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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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sie eine merkwürdige, mit einem leisen Schauer verbundene innere Anspannung spürte. »Wie wär’s mit einer ganzen Sippe großer Männer?«, fragte sie. »Ich habe eine Armee von Onkel und Vettern, keinen unter eins achtzig.«
    Matt ließ Snowballs Zügel los und setzte Goose wieder in Bewegung, Butterball hinter sich führend. »Es wäre nicht die erste Armee, mit der ich es aufnehme, und vermutlich auch nicht die letzte.«
    »Wovon leben Sie eigentlich?«, fragte Winter, die Snowball antrieb, um ihn einzuholen.
    Matt sah sie an, als sie wieder an seiner Seite ritt. »Essen Sie heute mit mir, und ich werde es Ihnen sagen«, erwiderte er mit einem herausfordernden Blick, in dem sich die Farben der zunehmenden Herbstdämmerung spiegelten.
    Als Winter von der Hauptstraße in den Wald auf die Abkürzung nach TarStone einbog, wurde es plötzlich dunkel um sie. »Na schön«, sagte sie schließlich. »Wir treffen uns um acht in der Lounge.«
    »Nein«, widersprach Matt hinter ihr leise, aber bestimmt. »Ich hole Sie um acht ab.«
    Winter seufzte und legte den Rest der Stecke schweigend zurück, den Wald ständig im Blick, da sie verdammt gut wusste, dass Gesader in der Finsternis lauerte wie schon auf ihrem gesamten Ritt auf den Bear Mountain hinauf und wieder herunter.
    Mehr brauchte es nicht – noch ein männliches Wesen mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt, das es darauf anlegte, sie als Jungfrau sterben zu lassen.

8
    A uf der Zugbrücke von Gù Brath stehend lauschte Matt dem Rauschen des Wassers unter sich, während er die große, fensterlose Tür aus massiver Eiche vor sich betrachtete. Seine kleine Künstlerin lebte tatsächlich in einer richtigen Burg. Fast fühlte er sich wie ein Ritter, der um eine Prinzessin warb. Nun, Reichtum und Ansehen besaß er, fehlte nur die Rüstung.
    Diese und ein Königreich, in das er sie entführen konnte.
    Immerhin konnte Bear Mountain diesen Zweck einigermaßen erfüllen, wenn er sich auch wünschte, zwischen dem Berg und Winters Armee von hünenhaften Onkel und Vettern wäre die Entfernung größer. Robbie MacBain sah einem Krieger ähnlicher als einem biederen Ehemann und Vater von vier Kindern, und seine Haltung verriet, dass er gewillt war, seiner alles andere als subtilen Drohung Nachdruck zu verleihen.
    Allerdings war Matt einer Herausforderung bisher nie ausgewichen.
    Und Winter MacKeage stellte ganz entschieden eine solche dar. Als er sie in ihrer Galerie zum ersten Mal gesehen hatte, fand er es unbegreiflich, dass nicht schon längst ein junger Mann gekommen war und sie sich geschnappt hatte. Nach dem gemeinsam verbrachten Nachmittag konnte er sich aber auch vorstellen, dass es tatsächlich einer eisernen Rüstung bedurfte, um sich der äußerst reservierten kleinen Waldfee auf Kussdistanz zu nähern.
    Winter war eine aufregende und widersprüchliche Mischung aus Schönheit, Intelligenz und Unabhängigkeit. Und wie ihr Vetter MacBain hatte sie eine gehörige Portion Beschützerinstinkt mitbekommen. Sie war entschlossen, sich für den alten Einsiedler einzusetzen und zeigte sich auch ihrer Schwester gegenüber sehr fürsorglich. Alles in allem konnte Winter vermutlich so bedrohlich werden wie ihr kriegerischer Vetter, wenngleich sie zu anderen Mitteln griff, um ihrem äußerst selbstbewussten Auftreten Nachdruck zu verleihen.
    Die Vorfreude auf den vor ihm liegenden Abend entlockte Matt ein Lächeln, als er die Hand ausstreckte und den eisernen Türklopfer energisch betätigte. Sein Lächeln wurde noch breiter, als die Tür aufschwang, ehe er die Hand auch nur zurücknehmen konnte.
    Er zog eine Braue in die Höhe. »Sie sind aber pünktlich«, sagte er gedehnt.
    »Sie sagten um acht.«
    »Meiner Erfahrung nach lassen Frauen sich gern Zeit, um nicht zu bereitwillig zu erscheinen.«
    Sie starrte ihn nur verblüfft an. »Ich bin hungrig«, sagte sie schließlich.
    Matt vollführte eine kleine Verbeugung und reichte ihr die Hand, nur um zu sehen, ob sie diese ergreifen würde. »Dann werde ich Sie ordentlich ausführen.« Mit der anderen Hand schlug er leicht auf seine Brusttasche. »Für die gewaltige Rechnung habe ich meine Kreditkarte dabei.«
    Wie vermutet bewirkte seine Neckerei, dass sie ihr Kinn reckte und ihr Händedruck einem Schlag ähnelte. Matt umschloss ihre zarte Hand mit den Fingern, zog die Tür zu und führte sie über die Zugbrücke. Und er ließ sie auch nicht los, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, trotz ihrer Versuche, sich zu

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