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Küss mich wie damals

Küss mich wie damals

Titel: Küss mich wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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Vermögen verfügen kannst!“
    „Wie soll ich ohne jeden Penny auskommen, Vater?“
    „Arbeite, wenn du Geld brauchst.“
    „Wie? Ich gehe noch zur Schule. Willst du, dass ich sie verlasse und mir eine Anstellung suche?“
    „Die Ferien beginnen nächste Woche. Du wirst nach Risley fahren und dich dort nützlich machen. Über deine Zukunft befinde ich später.“
    Duncan war in Tränen ausgebrochen, und das hatte Lavinia, die offenbar im Korridor an der Tür gelauscht hatte, bewogen, in den Raum zu stürmen und den Bruder zu trösten. „Wir werden eine Lösung finden, mein Lieber“, hatte sie gesagt, sich neben ihn gehockt und seine Hände ergriffen. „Wir werden eine Lösung finden.“
    „Sei nicht albern! Was zum Teufel glaubst du, tun zu können?“, hatte Marcus sie wütend angeschrien. Ihr Blick war voller Hass gewesen, als sie ihn angesehen hatte, und da er das nicht zu ertragen vermochte, hatte er die weinenden Kinder sich selbst überlassen. Er war in die Halle gestürmt, hatte sich einen Hut aufgesetzt und dann das Haus verlassen.
    Angesichts der Niedergeschlagenheit des Sohnes fühlte er sich nun versucht, ihn zu trösten und ihm zu sagen, er sei ihm nicht mehr böse. Er wähnte, Frances zu hören, so deutlich, als sei sie im Raum: „Was glauben Sie, wie Ihr Sohn sich verhält, falls Sie ihn nicht mehr finanziell unterstützen? Er wird das tun, was alle Spieler vor ihm gemacht haben: wieder spielen, um sein Glück herauszufordern und die erlittenen Verluste wettzumachen. Wollen Sie das? Wollen Sie einen Mann aus ihm machen, der sein Leben am Spieltisch verbringt?“
    Marcus setzte sich neben den Jungen. „Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe, Duncan, aber du musst begreifen …“
    „Oh, fang nicht wieder damit an“, unterbrach Duncan ihn und suchte verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit. „Ich habe dir gesagt, dass es mir leidtut. Ich wollte nicht, dass das passiert. Wenn du mir jedes Mal, wenn wir uns sehen, deswegen eine Standpauke halten willst, fahre ich lieber sofort nach Risley.“
    „Nein, du kehrst ins Internat zurück und bleibst dort, bis ich dich hole. Hast du verstanden?“
    „Ja, Vater.“
    Marcus wusste nicht, was er sonst noch hätte tun können. Der Junge musste beaufsichtigt werden. Die Spielleidenschaft war der Ruin so manch guten Mannes gewesen, und Marcus wollte nicht, dass Duncan diesen Weg einschlug. Sein Zorn sollte den Leuten gelten, die seinen Sohn auf Abwege gebracht hatten. Das betraf indes nicht Frances, und deshalb hätte er ihr keine Vorhaltungen machen dürfen. Wenn sie sich doch wenigstens weiblicher verhielte, ein wenig unterwürfiger, und zeigte, dass ihr etwas an dem lag, was er dachte, statt jeden gegen sie geführten Hieb zu parieren!
    Und nun hatte er sich Duncans und ihres Stiefsohns wegen ihrer Gesellschaft beraubt und sich jede Möglichkeit genommen, wieder auf vertraulichem Fuß mit ihr zu stehen, noch dazu, nachdem sie beide in der letzten Zeit so gut miteinander ausgekommen waren! Er ließ eine Kutsche vorfahren und brachte, kaum ein Wort redend, den Sohn ins Internat zurück. Als er nach Hause zurückgekehrt war und die Tochter zu sich in die Bibliothek zitiert hatte, war er nicht auf eine neue Auseinandersetzung vorbereitet.
    Lavinia nahm die Neuigkeit, dass ihr Malunterricht zu Ende sei und sie nicht wieder zu Lady Frances fahren würde, mit einer Tränenflut zur Kenntnis. „Es ist nicht meine Schuld, dass Duncan sich wie ein Dummkopf benommen hat, nicht wahr? Du bist ungerecht! Ich bin gern bei Lady Frances. Ich begreife nicht, warum ich nicht mehr zu ihr darf, nur weil mein Bruder sich in Schwierigkeiten gebracht hat!“
    Marcus hielt ihr sein Taschentuch hin. „Es war an der Zeit, dass der Unterrichtet beendet wird, Lavinia. Ich habe nie versprochen, dass er ewig dauert. Lady Frances persönlich hat mir mitgeteilt, sie glaube, dir so viel wie möglich beigebracht zu haben, und dass du jetzt eine herausragendere Persönlichkeit als sie benötigst.“
    „Herausragender, Papa? Wer könnte berühmter sein als sie?“
    „Das waren ihre Worte, Lavinia.“
    „Zweifellos hat sie das nur geäußert, weil du wieder wegen irgendetwas an die Decke gegangen bist! Sie war nett zu mir. Sie ist nicht dauernd fuchsteufelswild geworden.“
    „Nein, dafür war sie viel zu nachsichtig. So wie ich.“
    „Du und nachsichtig! Wie kannst du das behaupten, Papa?“, fragte Lavinia und brach in hysterisches Gelächter aus.
    Er beobachtete sie und

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