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Küss mich wie damals

Küss mich wie damals

Titel: Küss mich wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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Bezichtigung, sie sei an Duncas Eskapade schuld, und das Lavinia gegenüber ausgesprochene Verbot, sie weiterhin zu besuchen. Er konnte nicht noch einmal von ihr scheiden, ohne dass er die Dinge ausgesprochen hatte. Er nahm sich vor, bis zum Abend des Maskenballs zu warten, wenn alle Gäste kostümiert waren. Irgendwie würde er dann bestimmt eine Möglichkeit finden, um ungestört mit ihr reden zu können.
    „Wie wollen Sie sich verhalten?“
    Major Greenaways Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. „Das weiß ich noch nicht. Wäre Barber nicht so alt und kränkelnd, würde ich mich versucht fühlen, ihn auf Pistolen zu fordern. Doch da wir es hier mit Damen zu tun haben, muss ich sie dazu bringen, ihre Verleumdungen zurückzunehmen. Und das geschieht am besten, indem wir Mrs. Poole und ihr Kind finden. Haben Sie bei der Suche irgendwelche Fortschritte gemacht?“
    „Nein. Ich glaube, ich habe die Skizze jedem Bewohner der Stadt gezeigt, vornehme Herrschaften selbstverständlich ausgeschlossen. Natürlich kann es sein, dass Mrs. Poole in den besseren Kreisen verkehrt. Vielleicht ist sie eine Demimonde, oder die Geliebte eines Herrn von Stand.“
    „Nein, ich weiß, das Kind hält sich in irgendeinem Elendsquartier auf. Möglicherweise hat Mr. Poole seine Frau und den Jungen bereits aufgespürt. Wenn dem so ist, dann gnade Gott den beiden!“
    „Ich glaube nicht, dass er sie schon gefunden hat. Deshalb habe ich nach Ihnen Ausschau gehalten. Falls mein Informant recht hat, will Mr. Poole nach Derbyshire, wo er vorhat, die Weber bei einem Angriff auf Ihren Landsitz anzuführen. Eine der verhassten Fabriken steht auf Ihrem Land.“
    „Ich leite sie nicht, sondern habe sie verpachtet.“
    „Das dürfte die Aufständischen nicht beeindrucken, wenn Mr. Poole ihnen etwas anderes einreden sollte.“
    „Wann soll der Angriff erfolgen?“
    „In zwei Tagen. Ich rate Ihnen, dann auf Ihrem Besitz zu sein.“
    „An diesem Tag gedenke ich, an Lady Willoughbys Maskenball teilzunehmen.“
    „Mir scheint, der Ärger, der sich in Derbyshire zusammenbraut, ist wichtiger als Ihr Wunsch, mit Lady Corringham zu tanzen. Außerdem könnten Sie mit meiner Hilfe die Sache geregelt haben und noch rechtzeitig zurück sein. Vielleicht verspäten Sie sich etwas, aber der Ball geht doch bis weit in die Nacht, nicht wahr?“
    Donald mochte es gefallen, sich über ihn lustig zumachen. Wenn die Weber jedoch die Absicht hatten, in Risley für Ärger zu sorgen, dann musste Marcus aufs Land reisen. Es war seine Absicht gewesen, nach dem Ball, wenn er sich mit Frances ausgesprochen hatte, auf das Anwesen zurückzukehren – in dem Bewusstsein, dass er ihr lange Zeit nicht mehr begegnen würde. Jetzt sah er sich sogar um diese Möglichkeit einer letzten Aussprache mit ihr gebracht. Er fluchte verhalten und kehrte nach Hause zurück, um die Vorbereitungen für die Reise zu treffen.
    Frances und Sir Percival, der sich erboten hatte, sie zu begleiten, benötigten zwanzig Minuten, um durch das Gedränge vor Lord Willoughbys in Piccadilly gelegener Stadtresidenz zu gelangen. Es hatte den Anschein, dass die gesamte vornehme Gesellschaft der Stadt sich gleichzeitig durch die Tür zwängen wollte. Frances gewann, derweil sie darauf harrte, eingelassen zu werden, die Überzeugung, dass viele Besucher ohne Einladung erschienen waren. „Das ist das schlimmste Gewühl, in dem ich je gesteckt habe“, flüsterte sie dem Baronet zu. „Achten Sie auf Ihren Hut.“
    Sir Percy trug einen Dreispitz zu seinem Kostüm als Napoleon Bonaparte. Sie hatte gelacht, nachdem er in seiner Kutsche bei ihr eingetroffen war. „Ich hoffe, der Duke of Wellington ist nicht anwesend, denn sonst fangen Sie vielleicht einen neuen Krieg an.“
    „Wenn er Sie sieht, wird er Sie für eine Magd halten und Ihnen den Befehl geben, ihm ein Glas Cognac zu bringen, ehe er Sie sich auf den Schoß setzt. Welcher verrückte Gedanke hat Sie bewogen, sich so anzuziehen? Man wird Sie den ganzen Abend hindurch herumkommandieren und beauftragen, irgendetwas zu holen oder wegzubringen.“
    „Glauben Sie, dass ich meine Rolle so gut spielen kann?“
    „Sie machen alles bestens, meine Liebe“, hatte Percival geantwortet und sie zu seiner Chaise gebracht.
    Er war ein perfekter, sehr aufmerksamer Kavalier, und widersinnigerweise wünschte sie sich, ihn so zu lieben, dass sie ihn heiraten könnte. Aber sie liebte ihn nicht, würde ihn nie lieben können, und daher blieben sie beide nur die

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