Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
Manila-Umschlag auf ihn zugeschlendert.
»Wo zum Teufel hast du denn bloß gesteckt?«, verlangte der Schotte zu wissen.
»Während der letzten Stunde habe ich alle fünf Minuten bei dir auf dem Zimmer anklingeln lassen!«
Quinn erschrak.
»Weswegen denn? Hast du von Gregor gehört? Ist irgendwas mit Ysabel?«
»Es geht nicht um Ysabel. Allerdings habe ich so viel mit Russland hin und her telefoniert, dass ich bei Gott schwöre, bis nächsten Donnerstag nur Borscht pissen zu können.«
Quinn wies mit einem Kopfnicken in Richtung der Aufzüge.
»Komm erst mal auf einen Drink nach oben. Dann kannst du mir alles berichten, während ich mich umziehe.«
»Das wird dann aber ein ganz schön großer, steifer Drink sein müssen«, murmelte Richard, folgte seinem Freund jedoch in den Fahrstuhl.
»Und lass dir gesagt sein, dass dir scheißegal sein wird, was für Klamotten du am Leibe trägst, sobald du hörst, was ich –«
Richard machte erst den Mund zu, als die Fahrstuhlklingel ihre Ankunft im zehnten Stock vermeldete. Quinn zog seine Schlüsselkarte aus der Tasche und ging schnurstracks auf seine Suite zu, so dass er gar nicht merkte, dass Richard abrupt stehen geblieben war und ihn wortlos von hinten anstarrte.
»Verdammter Mist!«
Mit einem Male war Richard wieder an Quinns Seite, als dieser gerade durch die Tür trat und das Licht anknipste.
»Du hast es gemacht, du Bastard. Du hast die Nacht mit dieser kleinen Roten verbracht, nicht wahr?«
Selbst falls jemand Quinn dafür eine Million Dollar und einen nicht zu heftigen Tritt in den Hintern gegeben hätte, hätte er das süffisante Grinsen nicht zurückhalten können, das sich anstatt einer Antwort auf diese Frage auf seinen Lippen bildete.
Richard schüttelte nur den Kopf und warf sich in einen dick gepolsterten Sessel.
»Du hast es getan. Ich kann’s einfach nicht glauben, du Scheißkerl. Während ich mir den Arsch aufreiße, um alles einigermaßen auf die Reihe zu kriegen, verkriechst du dich in irgendeinem Liebesnest und versuchst, eine neue Generation von Wolfsfüchsen zu zeugen. Oder meinetwegen auch Fuchswölfen.«
Quinn warf seinem Freund einen mahnenden Blick zu.
»Was immer du dir in deiner dreckigen Fantasie auch vorstellen magst, in Wahrheit waren Cassidy und ich auch alles andere als untätig. Wir sind auf eine vielversprechende Information gestoßen, die uns zu der örtlichen Untergruppe von Licht der Wahrheit führen könnte.«
Sodann setzte Quinn Richard kurz und knapp über ihre Theorie betreffs der Bemühungen der Sekte um neue Mitglieder und über den Vortrag, dem er und Cassidy beizuwohnen gedachten, ins Bild.
»Ich glaube, das ist eine ganz gute Spur«, schloss er.
»Sie sollte uns zumindest ermöglichen, ein paar der Schlüsselfiguren in dieser Zelle kennenzulernen und hoffentlich ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. Damit kämen wir dann vielleicht einen Schritt weiter.«
»Und ich darf fest davon ausgehen, dass du nicht einmal die Möglichkeit in Erwägung ziehst, dass dich das an der Fuchsfront ebenfalls einen Schritt weiterbringt?«
»Es geht mir nicht um Sex«, knurrte Quinn, als er auf dem Wege zur Hausbar, in der er eine Flasche Black Bush Whiskey verwahrte, das Zimmer durchquerte. Cassidy würde sein Weibchen werden, und es gefiel ihm nicht, wenn jemand von ihr dachte, sie wäre nur eine kurzweilige Affäre für ihn gewesen.
Andererseits jedoch konnte er nicht verhehlen, dass er sie tatsächlich schon recht bald wieder in die Horizontale bringen wollte, und zwar bei der ersten sich bietenden Gelegenheit.
Er schenkte zwei Gläser ein und wandte sich wieder Richard zu.
»Also gut. Es geht mir nicht nur um Sex.«
»Warum nicht gleich so.«
Richard nahm sein Quantum entgegen und hob das Glas zum Toast.
»Und? Soll das heißen, dass der Sex mit ihr letzten Endes doch nicht so toll war?«
Das idiotische Grinsen kehrte mit voller Macht zurück.
»Heilige Jungfrau Maria, ich habe gedacht, ich wäre gestorben und zum Himmel gefahren.«
»Ja, da hatte ich dich inzwischen auch vermutet. Wann findet dieser Vortrag statt?«
»Am Dienstag. Und vorher führe ich sie zum Essen aus.«
Quinn ließ die goldene Flüssigkeit in seinem Glas kreisen und sah, wie sie sich an dem schweren Kristall absetzte.
»Ich habe da einen Plan.«
»Ich finde es immer am besten, es auf die simple Tour zu machen. Erst die Hose runter, dann das Höschen.«
Das trieb Quinn beinahe die Zornesröte ins Gesicht. Er mochte sich gar nicht damit
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