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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ihr lächelnd ins Wort und betätigte die Fernbedienung. »Glaubt mir, heute Nacht werden wir sie ins Paradies entführen.«

14
    Als Annabelle kurz nach Mitternacht zum Cottage zurückkehrte, waren ihre Wangen immer noch gerötet, eine verständliche Folge des Films, und ihr Kleid klebte an heißer, feuchter - sehr feuchter Haut. Beklommen sah sie gedämpftes Licht hinter dem Wohnzimmerfenster. Vielleicht hatte Heath die Lampe nur aus Höflichkeit eingeschaltet. Bitte, warte nicht auf mich... Heute Nacht konnte sie ihm unmöglich gegenübertreten. Selbst wenn sie sich keinen dreckigen Film angeschaut hätte, könnte sie wohl kaum die Finger von ihm lassen. Und nachdem ihr das alles vor Augen geführt worden war, war es für sie jetzt umso schlimmer.
    Auf Zehenspitzen überquerte sie die Veranda, schlüpfte aus den Sandalen und betrat das Haus so lautlos wie die quietschende Tür und die wackelige Klinke es erlaubten.
    »Hallo.«
    Entsetzt schnappte sie nach Luft, und die Sandalen glitten ihr aus der Hand. »Erschreck mich nicht so!«
    »Tut mir Leid.« Lang ausgestreckt, lag er mit ein paar Papieren in der Hand auf der Couch. Er trug kein Hemd. Nur fadenscheinige schwarze Boxershorts. Seine Füße waren nackt, die Knöchel über der Armstütze des Sofas gekreuzt. Im sanften Licht der Stehlampe schimmerten die Härchen auf seinen Schienbeinen wie gesponnenes Gold. Gegen ihren Willen musterte sie die Shorts. Nach allem, was auf dem Bildschirm geflimmert hatte, war er geradezu kriminell overdressed.
    Während sie normal zu atmen versuchte, hob er den Kopf und die Schultern, was seine Abduktionsmuskeln natürlich in goldene Bierflaschen verwandelte. »Warum ist dein Gesicht so rot?«, fragte er.
    »Nur - ein Sonnenbrand.« Wie verletzlich ich bin... Hätte ich mich bloß im See abgekühlt, bevor ich hierher kam...
    »Nein, das ist kein Sonnenbrand.« Heath schwang die Füße auf den Boden, und sie bemerkte sein feuchtes Haar. »Was stimmt denn nicht mit dir?«
    »Alles okay.« Annabelle begann sich seitwärts zu entfernen, und das bedeutete, dass sie einen Umweg machen musste. Aber sie würde ihm keinesfalls den Rücken kehren. »Du hast noch einmal geduscht.«
    »Und?«
    »Nach dem Schwimmen hast du auch schon geduscht. Was ist das? Eine Art Reinlichkeitsfimmel?«
    »Ron und ich waren nach dem Dinner joggen. Warum interessiert dich das?«
    O Gott, diese Brust, dieser Mund, diese grünen Augen, die alles sahen. Wenigstens hatte er sie noch nie nackt gesehen. »Ich... Jetzt gehe ich ins Bett.«
    »Habe ich irgendwas Falsches gesagt?«
    »Bitte, verschone mich mit dieser coolen Tour.«
    »Ich tue mein Bestes«, beteuerte er und grinste schief. »Aber weil ich nun mal so bin, wie ich bin...«
    »Hör auf!« Obwohl sie nicht stehen bleiben wollte, schienen ihre Füße in eine Art Arbeiterstreik zu treten.
    »Möchtest du ein Glas warme Milch oder so was Ähnliches?«
    »Nein. Ich brauche wirklich nichts Heißes.«
    »Warm habe ich gesagt. Nicht heiß.« Heath legte seine Papiere beiseite.
    »Das - das weiß ich.«
    Während sie zu Stein erstarrte, trat er näher zu ihr und bemerkte ihr feuchtes, zerknittertes Kleid. »Was ist eigentlich los?«
    Unfähig, den Blick von seinem Mund abzuwenden, erinnerte sie sich an all die Lippen auf dem kleinen Bildschirm und was sie getan hatten. Zur Hölle mit Krystal und ihrem Film... »Ich bin nur müde«, würgte sie hervor.
    »So siehst du aber nicht aus. Deine Unterlippe ist geschwollen. Als hättest du daran gekaut. Und du atmest so schwer. Ehrlich gesagt, ich hege den Verdacht, du bist so scharf wie eine Rasierklinge. Oder habe ich immer nur das eine im Kopf?«
    »Erspar mir das, okay?« Über einer seiner Rippen entdeckte sie eine kleine Narbe. Wahrscheinlich von einem Messerstich, die Rache einer verschmähten Freundin...
    »Was zum Teufel habt ihr Frauen heute Abend getrieben?«
    »Meine Idee war es nicht.« In ihren Wangen vertiefte sich die Röte, und ihre Stimme klang schuldbewusst.
    »Das finde ich raus. Also kannst du es mir genauso gut sofort verraten.«
    »Die Männer werden sicher nicht drüber reden. Oder vielleicht doch... Keine Ahnung. Wie viel ihr schwatzt, weiß ich nicht.«
    »Nicht so viel wie ihr Frauen, das ist verdammt noch mal eine nackte Tatsache.« Heath wies mit dem Kinn zur Küche. »Möchtest du was trinken? Im Kühlschrank steht eine Flasche Wein.«
    »O ja, Wein... Genau das, was ich jetzt brauche.«
    »Ein Rätsel, das auf seine Lösung wartet...«

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