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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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stieg in seine Boxer-Briefs und rückte seine Kronjuwelen zurecht.
    »Du denkst also nie drüber nach, was du nach einem Sieg tust?«
    »Klar doch. Wenn ich gewonnen habe, laufe ich, den Pokal über den Kopf gereckt, die Ehrenrunde.« Er zog seine Hose hoch und sah sie an, wie sie dort, nackt und perfekt, mitten auf dem Bett saß. »Ich hab mich schon immer aufs Gewinnen konzentriert. Solange ich denken kann, war das mein Ziel.« Weiter als bis dahin hatte er nie gedacht. »Ich trainiere und halte mich fit, damit ich nicht mit einer Fettwampe und ohne Kondition im Trainingslager erscheine wie manch
anderer.« Er griff nach seinem Oberhemd, das am Fußende lag, und schlüpfte hinein. Doch jetzt, beim Zuknöpfen seines Hemdes, stellte er sich Faith vor, wie sie im Bikini neben ihm an einem Sandstrand lag. Und die Sonne ihre weiche Haut wärmte. Und sie vielleicht einen Schlapphut und eine Riesensonnenbrille aufhätte.
    Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine Falte. Sie wollte ja nicht mal mit ihm in einem abgeschiedenen Restaurant in Bellevue schick essen gehen. Dafür hatte sie keinen Zweifel daran gelassen, was sie wollte, und sie hatte recht. Zwischen ihnen konnte nie mehr sein als eine heimliche Affäre. Und echt geile Lap Dances. Schon gar nicht jetzt, wo ganz Seattle mit diesen dämlichen Werbefotos zugekleistert war. Die Revolverblätter hatten ihn bisher verschont, aber er konnte sich gut vorstellen, dass ein Schnappschuss von ihm, auf dem er mit der Besitzerin der Chinooks in Mexiko am Strand faulenzte, es in die Boulevardpresse schaffen würde. Warum also verschwendete er überhaupt einen Gedanken daran?
    Fasziniert beobachtete Faith, wie Ty sich mit seinen großen Händen das Hemd über seinen harten Bauch- und definierten Brustmuskeln zuknöpfte, und fragte sich, warum er die Stirn runzelte. »Diese Zielstrebigkeit kann ich nachvollziehen«, sagte sie, während sie vom Bett aufstand und sich einen Hotelbademantel aus dem Wandschrank schnappte. »Mein Lebensziel war es immer, so viel Geld zu haben, dass ich mir nie mehr Sorgen zu machen brauche, wie ich meine Rechnungen bezahlen soll.«
    »Du hast dein Ziel sogar noch weit übertroffen.« Er knöpfte auch den letzten Knopf zu und stopfte sich das Hemd in die Hose.

    »Allerdings, und als ich es geschafft hatte, war ich irgendwie planlos. Wie sehr, ist mir jetzt erst klargeworden.« Sie schlüpfte in den flauschigen Frotteebademantel und band sich den Gürtel um die Taille zu. »Doch jetzt hab ich ein neues Ziel. Ein besseres, und eines, wovon ich mir nie hätte träumen lassen. Es ist wirklich beängstigend, aber es macht mir wirklich Spaß. Was wiederum irgendwie beängstigend ist.«
    Er blickte kurz auf und konzentrierte sich wieder auf seinen schwarzen Ledergürtel. »Und was für eines?«
    »Die Chinooks. Ich hab nie gedacht, dass ich je ein Eishockeyteam besitzen würde. Und wenn ich je darüber nachgedacht hätte, hätte ich nie geglaubt, dass es mir mit der Zeit sogar gefallen würde.« Sie verschränkte die Arme unter den Brüsten. »Es ist eine Riesenverantwortung, und in den letzten Jahren hab ich grundsätzlich jede Verantwortung abgegeben. Doch jetzt lerne ich, die Verantwortung zu genießen. Die Chinooks zu besitzen macht mir solchen Spaß, dass ich mich sogar auf die Talentziehungen freue.«
    Überrascht sah er zu ihr auf. »Wen schaust du dir denn an?«
    »Ein paar Spitzenkandidaten. Wenn ich zurückkomme, sehen Darby und ich uns Bänder von Two-Way Defenders an.«
    Er lachte in sich hinein. »Weißt du überhaupt, was ein Two-Way Defender ist?«
    »Ein Spieler, der verteidigen und Tore schießen kann.« Sie zuckte mit den Achseln. »Glaub ich zumindest.«
    »Du hast recht. Das heißt es im Prinzip.« Er trat auf sie zu. »Halt Ausschau nach einem kräftigen, abgebrühten Checker. Achte nicht zu sehr auf ihr Tempo. Lauftechnik kann man verbessern.« Er packte sie am Gürtel ihres Morgenmantels und zog sie an sich. »Falls wir vor unserer Rückkehr nach
Seattle nicht mehr miteinander sprechen, sei nicht wieder sauer.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.
    »Du denkst also an mich?«
    Er schüttelte den Kopf und strich dabei mit seinem Mund über ihre Haut. »Ich werde mir alle Mühe geben, nicht an dich zu denken.«
     
    Schnarchtöne in den unterschiedlichsten Tonlagen von mehr als dreißig Männern sägten durch den Passagierraum der BAC 1-11, während sie um Boeing Field kreiste und zur Landung in Seattle ansetzte. Stunden zuvor

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