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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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sie nicht um ein Rendezvous gebeten hatte. Mit Bos Hilfe streifte sie sich das Kleid über den Kopf, und ihre Mutter zog den Reißverschluss auf dem Rücken zu. Der Ausschnitt war etwas tiefer, als sie es gewöhnt war, und der Saum endete zweieinhalb Zentimeter über dem Knie.
    »Die sind super .« Stolz reichte Bo ihr Lackledersandalen von Versace mit zehn Zentimeter hohen Stilettoabsätzen.
    Faith seufzte verzückt. »Kommt zu Mama.« Sie schlüpfte hinein und schnallte die Riemchen um ihre Knöchel zu. Ein
paar Meter entfernt stand ein bodenlanger Spiegel, und sie posierte davor, rückte ihre Brüste in dem engen Oberteil zurecht und schnallte den Gürtel um ihre Taille zu.
    »Es ist perfekt«, sagte Bo bewundernd zu ihr.
    »Ich sehe aus wie einem Werbespot aus den Fünfzigern entsprungen. Als würde ich mit einem Martini in der Hand an der Wohnungstür meinen Mann erwarten, der von der Arbeit nach Hause kommt.«
    »Ein bisschen wie bei Erwachsen müsste man sein «, stimmte Bo zu. »June mit einem tieferen Ausschnitt. Ich finde, Sie sehen elegant und witzig aus.«
    »Wie wär’s mit denen?« Valerie hielt ein Paar Onyx-Chandeliers hoch.
    »Mir gefallen die, die ich anhabe«, wehrte sie ab, während eine Maskenbildnerin ihre Frisur nachbesserte und ihr Make-up auffrischte. Virgil hatte ihr zum neunundzwanzigsten Geburtstag dreikarätige Diamant-Ohrstecker geschenkt, die sie wegen ihrer Schlichtheit und Eleganz liebte. Sie betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel. Es war leicht schockierend, sich selbst wieder in einer so knalligen Farbe zu sehen. Sie wusste nicht mehr so genau, wann sie aufgehört hatte, bunte Farben zu tragen. Ob es ihre Idee gewesen war oder Virgils. Aber es spielte auch keine Rolle, beschloss sie, als sie das Trainerzimmer verließ und durch die inzwischen verlassene Spieler-Lounge lief.
    Ty saß vor einem offenen Schließfach voller Eishockeyschläger auf einer Bank, während der Fotograf mit seinem Assistenten die Beleuchtung überprüfte. An den Haken im Schließfach hingen seine Straßenkleidung und sein Helm, und auf einem blau-roten Schild über seinem Kopf prangte sein Name. Von dem Helm mal abgesehen trug er seine volle Ausrüstung.

    Faith hatte die Kabine noch nie betreten und fand, dass es leicht muffig roch. Nach Leder, Schweiß und chemischen Reinigungsmitteln. Alle offen stehenden Schließfächer waren mit Eishockey-Equipment vollgestopft und mit einem Schild versehen, auf dem der Name des jeweiligen Spielers stand.
    Als sie näher kam, blickte Ty genervt auf. »Ich bin schon seit fünfzehn Minuten fertig.«
    Gott, was für ein Miesepeter . »Wenn man sich weigert, sich kämmen zu lassen, geht es eben schneller«, gab sie ungerührt zurück.
    »Ich kann mich selbst kämmen.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar, wobei eine dunkle Locke entwischte und ihm in die Stirn fiel.
    Ohne groß nachzudenken, hob Faith die Hand und strich ihm die Locke aus dem Gesicht. Die feinen Strähnen ringelten sich über ihren Fingern, und ihr Handballen streifte seine warme Schläfe. Ihre Blicke trafen sich, und in seinen Augen blitzte etwas auf. Etwas Heißes und Ausgehungertes, das den helleren Farbton in seinen Augen in ein dunkles, sinnliches Blau verwandelte. Es war zwar eine Weile her, aber sie erkannte die Glut in seinen Augen. Verwirrt und beunruhigt öffnete sie die Lippen und legte die Hand auf ihren revoltierenden Magen.
    »Sind Sie bereit?«, fragte der Fotograf.
    Ty brach den Blickkontakt ab und sah an ihr vorbei. »Bringen wir es hinter uns. Ich hab morgen in aller Herrgottsfrühe Training und muss morgen Abend das Spiel gegen San José gewinnen.« Als er Faith wieder ansah, war sein Blick klar. »Dafür bezahlen Sie mich schließlich.«
    »Ja«, murmelte sie und fragte sich verwirrt, ob sie sich das Feuer in seinen Augen nur eingebildet hatte.

    »Wie läuft’s?«, fragte Jules, der die Sportlerkabine betrat.
    Faith leckte sich die Lippen und lächelte ihren Assistenten an. »Mir geht’s super«, beteuerte sie und verdrängte ihre Verwirrung über das gerade Geschehene in die hinterste Ecke ihres Hirns. »Zuerst war ich ein bisschen aus der Übung, aber ich komme wieder rein. Ähnlich wie beim Fahrradfahren.«
    Jules musterte sie von oben bis unten. »Nun, Sie sehen toll aus.«
    »Danke. Sie auch.« Wenigstens versuchte sie, ihre Verwirrung zu verdrängen. Doch mit Ty in nur dreißig Zentimeter Entfernung war es unmöglich. »Ihr

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