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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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ich nicht zu lange in der Wanne bleibe.«
    Matt hatte etwas mehr Mühe, seine eigene plötzlich enge Hose zu öffnen. Er musste sich setzen, um seine Stiefel aufzuschnüren  – und hoffentlich seine Lust zu bezwingen, damit es nicht damit endete, dass keiner von ihnen es bis zur Wanne schaffte. Doch ihm gelang es nur, Knoten in seine Schnürsenkel zu machen, anstatt sie zu lösen, während er seine nackte Frau vor sich sah, die im weichen, durch die Fenster der Vorderfront herausdringenden Licht ihre Arme hob, um ihr Haar hochzustecken.
    Sie war so hinreißend schön, so lebendig und voller Verheißung, dass Matt sich zuweilen fragte, ob dies alles nicht nur ein Traum war.
    Oder vielleicht die Hölle. Vielleicht bestrafte ihn die Vorsehung für seine Sünden, indem sie ihm nur eine Kostprobe von Winter gewährte – ihm diesen einen kleinen Hoffnungsschimmer anbot –, ehe dies alles so plötzlich verschwand wie der Eingang zu seiner Höhle. Ja, vielleicht war die aus dem Felsinneren kommende Energie, die er spürte, in Wahrheit ein Racheengel, der nur auf den richtigen Zeitpunkt für den Todesstreich wartete.
    Wenn dem so war, dann sollte es so sein. Matt hatte seine Zukunft in Winters zarte Hände gelegt, und ihm blieben vier Wochen, ehe er sich seinem Schicksal stellen und ihm beherzt wie ein Krieger entgegentreten würde.
    Bis dahin aber hatte er die feste Absicht, die Wärme von Winters Hoffnung auszukosten, ohne auch nur eine einzige seiner Handlungen zu bedauern, die ihn letztlich zu ihr geführt hatten. Matt wusste, dass sie wenigstens seinen Bruder retten und ihr Kind um jeden Preis schützen würde – auch wenn dies bedeutete, dass sie ihn vernichtete.
    Solange es Leben gab, gab es auch Hoffnung, hatte sie an dem Tag, als sie sich ihm in der Höhle hingab, gesagt, und in diesem Moment fühlte Matt sich lebendiger als Jahrhunderte zuvor.
    »Ach, himmlisch«, hauchte Winter, die sich bis zum Hals in das warme, sprudelnde Wasser gleiten ließ. »Geh hinein und mach das Licht aus, damit man See und Sterne sieht.«
    Matt gab es auf und riss seine Schnürsenkel heraus. Dann zog er sich ganz aus und drückte den Lichtschalter neben der Tür, um rasch in die Wanne steigen zu können.
    »Ich bin ja so froh, dass ich klug genug war, einen lieben Mann zu heiraten, der moderne Technik schätzt«, sagte sie und trieb auf ihn zu, bis sie beinahe rittlings auf seinen Schenkeln saß. Matts Augen hatten sich an das Sternenlicht so weit gewöhnt, dass er ihr Lächeln ausmachen konnte, als sie sagte: »Wie weit ist es bis zu Toms Hütte?«
    »Fast eine Meile.« Er sog die Luft zwischen zusammengebissenen Zähnen ein, als ihre Brüste gegen seine Brust stießen.
    »Wird der Schall so weit getragen?«
    »Das … das kommt auf das Geräusch an«, stieß er heiser hervor, als sie ihre Hüften vorschob, seine Schenkel entlang.
    »Na, sagen wir ein Schrei«, flüsterte sie und ließ ihre Hand über seine Schulter und in seinem Haar tanzen. »Würde ein Schrei eine Meile das Ufer entlang zu hören sein?«
    Auf seinen erstaunten Aufschrei traf dies jedenfalls zu, als seine Frau tiefer griff und mit der anderen Hand seinen Schaft umklammerte.
    Sie lachte doch tatsächlich. »Fünf Wochen musste ich warten, bis ich dich zum Schreien brachte«, sagte sie und führte ihn mit erregender Langsamkeit in sich ein. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich auf Gù Brath versucht war, dies zu tun«, flüsterte sie, als sie ihn knapp unter dem Ohr zärtlich in den Hals biss. »Mal sehen, ob ich heute nicht uns beiden Schreie entlocken kann.«
    O ja, dachte Matt, der sein Herz spürte und seine süße Fee in die Arme nahm, um sie leidenschaftlich zu küssen. Solange es Leben gab, musste es Hoffnung geben.

24
    W ie vor den Kopf geschlagen stand Winter da und starrte ihren Baum fassungslos an. Die Rinde war geschrumpft, die letzten verbliebenen Äste hingen schlaff herunter, braun verfärbte Nadeln lagen verstreut auf der makellos weißen Schneedecke, die letzte Nacht gefallen war. Jemand hatte irgendwann in den letzten zwei Tagen am Fuß des Baumes ein großes, tiefes Loch gegraben, die Wurzeln der kalten Luft ausgesetzt und dem Baum somit den Garaus gemacht.
    Seitdem Gesader sie vor neun Wochen hingeführt hatte, war Winter darauf bedacht, ihren Baum täglich zu besuchen, damit sie dasitzen und ihn umarmen konnte, um ihm so viel von ihrer Energie abzugeben, dass er am Leben blieb. Aber heute Morgen, als sie es kaum erwarten konnte, die

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