Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
Schwierigkeiten zu bringen, über die Schuldgefühle, die sie in ein paar Stunden plagen würden.
Sie putzte sich hastig die Zähne, kämmte sich und schnappte sich ihren raffinierten schwarzen Regenmantel aus dem Wandschrank. Sie schlüpfte in rote Pumps und ließ auf dem Weg nach draußen die Hausschlüssel in ihre Manteltasche plumpsen.
Ty stand an seinem schwarzen BMW, der in der falschen Richtung am Straßenrand parkte. Die Dunkelheit umfing ihn, und ein kalter Wind wehte von der Elliott-Bucht herüber und blies Faith ein paar Haarsträhnen ins Gesicht.
»Mrs Duffy?«
»Mr Savage.«
Galant öffnete er ihr die Beifahrertür. »Schöner Regenmantel.«
Sie trat vor ihn und spähte im Dunkeln in sein Gesicht. Knallweiße Pflaster klebten über seinem linken Augenwinkel. Derselbe Wind, der ihr die Haare um den Kopf geweht hatte, ließ ihr den Duft seiner Haut in die Nase steigen, und sie atmete ihn ein. Dann legte sie die Hände auf seine Brust und hob ihr Gesicht zu ihm empor. Unter dem Baumwollstoff seines Oberhemds zogen sich seine Muskeln zusammen und wurden hart.
Ty senkte den Mund und küsste sie. Als seine Lippen sich auf ihre drückten, überflutete etwas Heißes und Intensives ihre Sinne, und ihre Finger krallten sich in den von seinem Körper gewärmten Stoff. Seine Zunge berührte ihre, während seine Hand in das Revers ihres Regenmantels fuhr. Mit seiner warmen Hand umfasste er ihre Brust und fuhr mit dem Daumen über ihren Nippel.
Als sie gerade ernsthaft erwog, ihn am Handgelenk zu packen und mit zu sich nach oben zu nehmen, hob er den Kopf und zog die Hand aus ihrem Mantel. »Steig ein«, befahl er mit einer Stimme, die vor Erschöpfung, Lust oder beidem ganz heiser war.
Sie setzte sich auf den Beifahrersitz und blickte zu ihm auf. »Was für perverse Stellungen hattest du denn im Sinn?«, fragte sie.
»Wir arbeiten uns von einem Ende meiner Matratze zum anderen vor.«
Sie zog die Füße in den Wagen und erinnerte sich an sein breites Doppelbett. »Das könnte ein Weilchen dauern.«
»Eben.«
FÜNFZEHN
Etwas Warmes strich über Faiths Schulter und riss sie aus dem Tiefschlaf. Ihre Lider öffneten sich flatternd, und als sie den Kopf wandte, sah sie in ein Paar tiefblaue Augen knapp vor ihrem Gesicht. Dann bemerkte sie aus den Augenwinkeln Lachfältchen und die weißen Pflaster, die Tys genähte Wunde verdeckten, während er sie leicht in die Schulter biss.
»Guten Morgen«, hauchte er auf ihre Haut.
»Wie spät ist es?«
»Kurz vor zwölf.«
»O Gott!« Sie setzte sich hastig auf, und das weiße Laken rutschte zu ihrer Taille. »Schon so spät!« Eine plötzliche Panik ließ ihren Herzschlag ansteigen und zog ihr den Magen zusammen. Sie war nicht mehr im Bett eines Mannes aufgewacht, seit … Sie wusste nicht, wie lange es her war. Befangen zog sie das Laken über ihre Brüste und warf ihm einen Blick zu. Er wirkte locker und entspannt in einem grauen T-Shirt und weiten Shorts. »Du bist ja angezogen.«
»Ich hab schon acht Kilometer auf dem Laufband hinter mir.«
»Und du hast mich nicht geweckt?«
Er drehte sich auf dem dicken schwarzen Deckbett mit türkischem Muster auf den Rücken und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Du warst echt k.o.« Sein Blick glitt über ihren nackten Rücken. »Schließlich warst du bis fünf wach.«
»Du doch auch.«
»Ich brauche nicht viel Schlaf.«
Während sie sich mit einer Hand das Laken vor die Brust hielt, rieb sie sich mit der anderen das Gesicht. Ihr Herz hämmerte in der Kehle, als sie sich im Raum umsah und die wenigen Eichenmöbel und die Fensterläden vor dem riesigen Bogenfenster registrierte. »Hast du kein Training?« Sie bräuchte zwanzig Minuten bis nach Hause - wenn sie gut durchkäme - und hatte nichts dabei als einen Regenmantel. Was sie letzte Nacht für eine Superidee gehalten hatte, kam ihr bei Tageslicht besehen vor wie ein schrecklicher Fehler.
»Erst später.« Er setzte sich auf und strich ihr zärtlich die Haare nach hinten. »Ich dachte, ich bringe dich auf dem Hinweg nach Hause und hole dich danach wieder ab.«
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie hatte nicht mal einen Slip dabei. In ihrem Leben hatte es Zeiten gegeben, in denen ihr das nichts ausgemacht hätte, aber das war lange her. Eine andere Zeit und ein anderes Leben. Damals war sie ein ganz anderer Mensch gewesen. Sie hatte vor Anspannung heftige Kopfschmerzen und fürchtete, eine Panikattacke zu bekommen. Sie hatte sich sehr angestrengt,
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