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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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gezeigt, etwas anderes als ein typischer, mäßig wilder Leopard zu sein.
    Er hatte nie mit Winter gesprochen, so wie Robbies Schneeeule mit ihm sprach, auch schien Gesader keine Zauberkraft zu besitzen, noch viel weniger spielte er die Rolle eines Schutzgeistes. Er war einfach Winters geliebte Hauskatze und getreuer Gefährte. Doch hatte er sie zum sterbenden Baum geführt, hatte irgendwie gewusst, dass sie seine schwindende Energie fühlen musste, um den Ernst der Lage zu erfassen.
    Und die Krähe auf dem Ast über ihr? Was hatte sie zu bedeuten? Tom liebte Krähen als Vorboten von Erneuerung und Veränderung. Sie sollten als Geister verehrt werden, die mithalfen, die himmlische Ordnung wiederherzustellen.
    War die Krähe, die sie eben gesehen hatte, das Symbol einer Art von Transformation? War der Vogel zur Stelle gewesen, um sie zu ermutigen, für die Zukunft der Menschheit zu kämpfen?
    Gesaders Führung folgend geleitete Winter Snowball durch den schmalen Waldstreifen, in Gedanken noch immer bei der Krähe und deren Bedeutung. Vor dem hoch über der Wiese aufragenden Felsen blieben sie stehen. Sie glitt aus dem Sattel und fiel fast auf den Boden, als ihre tauben Beine unter ihrem Gewicht nachgaben.
    »Ich muss uns abtrocknen«, sagte sie zu ihren nassen, mit Schnee bedeckten Tieren. »Sonst findet Matt hier drei Eisblöcke vor.«
    Gesader verschwand in der schmalen Höhlenöffnung und kehrte rasch mit leerem Maul wieder. Winter öffnete Snowballs Sattelgurt und zog den schweren Sattel herunter, unter dessen Gewicht ihre Knie wieder beinahe nachgaben, so dass sie aufstöhnte. Sie ließ ihn auf den Boden fallen und schleppte ihn zur Höhle, wo sie ihn gleich hinter der Öffnung fallen ließ. Sie kramte in ihrer Satteltasche nach der Taschenlampe, deren Strahl sie durch die Höhle wandern ließ und innehielt, als sie den Stapel Decken entdeckte.
    »Ach Rose, dein Verkaufstalent sei gelobt«, sagte sie, nach einer Decke greifend.
    Winter hatte Matt beim Einkauf seiner Camping-Ausrüstung geholfen, Rose aber war es, die darauf bestanden hatte, er würde zusätzliche Decken, eine Lampe und einen Krug zum Wasserholen von der nahen Quelle brauchen, die Tom ihnen gezeigt hatte. Rose hatte Matt auch noch zehn Paar Wollsocken eingeredet, langes Unterzeug und eine Plane, mit der er bei schlechtem Wetter den Eingang abdecken konnte.
    Winter sah, dass Matt sich nicht die Mühe gemacht hatte, die Plane aufzuhängen, vermutlich weil die verwinkelte Eingangsöffnung verhinderte, dass Regen oder Schnee zu tief in die Höhle eindrangen. So konnte er auch Feuer in der Nähe des Eingangs machen, und der Rauch konnte abziehen.
    Es war keine sehr große Höhle, an die zwanzig Fuß tief und fünfzehn Fuß breit, aber so hoch, dass Matt darin aufrecht stehen konnte. Alles in allem hatte Winter sie als passenden Unterschlupf für den Bärensohn erklärt, als sie Matt in der Woche zuvor bei der Einrichtung half. Ihre Bemerkung hatte ihr einen leidenschaftlichen Kuss eingetragen, wie sie sich lächelnd erinnerte, als sie die Decke hinausbrachte.
    »Schade, dass du bei uns keinen Platz mehr hast«, sagte Winter zu Snowball, der seinen Kopf in die Höhle gesteckt und die Kruppe dem Wind zugekehrt hatte. Sie warf ihm die Decke über den Rücken, strich sie glatt und sah zu ihrer Besorgnis, dass sie die Flanken nur halb bedeckte. »Ich hole einen Strick und mache sie fest«, sagte sie und versetzte ihm einen Klaps, ehe sie zurück zu ihrem Sattel lief.
    Winter zog eine kleine Seilrolle aus einer ihrer Taschen, lief zurück, schlang das Seil um Snowballs Leib und machte es fest. »So, jetzt kannst du nicht auskühlen«, sagte sie und wischte sich eine große Schneeflocke von den Wimpern, damit sie etwas sehen konnte, während sie Snowballs Zaumzeug abnahm. Vorsichtig ließ sie den Biss aus seinem Maul gleiten und kraulte dann liebevoll eines seiner Ohren. »So, such dir einen Unterstand, wo du das Unwetter überstehst.« Sie blickte ihm direkt in sein großes braunes Auge. »Anbinden werde ich dich nicht, damit du auf der Wiese grasen und aus dem Bach trinken kannst, aber lass dir ja nicht einfallen, zu Tom zu wandern«, schärfte sie ihm ein. »Er soll nicht wissen, dass ich hier bin. Er soll sich meinetwegen keine Sorgen machen, verstanden?«
    Snowballs aus den Tiefen des Leibes kommender Seufzer wehte ihr eine warme Dunstwolke zu. Dann schloss er die Augen, ohne auch nur einen Schritt zu tun, um eine geschützte Stelle zu suchen. Offenbar

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