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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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einer Bewegung seines Kinns auf eine Tür in der hintersten Ecke des Ladens. Falls dies tatsächlich früher einmal als Verkaufsgeschäft gedient haben sollte, musste es ja schließlich einen Lagerraum geben.
    Cristos nickte und ging voraus, bekam die Tür leicht auf und schaute in einen weiteren stockdunklen Raum. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand in den Schatten lauerte, stieß er die Tür ganz auf, und die beiden Männer traten ein.
    Tatsächlich war dieser Teil des Souterrains einmal als Lager benutzt worden, denn in einer der Ecken waren hohe verschraubbare Metallregale zusammengeschoben worden, die nun nichts mehr zu lagern hatten und sonst wohl nur im Wege gestanden hätten. An ihrer Stelle hatte jemand mit einem schmalen Klappbett, auf dem zerknitterte Decken lagen und über dem ein Kruzifix hing, einen bescheidenen Wohnbereich eingerichtet. Daneben fanden sich ein kleiner Nachttisch mit einer wackeligen Leuchte sowie eine weitere alte Kommode, die nun als Garderobenschränkchen ihr Dasein fristete, wie man an der Socke erkennen konnte, die aus einer der halb geöffneten Schubladen heraushing. An der Wand dahinter entdeckte Quinn ein altmodisches Waschbecken und daneben einen Kartentisch mit einer kleinen Kochplatte und ein paar weiteren verstreuten Utensilien darauf.
    »Gemütlicher kann man’s nicht haben«, kommentierte er, und Cristos verzog das Gesicht.
    »Wollen wir?«
    Leise, aber gründlich gingen sie sämtliche Schubladen durch, schauten auch unter der Matratze nach und räumten sogar etwas von dem Müll beiseite, den frühere Bewohner dieser Höhle hier zurückgelassen hatten – fanden aber nichts.
    Enttäuscht gingen sie zurück in den vorderen Teil des Ladens, wo Richard immer noch vor dem bläulich schimmernden Monitor saß und Fenster öffnete und wieder schloss.
    »Da hinten ist nichts«, sagte Quinn, lehnte sich gegen den Computertisch und versuchte, nicht daran zu denken, wo er um drei Uhr in der Frühe lieber wäre.
    »Außer, man zählt die missbräuchliche Benutzung von kommerziellen Räumlichkeiten als Wohnunterkunft«, fügte Cristos hinzu.
    »Was geht’s uns an?«
    Richard wandte nicht den Blick vom Bildschirm.
    »Was ich hier habe, hat unsere kleine kriminelle Eskapade allemal gelohnt.«
    »Und das wäre?«
    »Diese Idioten leben offenbar in dem Glauben, geheime Passwörter wären dazu da, sich in Windows einzuloggen.«
    Richard hatte bei dem Technologieboom vor einigen Jahren ein kleines Vermögen verdient – hauptsächlich, weil er umsichtig investiert und den rechten Zeitpunkt, wieder auszusteigen, nicht verpasst hatte; aber auch nicht minder, weil an ihm eben ein Computergenie verlorengegangen war. Sein Tonfall allerdings deutete an, dass man das von den Mitgliedern der Sekte nicht gerade behaupten konnte.
    »Die haben hier mehr inkriminierende Dokumente gespeichert, als auch nur im Entferntesten gut für sie ist«, sagte er.
    »Hirnverbrannt, so was.«
    »Was sind denn das für Dokumente?«, wollte Cristos wissen.
    »Solche, die uns eine Vorstellung davon vermitteln, wie ihre Organisation funktioniert – und auch, dass wir es mit einem härteren Brocken zu tun haben, als ursprünglich angenommen.«
    Endlich blickte er zu seinen Freunden auf.
    »Nach dem, was ich hier gefunden habe, scheinen die Zellen sämtlich als eigenständige Gruppen zu operieren, von denen jede von einem Diakon angeleitet wird, der in Deutschland von einem höheren Tier ausgebildet wurde, bis er sozusagen flügge genug ist, um seine eigene Herde anzuleiten. Und Bruder Daniil Yukov ist der Hirte von Manhattan.«
    Quinn fand das nicht so beunruhigend.
    »Über Yukov wissen wir Bescheid, und den Rest hätten wir uns zusammenreimen können. Was ist denn nun die neue Erkenntnis?«
    »Dass die New Yorker Gruppe von jemandem mit Informationen über die Anderen versorgt wird, der sich in unseren Kreisen sehr gut auskennt.«
    »Damit dürfte Ysabel gemeint sein.«
    Richard schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ich rede über einen von uns .«
    »Was willst du damit sagen?«, brummte Cristos. Seine sonst so unbeschwerte Bärennatur wich einem Groll, wie ihn nur ein echter Ursus empfinden konnte.
    »Wer von uns käme auch nur auf den Gedanken, einen Feind zu unterstützen, der uns zu vernichten trachtet?«
    »Das geht hieraus nicht hervor, aber es passiert . Sie haben es alles schwarz auf weiß.«
    »Wenn wir nicht erfahren, wer es ist, woher willst du dann wissen, dass es unbedingt einer von uns sein

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