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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Flämmchen wuchsen, und nährte das Feuer vorsichtig mit Rinde, bis das erste Knistern anzeigte, dass festes Holz Feuer gefangen hatte. Gesader erhob sich sofort und ging näher ans Feuer heran, um sich dann langsam wieder hinzulegen. Winter stand auf und zog ihre nassen Sachen bis auf das lange Unterzeug aus, während sie ein wachsames Auge auf das Feuer hatte. Dann ging sie zu Matts Camping-Sack und wühlte darin, bis sie seine lange Unterwäsche fand. Rasch zog sie sich um, legte alles ab, um in Matts kalten, aber trockenen Einteiler zu schlüpfen. Sie musste die Ärmel fünfmal hochkrempeln und die Beine noch öfter, um ohne zu stolpern gehen zu können. Sie entdeckte seine dicken Wollsocken und zog sie an, dann schlüpfte sie in eines seiner geräumigen Raulederhemden und rollte die Ärmel auf, während sie lachend auf die Hemdschöße hinunterblickte, die ihr bis über die Knie hingen.
    »Na, wie gefällt dir meine Holzfällermode?«, fragte sie Gesader. »Werden sich viele Köpfe nach mir umdrehen?«
    Gesader öffnete ein goldenes Auge und schloss es sofort wieder, eher müde als beeindruckt. Winter ging zu Matts Schlafsack und zog ihn und die Isoliermatte näher ans Feuer. Sie zog den Reißverschluss auf, kroch hinein und schloss ihn wieder bis zur Nase. Sofort stand Gesader auf, ging um das nun hell brennende Feuer herum und ließ sich so an den Schlafsack plumpsen, dass er sich an ihren Rücken schmiegte.
    »Danke«, flüsterte sie und starrte ins Feuer, den Geruch feuchten Katzenfells in der Nase … und einen anderen Duft, den sie vor kurzem zu lieben gelernt hatte. Es war ein Duft, der sie an goldene Augen denken ließ, an köstliche warme Lippen und starke Arme, die sie sicher umfingen. Winters letzter Seufzer dieses Tages klang in einem Lächeln aus, als sie gähnend die Augen schloss.
    Ja, sie war sehr verliebt in Matheson Gregor, und weder der Zauber noch Cùram de Gairn konnten an dieser Wahrheit etwas ändern.

16
    M att stieß einen halblauten Fluch aus, während er den schweren Wagen nur mit Mühe auf der holprigen schneebedeckten Forststraße hielt, die sich den Berg hinaufschlängelte. Noch eine Meile, schätzte er, ehe er das Ende dieser Fahrt aus der Hölle erreicht hatte. Keine sechs Stunden zuvor hatte er in einem Büro in seinem Werk in Utah gesessen, im Begriff, den Chef der Qualitätskontrolle zu feuern, als ihn mitten im Satz das überwältigende Verlangen gepackt hatte, nach Maine zurückzukehren. Unfähig, das Drängen zu erklären, das sein Inneres zusammenkrampfte – nicht sich selbst, noch viel weniger seinem verwirrten, aber überglücklichen Mitarbeiter –, war Matt einfach hinausgegangen, in seinen Jet gestiegen und mit eineinviertelfacher Schallgeschwindigkeit nach Osten gedüst.
    Das Wetter hatte ihn gezwungen, auf dem Bangor International Airport anstatt in Pine Creek zu landen, da dem kleinen Flughafen im Gebirge die Instrumente für eine Jet-Landung bei heftigem Schneesturm fehlten. Dann hatte er einen Wagen mieten und nach Pine Creek fahren müssen, um sein eigenes Fahrzeug zu holen. Für die Fahrt von Bangor, normalerweise neunzig Minuten, hatte er zwei Stunden gebraucht, wieder wegen des Schneesturmes. Von Pine Creek war er über eine halbe Stunde gefahren, nur um hierherzukommen, und er musste den Wagen eine halbe Meile vor der Wiese stehen lassen und den Rest des Weges in der Dunkelheit durch den Schneesturm laufen – noch dazu in Anzug und Straßenschuhen.
    Verdammter Mist! Er war nun fast am Ziel dieser Höllenfahrt angelangt, und sein Inneres hatte sich nicht beruhigt. Obwohl er das Drängen, das ihm zu schaffen machte, nicht verstand, war er verdammt sicher, wer die Ursache war. Winter MacKeage wollte ihm nicht aus dem Kopf. Drüben in Utah hatte Matt nur gewusst, dass etwas nicht in Ordnung war. Er hatte gespürt, dass Winter verwirrt war und einen Kampf ausfocht, hatte ihr verweintes Gesicht gesehen, hatte gespürt, dass sie blind durch eine emotionale Leere tappte, die ihre sichere kleine Welt ins Trudeln gebracht hatte.
    Und noch immer kam Matt nicht ganz klar mit dem Umstand, wie rasch und tief Winter von ihm Besitz ergriffen hatte. Er kannte sie erst seit zwei Wochen, und schon trieb sie ihn vor Sorge fast in den Wahnsinn. Wie sonst war es zu erklären, dass er aus einer wichtigen Sitzung praktisch geflohen war, dass er unbekümmert in einen Schneesturm geflogen war, dass ihm kalter Schweiß allein bei dem Gedanken ausbrach, sie könnte weinen? Die

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