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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Luft und zog die Hand fort, als sie merkte, dass der Baum lebte, dass sie gespürt hatte, wie der schwache Lebensfunke sich an die Oberfläche kämpfte. Ohne zu fragen, warum, getrieben von einem unverständlichen, aber dringenden Verlangen, trat Winter dicht an den Baum heran, schlang ihre Arme um den Stamm und legte die Wange an die kalte, raue Rinde.
    Alle Farben des Regenbogens wirbelten durch die Luft. Arme und Finger prickelten, und ihre Ohren dröhnten unter dem Geräusch des Pechs, das durch die Adern der Kiefer floss. Die Brust an die grobe Borke gedrückt, spürte Winter, wie die Energie des Baumes eine langsame Veränderung erfuhr … bis sie sich schließlich dem stetigen Rhythmus ihres eigenen schlagenden Herzens anglich.
    Ruhe senkte sich über Winter, innere und äußere Stürme flauten ab, die wirbelnden Farben verblassten langsam, bis nur reines Weiß blieb. Ein lautes Krah kam von oben, und Winter blickte auf und sah eine fette schwarze Krähe auf einem der übrig gebliebenen Äste der Kiefer über sich hocken.
    Winters Knie gaben nach, sie glitt zu Boden. Zusammengekrümmt saß sie am Fuß des Baumes, umfing den Stamm, so fest es ging, und spürte, wie der gewaltige Energievorrat des TarStone sie durchströmte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Wurzeln, tief in Risse reichend, die spinnenartig den Granit des Berges durchzogen. Der Stamm, den sie umfing, weitete sich und schrumpfte mit heftigen Atemzügen, als die Lebensenergie vom Berg in den Baum aufstieg.
    Die Krähe stieß wieder einen hohen Krächzton aus, und Winter blickte hoch und sah den Vogel vom Ast auffliegen und in die Höhe flattern. Er erwischte einen Aufwind und erhob sich über die schwankenden Wipfel des Waldes, um in den dunklen brodelnden Gewitterwolken zu verschwinden.
    Langsam richtete Winter sich auf und ließ den Baum los. Sie blinzelte völlig verwirrt. Was war eben geschehen? War sie tatsächlich mit Daars Baum eins geworden? Konnte sie wirklich seinen Puls so stark wie ihren eigenen gespürt haben?
    Ja, genau das war passiert, und Winter erfasste plötzlich den wahren Umfang ihrer Gabe, ebenso die sehr reale Bedrohung, die Cùram de Gairn darstellte. Obwohl sie nun wusste, dass der Baum noch Monate leben würde, hatte sie auch seinen unvermeidlichen Tod gesehen – der mit dem kalten Wind völliger Hoffnungslosigkeit eintreten würde.

15
    D ie Wolken waren dichter geworden und hingen nun tiefer, als Winter den Bear Brook querte und die Bergwiese erreichte. Der Wind blies mit Sturmstärke, feuchter Schnee fiel mit blendender Intensität. Durchnässt bis auf die Haut und durchfroren, wurde Winter jedoch immer ruhiger, je mehr sie sich Matts kleiner Höhle näherte. Trotz aller Fragen und ihrer Verwirrung war sie zuversichtlich, sie würde einen Weg finden, Cùram für Robbie aus der Deckung zu treiben.
    Was aber sollte sie mit Matt anfangen, während sie mit dem Magier zu tun hatte? Wie konnte sie ein so folgenschweres Geheimnis vor ihm bewahren? Wann es passiert war, konnte sie nicht genau sagen, doch hatte Winter sich nun mit der Tatsache abgefunden, dass sie Matheson Gregor mit allen Fasern ihres Seins liebte. Ehe sie sich ausgemalt hatte, wie es sein würde, ohne ihn leben zu müssen, war ihr nicht bewusst gewesen, wie tief er in ihr Herz eingedrungen war. Während sie durch das Schneegestöber über die Wiese ritt, gelobte Winter, sie würde nicht zulassen, dass die Vorsehung oder der Zauberer oder ein zorniger Druide diese Liebe störten.
    Gesader verschwand im Wald, der die Wiese von dem Felsen trennte, wobei er mit dem Kopf ständig ausweichen musste, um mit dem langen Stab zwischen den Bäumen durchzukommen. Winter hatte den Stab absichtlich bei Daars Baum liegen gelassen, kaum aber hatte sie einen Baumstumpf gefunden und war in den Sattel gestiegen, hatte Gesader die Führung übernommen und trug das verdammte Ding wieder im Maul.
    Winter hatte keine Ahnung, woher die große Katze die Bedeutung des Stabes kannte, doch schien sie entschlossen, dass der Stab behalten werden sollte. Sie fragte sich oft, ob das winzige Kätzchen, das ihr Robbie aus der Zeit vor achthundert Jahren gebracht hatte, mehr war, als es zunächst den Anschein hatte. Obwohl Panther in Schottland nicht heimisch waren, hatte er in der Höhle gelebt, die nach Robbies Schilderung Cùrams Lebensbaum in sich barg. Aber bis auf den Umstand, dass er ungewöhnlich gut an das Zusammenleben mit Menschen angepasst war, hatte Gesader keine Anzeichen

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