»In den ersten beiden Jahren deiner Ehe hast du dich im Schrank ausgezogen.«
»Oh, das ist schon eine halbe Ewigkeit her. Jetzt mach ich das nicht mehr.«
»Nur weil Darnell gedroht hat, die Schranktür auszuhängen. Aber du bist nicht die Einzige mit sexuellen Macken. Darüber redet Annabelle nicht viel. Aber wie wir alle wissen, hat sie mit niemandem geschlafen, seit sie von Rob traumatisiert wurde. Es sei denn - letzte Nacht,..?«
Alle starrten Annabelle an.
»Moment mal, ich bin Heaths Heiratsvermittlerin! Natürlich haben wir keinen Sex!«
»Sehr gut«, meinte Molly. »Aber Dean Robillard, das ist was ganz anderes. Wäre er nicht der ultimative Spielgefährte?«
»Nun kommen wir vom Thema ab«, entschied Krystal. »Drei von uns sind schon lange verheiratet. Und sosehr wir unsere Männer auch lieben - manchmal wird‘s ein bisschen langweilig.«
»Oder auch nicht«, entgegnete Phoebe gedehnt und demonstrierte ihr Katzenlächeln.
Da kicherten sie, aber Krystal ließ sich nicht beirren. »Molly und Kevin haben kleine Kinder. Was das fürs Ehebett bedeutet, wissen wir doch alle.«
»Oder auch nicht«, konterte Molly lächelnd. »Worauf es ankommt, ist Folgendes: Wir müssen engere Verbindung mit unserer Sexualität aufnehmen.«
»Mit meiner eigenen habe ich schon viel zu engen Kontakt«, betonte Janine, »und ich wünschte, jemand anderer würde sich drum kümmern.« Noch mehr Gekicher.
»Reißt nur eure Witze!« Krystal zuckte lässig die Achseln.
»Jedenfalls werden wir jetzt diesen Film sehen, und danach unsere Weiblichkeit in vollen Zügen genießen.«
»Was für ein Film?«, fragte Charmaine argwöhnisch.
»Ein erotischer Film, speziell für Frauen gedreht.«
»Das meinst du nicht ernst, Krystal.«
»Diesen Film - meinen Lieblingsstreifen - habe ich ausgesucht, weil Leute aus verschiedenen Altersstufen mitwirken. Außerdem gehören sie diversen Rassen an, manche sind wahnsinnig leidenschaftlich, andere weniger. Deshalb muss sich niemand von uns ausgegrenzt fühlen.«
»Also das ist dein großes Geheimnis?«, fragte Phoebe. »Dass wir gemeinsam einen Pornofilm anschauen?«
»Einen erotischen Film speziell für Frauen. Bevor du so was gesehen hast, solltest du kein Urteil abgeben.«
Annabelle vermutete, dass einige Frauen so ähnliche Filme schon kannten. Aber keine wollte Krystals Enthusiasmus einen Dämpfer aufsetzen.
»Was mir an diesem Film am besten gefällt...«, fuhr Krystal fort. »Alle Männer sind fabelhaft. Und die Frauen eher gewöhnlich. Kein Silikon.«
»Dann ist es kein Porno für Männer«, meinte Sharon. »Nach allem, was ich gehört habe.«
Krystal begann am DVD-Player herumzufummeln. »Es gibt sogar eine Story. Und ein richtiges Vorspiel. Mit allem Drum und Dran. Küsse, langsames Entkleiden, endlose Liebkosungen...«
»Erbarmen!« Janine schlug die Hände vors Gesicht. »Wenn ich mir das vorstelle, wird mir schon jetzt ganz heiß.«
»Mir nicht«, schnaufte Charmaine empört. »Ich bin eine Christin. Und ich weigere mich...«
»Gute Christinnen sollten ihre Ehemänner beglücken«, fiel Krystal
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