Küss niemals einen Highlander
Y-Chromosom vererbt«, belehrte sie ihn. Ihr Stirnrunzeln wurde ausgeprägter, als sie sich mühsam umdrehte, um ihn besser sehen zu können. »Wie kommt es, dass du so viel aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert weißt – auf Gebieten wie Physik oder Wirtschaft?«
»Jetzt lebe ich schon fast drei Jahre hier.«
»Seit Kenzie da ist? Bist du mit ihm gekommen?«
»Nein, kurz danach.«
»Nach Pine Creek? Wie kommt es, dass ich dich nie gesehen habe?«
»Ich kam ja nur viermal im Jahr und blieb immer nur vierundzwanzig Stunden, solange Kenzie menschliche Gestalt hatte. Während ich wartete, dass du endlich bereit sein würdest, konnte ich mir vieles aneignen.«
»Bereit? Wofür?«, fragte sie erstaunt.
»Für mich.« Er küsste sie auf die Nasenspitze. »Aber in den letzten Jahren hast du mich etliche Male gesehen.« Er zeigte mit einer Kopfbewegung zum Kamin und dem Gemälde darüber. »Zwar habe ich mich verdammt gut getarnt, doch konntest du meine Energie spüren. Ich bin in Moon Watchers sichtbar, in der oberen linken Ecke, allerdings als Fee, was mir nicht sehr behagt. Ich möchte, dass du das änderst.«
Sie reckte ihr Kinn. »Künstler ändern einem pingeligen Kunden zuliebe nicht ihr Werk. An jenem Abend spürte ich einen warmen, liebevollen Geist, und den malte ich. Wenn es dir nicht gefällt, kannst du es getrost wieder in der Galerie aufhängen. So wie das Geschäft heute lief, könnte ich dafür das Doppelte dessen verlangen, was du bezahlt hast.«
Matt zog sie fester an sich. »Ich verkaufe es nicht.« Wieder küsste er ihre Nase. »Und lieb bin ich nicht.«
Sie ließ ihren Blick durch das perfekt eingerichtete Wohnzimmer wandern, dann sah sie wieder ihn an. »Lieb finde ich, dass du so geschuftet hast und es ohne Zauberstab geschafft hast, dass wir heute einziehen konnten.«
»Das hat mit Liebsein nichts zu tun, sondern mit Lust.« Er hob ihre Schultern an, um sie auf den Mund zu küssen. »Ja, ich habe ordentlich geackert, damit wir endlich allein sein können und ich dir wieder Schreie entlocken kann, ohne befürchten zu müssen, dass dein Vater ins Zimmer stürmt.«
Seine kleine Frau kicherte und schlang die Arme um seinen Hals. »Papa lebt schon siebenunddreißig Jahre in unserer Zeit und schläft noch immer mit dem Schwert unter dem Bett.« Sie küsste den Puls an Matts Hals. »Mir ist aufgefallen, dass du immer deinen Füller auf den Nachttisch legst. Vielleicht sollte ich mit meinem Stift zu Bett gehen.«
Matt schauderte unwillkürlich. »O Gott, das lass lieber sein. Du wirst unser Haus niederbrennen, und dann müssen wir wieder zurück zu deinen Eltern.«
Sie fuhr mit den Fingern durch sein offenes Haar und ließ ihn abermals erschauern. »Es war sehr aufregend, bei der Liebe keinen Laut von sich zu geben«, flüsterte sie ihm zu. »Vor allem unter der prasselnden Dusche.«
Matt lächelte bekümmert. »Zu schade, dass du so müde bist. Eigentlich wollte ich das Sprudelbad draußen auf der Veranda ausprobieren.« Er seufzte und lehnte den Kopf an die Rückenlehne der Couch.
Mit einem Ausruf des Erstaunens fuhr er auf, als seine plötzlich hellwache Frau vor Entzücken kreischend von seinem Schoß krabbelte. »Hier gibt es einen Whirlpool?«, rief sie. »Wieso ist er mir entgangen, als ich nach Hause kam?«
Nach Hause. Matt fand, dass sich das gut anhörte, zumal aus Winters Mund. »Weil wir die Hintertür genommen haben«, erklärte er und lehnte sich wieder an. »Das hat dir wohl Auftrieb verliehen?« Er zog eine Braue hoch.
Die Frage war an ihren Rücken verschwendet, da Winter schon zur Vordertür hinauslief. Nun war es Matt, der müde seufzte, als er aufstand. Einen kompletten Haushalt an einem Tag einzurichten, war eine Herausforderung gewesen, zumal er erst gegen Ende, als es aussah, als würde er nicht fertig werden, bis Winter kam, seine Zauberkunst in Anspruch genommen hatte. Er folgte seiner Frau hinaus auf die Veranda, die auf den See blickte, und traf sie bereits bis auf BH und Hose ausgezogen an.
»Rasch, zieh dich aus«, drängte sie, als sie ihre Schuhe von sich schleuderte, ihre Hose aufknöpfte und hinunterschob. Als sie den BH aufhakte, hielt sie inne. »Das Wasser ist doch warm?«
»Ja«, sagte Matt, der sein Hemd aufknöpfte. »Steck dein Haar hoch, damit es nicht nass wird. Das … das heiße Wasser wird dem Baby doch nicht schaden?«
»Nein.« Sie warf den BH weg und schob die Finger unter den Gummirand ihres Höschens. »Wenn es nicht zu heiß ist und
Weitere Kostenlose Bücher