Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
haben.« Er schlüpfte in ein Paar Stiefel und schnappte sich seine Lederjacke.
    »Nächstes Mal gehen wir ins Hotel«, versprach Valerie, während sie Pavel zur Tür brachte.
    »Tut das bitte.« Faith nahm ihre Hutschachtel und rollte ihren Koffer durch den Flur in ihr Zimmer. Kurz bevor sie die Tür hinter sich schloss, hätte sie schwören können, einen
Schmatzer gehört zu haben. Sie pfefferte ihre Hutschachtel aufs Bett, zog den Reißverschluss auf und nahm ihre saubere Unterwäsche heraus. Vor Jahren war ihr einmal ihr Gepäck abhandengekommen, und seither trug sie bei Flugreisen ihren Schmuck und andere lebensnotwendige Dinge immer bei sich.
    »Ich fasse es nicht«, schimpfte ihre Mutter, die die Tür öffnete und zu ihr ins Zimmer kam. »Du hast mich vor Pavel in eine peinliche Situation gebracht.«
    Faith warf ihr einen Blick über die Schulter zu, während sie zu ihrer Mahagoni-Frisierkommode ging. »Du hattest Sex in meinem Wohnzimmer wie ein Teenager«, warf sie ihrer Mutter vor. »Das sollte dir auch peinlich sein. Meine Güte, du bist fünfzig.«
    »Auch Fünfzigjährige haben Spaß an Sex.«
    Was überhaupt nicht der Punkt war. Faith zog eine Schublade auf und legte ihre Slips hinein. »Aber nicht mit Fremden im Haus ihrer Töchter.«
    »Du warst weg, und Pavel ist kein Fremder.«
    »Ich weiß.« Sie schob die Schublade wieder zu und lief zum Bett, auf dem ein mit roter Seide bezogenes Federbett lag. Ihre Mutter und Pavel waren eine Katastrophe, die nur darauf wartete hereinzubrechen. Und das würde sie. So war es immer. »Er ist Ty Savages Vater. Hättest du dir keinen anderen suchen können als den Vater meines Kapitäns?«
    »Hast du dir Pavel mal angesehen?«, antwortete sie, wie wenn das alles erklärte. Für Valerie tat es das leider.
    »Ja. Mehr von ihm, als mir lieb war.«
    Valerie verschränkte die Arme unter ihren großen Brüsten. »Ich hab nie verstanden, wie du Stripperin und Playmate sein kannst und was Sex angeht trotzdem so prüde.«
    Sie war nie prüde gewesen. Alles andere als das; sie war nur
keine Nymphomanin wie ihre Mutter. Entgegen der schlechten Meinung der Leute über sie, trotz ihres früheren Jobs und ihres Kleidungsstils war sie nie ein sehr sexueller Mensch gewesen. Sie hatte sich immer kontrollieren können. Von gestern Abend mal abgesehen. Und sie war sich nicht so sicher, dass es dabei nur um Sex gegangen war und nicht um die Befriedigung eines sich in fünf Jahren angestauten Verlangens. Jammerschade, dass sich dieses Verlangen ausgerechnet bei Ty Savage entladen hatte.
    »Wie kannst du Nacktfotos im Playboy gehabt haben und ein Leben wie eine Nonne führen? Das ergibt für mich keinen Sinn.«
    Beim Strippen und beim Posieren für den Playboy war es nie um Sex gegangen. Sondern ums Geld. Faith hatte das immer getrennt. Sie hatte es ihrer Mutter schon oft erklärt und keine Lust, es noch mal zu tun. Für ihre Mutter waren sexy zu sein und Sex ein und dasselbe, und sie würde es nie begreifen. Nicht mal, wenn sie sich Mühe gab. Was sie nicht tat. »Und ich hab nie verstanden, wie du mit Männern schlafen kannst, die du kaum kennst.«
    »Ich kenne Pavel.«
    »Du bist erst seit zwei Wochen in der Stadt!«
    »Man braucht nur eine Sekunde, um die Chemie zu spüren.« Ihre Mutter setzte sich auf den Bettrand, und Pebbles hüpfte neben sie. »Es ist dieses …« Sie schnippte mit den Fingern. »Es ist wie ein Funke, der entweder überspringt oder nicht.«
    »Aber man muss dem Impuls ja nicht immer nachgeben«, wandte Faith ein, als Pebbles in die Hutschachtel hopste, sich ein paar Mal im Kreis drehte und sich hineinkuschelte.
    »Wenn du diese Leidenschaft unterdrückst, explodierst du
irgendwann und tust was Unbesonnenes. Und bevor du dich’s versiehst, bist du nackt mit Handschellen an das Bett eines Typen namens Dirk gefesselt, der ein Lineal auf seinen Penis tätowiert hat.«
    Faith hielt abwehrend die Hand hoch. »Lass uns die Militärstrategie ›Frage nichts, sage nichts‹ übernehmen. Ich frage dich nichts, und du sagst mir nichts.« Sie wollte wirklich nichts von der plötzlich explodierenden Leidenschaft ihrer Mutter hören. Auch wenn sie selbst nach gestern Abend, als sie im Flur des Marriott »explodiert« war, wirklich keine Steine aus ihrem Glashaus werfen durfte. Aber fairerweise musste sie sagen, dass sie schon sehr lange nicht mehr so explodiert war. Soweit sie sich erinnerte, war das letzte Mal mit einem alten Freund auf seiner Harley gewesen. Wenigstens

Weitere Kostenlose Bücher