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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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aufs Spiel, und weil ich so egoistisch bin, tue ich es trotzdem.«
    Er trat ein paar Schritte auf sie zu und packte sie an den Handgelenken. »Geh nicht.«
    »Sag mir, warum ich bleiben sollte.«
    »Weil ich, trotz des möglichen Schadens für meine Karriere und deinen Ruf, verdammt egoistisch bin und dich hier bei mir haben will. Es wäre leichter, wenn es nicht so wäre, aber ich hab schon vor Wochen aufgehört, dagegen anzukämpfen.«
    Sie ließ die Hände sinken und blickte auf in sein Gesicht. Die Fäden aus seiner Wunde waren gezogen, und am rechten
Augenwinkel hatte er eine hochrote Narbe zurückbehalten. Wie lange würde er sie noch begehren? Wie lange konnte es halten?, hätte sie ihn am liebsten gefragt. Stattdessen schlang sie die Arme um seine Taille und legte den Kopf an seine harte Brust. Sein Herz schlug kräftig und regelmäßig an ihrer Wange, während er ihr über den Rücken streichelte. Und es fühlte sich so gut an, dort zu stehen, eng an ihn gedrückt, und sein beruhigendes Streicheln zu spüren, dass sie sich fast einreden konnte, es würde nicht in einer Katastrophe enden.
    Morgen Abend fand das erste Spiel gegen die Penguins statt. Sie wollte sich darauf konzentrieren und nicht auf den Schmerz in ihrer Brust und den Kloß in ihrem Hals. Sie wollte sich über ihre Verteidiger Gedanken machen und nicht über die Angst, die ihr den Magen umdrehte. Das abgrundtief schreckliche Gefühl in ihrer Seele, dass etwas Untragbares geschehen war. Aller Vernunft und allem gesunden Menschenverstand zum Trotz, trotz allem, was dagegen sprach, hatte sie sich rettungslos in Ty Savage verliebt.
    Zum ersten Mal seit fünf Jahren fühlte sich der Trauring an ihrem Finger an wie eine schwere Last. Auf einmal kam es ihr falsch vor, den Ring eines Mannes zu tragen, obwohl sie in einen anderen verliebt war.
    Als sie früh am nächsten Morgen nach Hause kam, nahm sie ihn ab und legte ihn in den Safe zu den anderen Schmuckstücken, die Virgil ihr gekauft hatte. Die wunderschönen Steine im Tresor glitzerten im Licht, schafften es aber nicht, ihr die Wärme und den Trost zu vermitteln, die sie ihr sonst gaben. Ihre Hand wirkte nackt ohne die schweren Diamanten, fühlte sich aber leichter, freier und richtig an. Als wäre es wirklich an der Zeit, die Vergangenheit und Virgil loszulassen.

    Für den Rest des Tages versuchte sie, nicht über ihr Verhältnis mit Ty nachzudenken. Sie wollte nur im Augenblick leben. Es hielt so lange, wie es hielt. Und doch, in einem kleinen Winkel ihres Herzens, hoffte sie, dass sich alles zum Guten wenden würde. Dass sie irgendeinen Weg finden würden zusammenzubleiben, doch ihr Verstand sagte ihr, es wäre unrealistisch. Diese Beziehung war dazu verdammt, in Kummer und Schmerz zu enden, aber vielleicht, wenn sie aufpasste, verlöre sie ihr Herz nicht restlos an ihn. Wenn sie aufpasste, könnte sie sich vielleicht ein letztes Stückchen bewahren.
    Doch später am Nachmittag kam ein Paket im Penthouse an, das ihr auch das letzte Stückchen ihres Herzens stahl, das nicht sowieso schon sicher Ty gehörte.
    Der Karton war in weißes Papier gewickelt und mit einer großen rosa-weiß gestreiften Schleife verziert. Darin lagen in gepunktetem Seidenpapier rosa Lackleder-Schlittschuhe mit goldenen Kufen. Größe 38, wie ihre roten Valentino-Pumps.
    Auf der Karte stand nur: Ich fange dich auf, wenn du fällst. Auch wenn sie nicht unterschrieben war, wusste sie, wer ihr die Schlittschuhe geschickt hatte. Mit dem Karton auf dem Schoß setzte sie sich auf die Couch. Ihr stiegen Tränen in die Augen, und ihr Hals fühlte sich rau und trocken an. Sie bemühte sich, nicht loszuheulen, schaffte es aber genauso wenig, wie den Überschwang ihrer Gefühle zu unterdrücken. Sie war verliebt in Ty. Auch wenn es unmöglich war. Unangemessen. Und sie fühlte sich nicht gut dabei. Nicht so gut, wie man sich fühlen sollte, wenn man sich verliebte.
    »Was ist das?«, fragte ihre Mutter erstaunt, die zu ihr ins Wohnzimmer kam.
    Faith senkte den Kopf. »Nichts.«

    »Das ist eindeutig nicht nichts.«
    Sie wischte sich ihre nasse Wange an der Schulter ihres BCBG-T-Shirts ab. »Jemand hat mir Schlittschuhe geschickt.«
    »Wer denn?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ach wirklich? Wie lange, glaubst du, kannst du das noch durchhalten?«
    »Was denn?«
    »Dein heimliches Verhältnis mit Tyson.«
    Faith hob den Kopf und starrte ihre Mutter entgeistert an, von der sie durch ihren Tränenschleier nur eine Hose mit Zebramuster und ein

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