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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Richtung ihrer stirnrunzelnden Mutter. »Ich verspreche, dass ich keine Einsiedlerin werde. Ich übernehme Matt Gregors Auftrag, und Megan kommt als Anstandsdame mit, damit Papa nicht der Schlag trifft. Und falls Matt sich mit mir verabreden möchte«, sagte sie und ging zu der Tür, die in die Halle führte, »könnte es sein, dass ich zusage. Viel Spaß beim Picknick.« Winter blieb stehen und zeigte mit dem Finger auf ihre Mutter. »Vergiss nicht, dass draußen Scharen von Wanderern unterwegs sind. Lasst euch nicht in einer kompromittierenden Position erwischen.«
    »Besser ich als du«, rief ihre Mutter ihr nach, als Winter lachend die Diele entlangging.
     
    Pendaar saß auf der Veranda seiner Hütte in der Sonne, strich in Gedanken über das knorrige Kirschholzstück auf seinem Schoß und starrte auf den Pine Lake, während er an sein Gespräch mit Greylen MacKeage dachte. Wer wollte schon hören, dass seine Tochter vor einem Kampf dieser Größenordnung stand, noch viel weniger, dass ihr ein langes Leben in Einsamkeit bevorstand.
    Pendaar dachte an seinen eigenen Seelenkampf vor achtzehnhundert Jahren, als er mit seiner eigenen Bestimmung konfrontiert worden war. Der wahre Schmerz aber würde vermutlich mit der Erkenntnis kommen, dass sie über viele Generationen den Tod ihrer Lieben erleben würde, während sie jahrhundertelang ohne sie allein weiterleben würde.
    Robbie MacBain hatte Pendaars Schicksal einmal einen Fluch genannt, und es gab Tage, da Pendaar ihm zustimmen musste. Alle, die er je geliebt hatte, waren gestorben, während er gezwungen war, ohne sie weiterzumachen. Seine Eltern, seine vier Brüder und zwei Schwestern, seine Nichten und Neffen, und so war es über Dutzende von Generationen weitergegangen.
    Vor vierzehnhundert Jahren hatte er einmal versucht, auf Distanz zu den Menschen zu gehen, doch war die Vorsehung eine anspruchsvolle Herrin, und ein leidenschaftsloser Druide konnte kein guter Diener sein. Deshalb hatte Pendaar fast zwei Jahrtausende damit zugebracht, sich um seine Lieben zu sorgen und sie dann sterben zu sehen – so wie er Greylen und Grace sterben sehen würde, ebenso Morgan und Callum, sogar Robbie MacBain. Dann gab es noch Greys sechs ältere Töchter … und deren Kinder … und Enkel.
    Nur Winter würde bei ihm sein, bis zu seinem Tod, der schließlich eintreten würde – und dann würde das Mädchen allein sein.
    Pendaar stand auf, steckte das Kirschholzstück in die Tasche und lehnte sich an die Verandabrüstung, um über den Kranz der Berge zu blicken, der Pine Lake umgab. Der Konflikt, der sich zusammenbraute, würde im kalten Wind völliger Hoffnungslosigkeit ausgetragen werden. Pendaar konnte die farblose Leere einer Seele, die einfach aufgegeben hatte, förmlich sehen. Und von allen menschlichen Schwächen war Hoffnungslosigkeit die heimtückischste, da sie sich selbst nährte, bis alles aufgezehrt war.
    Pendaar kratzte sich am Kinn, als er sich fragte, was Cùram de Gairn zugestoßen sein mochte, dass er sich so verbittert von seiner Berufung abgewendet hatte. Ja, er war sicher, dass es der junge Magier war, der die Gewitterwolken aufrührte, da Cùram der einzige Druide war, der im Moment nicht aufzufinden war.
    Wie Grey in ihrem Gespräch am Morgen vorgeschlagen hatte, war Pendaar bereits zu seinen Druiden-Brüdern gegangen und hatte sie um Beistand gebeten. Und alle hatten samt ihrer eigenen Armee von Wächtern erklärt, dass sie alle Hände voll zu tun hätten, ihre eigenen Bäume zu retten, und ihm nicht helfen konnten. Sie waren sich allerdings einig gewesen, dass das Unwetter sich fast direkt über Pendaars Haupt zusammenbraute und es daher seine Pflicht war, ihm Einhalt zu gebieten, ehe es die anderen erreichte.
    Von ihrer berechnenden Haltung enttäuscht, hatte Pendaar die Ratssitzung mit der festen Absicht verlassen, ihre armseligen Seelen dennoch zu retten. Natürlich mit Winters Hilfe.
    Er zog das Holzstück aus der Tasche und betrachtete es mit einem müden Seufzer. Viel hatte er nicht vorzuweisen nach all den Jahren, in denen er die Lebensenergien genährt hatte. Er hatte gehortet, was von seinem Wissen geblieben war und hatte sich gescheut, die Kiefer anzuzapfen, die er hoch oben auf dem TarStone verbarg. Winter würde die Energie brauchen, die der schwache Baum noch besaß. Noch heute musste er einen der Zweige aufpfropfen, um für Winter einen eigenen Zauberstab zu schaffen.
    Pendaar drückte das Holzstück an die Brust und ließ sich von

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