Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
hüpfte selber ein paar Mal auf und ab, bevor er auf ihr zusammensank und die Atemluft gierig in sich aufsog wie ein Ertrinkender, der soeben gerade wieder an die Oberfläche gekommen war.
»Jesus Christus«, keuchte er, als er wieder etwas von sich geben konnte.
»Ich glaube, meine sämtlichen Knochen sind geschmolzen.«
Sie lachte, etwas zu laut – so viel Energie durfte gar nicht mehr in ihr stecken –, und es war, wie inmitten eines Erdbebens auf einem Wasserbett zu liegen.
»Nicht alle, mein Schatz. Ich glaube, einer deiner Knochen ist in mich hineingewachsen.«
»Schatz«, hatte sie ihn genannt.
Mein Gott, wie er diese Frau liebte. Sein Weibchen. Er grinste dämlich das Bettlaken unter ihnen an – der Himmel allein wusste, was mit dem Kissen geschehen war – und pustete dann ein paar Daunen aus.
Er nahm sich dringend vor, ihr neue Bettwäsche zu kaufen .
»Und wessen Schuld ist das wohl?«, erkundigte er sich schnippisch – und das gelang ihm sogar, ohne zwischendurch nach Luft schnappen zu müssen.
»Du bist eine ganz schön abgefeimte kleine Verführerin, dass du einem Mann auf eine so niederträchtige, perverse Art und Weise seine ganze Kraft aussaugst.«
»Und bist du dir sicher, dass du kein Vampir bist? Denn so eine altväterliche Äußerung habe ich mir seit irgendwann im siebzehnten Jahrhundert ja wohl nicht mehr anhören müssen!«
Quinn lachte und nahm gerade genug Kraft zusammen, um die Arme um sie zu schlingen und sich mit ihr an seine Brust geschmiegt auf den Rücken zu drehen. Mit einem kätzchenartigen Gähnen ließ sie es mit sich geschehen und rieb ihre Wange an seinem sich langsam zurückbildenden Fell.
»Ich habe mich zwischendurch wohl ein wenig in ein Tier verwandelt, was?«, sinnierte er, hob die Tatze und sah zu, wie sie sich nach und nach von einer monströsen Klaue in ein harmloses menschliches Glied zurückverwandelte. Offenbar hatte die schiere Wucht seines Orgasmus seine Rückverwandlungskunst ebenso ausgelaugt wie den Rest seines Körpers.
»Übertreib’s nicht gleich. Du hast ein bisschen … tierische Gestalt angenommen.«
»Und das ist ja wohl auch besser so gewesen, nicht wahr? Du weißt gar nicht, was du da redest, liebste Cassie. Wenn ich mich mittendrin in voller Aktion vollständig verwandelt hätte, hätte ich dir wehtun können.«
»Ich bin eine Fuchsfrau.«
Sie hob den Kopf und kniff herausfordernd die Augen zusammen.
»Ich kann einen Buff von dir vertragen, großer Junge.«
Sein Lächeln blitzte auf – breit und verwegen, als er sie mühelos auf den Rücken rollte. »Die Theorie wollen wir gleich mal in der Praxis ausprobieren, okay?«
18
Später an diesem Abend befand Quinn sich auf dem Rückweg in sein Hotel. Er war hin- und hergerissen zwischen unendlicher Befriedigung und erheblichen Bedenken. Die Stunden, die er mit Cassidy verbracht hatte, waren ihm wie das Paradies auf Erden erschienen, und sie hatten ihn nicht bloß dem Tag, an dem er sich sein Weibchen nehmen würde, einen entscheidenden Schritt nähergebracht, sondern ihm auch ein bisher nicht gekanntes Gefühl der Macht vermittelt, mit Hilfe dessen er es mit ganzen Armeen aufnehmen konnte. Und es war damit zu rechnen, dass er von dieser seiner Macht allerhand würde schöpfen müssen, um mit der Situation fertigzuwerden, die immer noch über ihren Köpfen schwebte.
Die Informationen, die sie sich in der Columbia University besorgt hatten, würden ihnen zupasskommen, doch darüber hinaus gab es nicht viel, was sie tun konnten, bevor sich De Santos wieder bei ihnen meldete. Cassidy hatte einen der wenigen Augenblicke, in denen Quinn sie nicht mit Beschlag belegte, ausgenutzt, um beim Studentenausschuss anzurufen, aber dort hatte man noch nie etwas von einer Gruppierung namens »Studenten für eine Höhere Wahrheit« gehört. Damit blieb ihnen nichts anderes übrig, als bis zu dem bewussten Vortragsabend abzuwarten – außer, es ließ sich etwas in den Unterlagen finden, die Gregor aus Moskau geschickt hatte. Bevor er Cassidys Apartment verließ, hatte Quinn noch die Mobilbox seines Handys abgehört, konnte die Tatsache, dass ihm während der ganzen Zeit nicht ein einziger Anruf entgangen war, jedoch beim besten Willen nicht als gutes Zeichen werten.
»Quinn!«
Er wandte sich in die Richtung, aus der die vertraute Stimme gekommen war, und sah, wie Richard sich aus einem niedrigen Stuhl neben dem Empfangstresen wuchtete. Dann kam der Seelöwenmensch mit einem prall gefüllten
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