Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
mit dem Stundennehmen hatte sie nicht ernst gemeint. »Ich will nicht hinfallen und mir wehtun.«
»Das werd ich nicht zulassen. Und wenn du nächstes Mal eine Ganzkörpermassage brauchst«, knurrte er, während er sie auf den Mundwinkel küsste, »rufst du mich an.«
Sie musste fast lächeln. »Wie kommt’s? Wo du doch so gut darin bist, so zu tun, als existierte ich nicht mal.«
Er strich mit den Lippen über ihre. »Ich sollte einen Preis dafür kriegen.«
Sie legte die Hände auf seine Brust und schob ihn weg. »Du könntest mir wenigstens Hallo sagen.«
»Nein, könnte ich nicht.« Er ließ die Hände sinken und lehnte sich an die Tür. »Das kann ich nicht riskieren.«
Faith durchquerte den Raum und schaltete den Fernseher aus. »Was heißt das?«
»Das heißt: Immer wenn ich dich ansehe, hab ich Angst, jeder im Umkreis von sechzehn Kilometern könnte wissen, dass ich mit dir schlafe.«
Sie warf die Fernbedienung auf den Tisch. »Oh.«
»Und es heißt«, fuhr er fort, während er auf sie zukam, »ich habe Angst, jeder im Umkreis von sechzehn Kilometern könnte wissen, dass ich an das letzte Mal denke, als ich mit dir im Bett war. Dass ich dich ein bisschen grob angefasst hab und wünschte, es würde mir leidtun, aber es war so gut, dass es das nicht tut. Jedes Mal mit dir ist gut, und ich hab Angst, jeder im Umkreis von sechzehn Kilometern könnte mich ansehen und wissen, dass ich darüber nachdenke, wie ich dich wieder ins Bett kriege.«
Sie biss sich auf die Lippe. Alles, was er tun musste, war, bei ihr aufzukreuzen, und schon wäre sie mehr als nur bereit, mit ihm ins Bett zu hüpfen. »Du hast viel riskiert, indem du hergekommen bist.«
Er griff nach ihren Händen und strich mit den Daumen über ihre Fingerknöchel. »Die sind alle noch im Restaurant. Außerdem wohnt keiner von uns auf dieser Etage.« Er zog sie an sich. »Du hast den Muffin also bekommen.«
» Du hast mir den Muffin geschickt?«
»Ich kann doch nicht zulassen, dass du dich von Kleie und Margarine ernährst und förmlich dahinsiechst. Ich brauch dich energiegeladen.«
Ihr gehörten ein Penthouse im Zentrum von Seattle und eine Elite-Eishockeymannschaft. Sie hatte mehr Geld, als sie ausgeben konnte, und doch konnte sie es sich nicht verkneifen, aus Freude über einen Zwei-Dollar-Muffin zu grinsen wie ein Honigkuchenpferd. »Danke.«
Er griff nach den Knotenknöpfen, die ihr Kleid verschlossen. »Natürlich hab ich Hintergedanken.«
Faith fasste an ihren Hinterkopf und zog sich die Jadestäbe aus den Haaren. »Schockierend!«
»Am Montag hab ich so gut Eishockey gespielt wie selten in meinem Leben. Normalerweise bin ich nicht abergläubisch, aber ich muss einfach glauben, dass es was mit der Nacht zuvor zu tun hatte.«
Sie warf die Stäbe auf den Tisch, und ihre Haare fielen ihr locker über den Rücken.
»Du musst vor jedem Spiel mit mir schlafen, sonst könnte ich vom Unglück verfolgt werden.« Er ließ die Knöpfe aufspringen, die das Kleid über ihren Brüsten verschlossen. »Ich weiß, dass du das Richtige tun willst.«
»Mich für die Mannschaft opfern?« Sie zog ihm das Hemd aus dem Hosenbund.
»Du bist an der Reihe.«
»Ja, aber was, wenn …?« Sie hob abwehrend eine Hand. »Und ich will nicht beschwören, dass es so kommt, aber was, wenn ich mit dir schlafe und du verlierst? Dann mach ich dich unglücklich.«
Er blickte von den Knotenknöpfen auf, als wäre ihm der Gedanke noch nie in den Sinn gekommen. »Schätzchen, mit dir zu schlafen macht mich zu einem verdammten Glückspilz.«
»Danke.«
Achselzuckend widmete er sich wieder den Knöpfen. »Wenn wir verlieren, heißt das nur, dass jemand aus der Mannschaft Scheiße gebaut hat. Nicht unsere Schuld. Wir haben unsere Schuldigkeit getan.«
Sie lachte. »Und wir müssen vor jedem Spiel ›unsere Schuldigkeit tun‹?«
Er nickte. »Wenigstens einmal.« Er schob das Kleid an ihren Armen herunter, bis es zu Boden rutschte und einen Ring um ihre Füße bildete.
Sie stützte sich an seiner Brust ab, während sie einen Schritt zurücktrat und ihr Kleid beiseitekickte. »Warte hier.« Mit nichts als ihrem schwarzen Spitzen-BH, dem dazu passenden String und roten Valentino-Pumps am Leib verließ sie das Zimmer und kehrte einen Moment später mit einem antiken Schminktischstuhl ohne Armlehnen zurück. Sie stellte ihn mitten in den Raum und sagte: »Setzen Sie sich, Mr Savage.«
»Was hast du vor?«
»Meinen Beitrag dazu leisten, damit der Kapitän meiner
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