Kuesse - drei Mal taeglich
„Gib nicht auf, Cassie."
Cassie hoffte nur, die Kraft dafür aufzubringen.
Es war eine ereignislose Hochzeit gewesen. Vor vier Stunden hatten Cassie und Brendan das Standesamt verlassen, beide gut ge kleidet, jeder mit einem Ehering am Finger und einer Urkunde in der Tasche, die bezeugte, dass sie jetzt miteinander verheiratet waren. Der Standesbeamte hatte die Trauung in halsbrecherischem Tempo hinter sich gebracht, weil es kurz vor der Mittags pause gewesen war.
Michelle und Nick hatten natürlich ihre Rolle als Trauzeugen übernommen, aber Cassie hatte gespürt, dass ihnen die Verpflichtung ein wenig unangenehm gewesen war. Sie hatten sich gleich verabschiedet, nachdem sie dem frisch verheirateten Paar gratuliert hatten, und Cassie hatte sich betroffen gefragt, ob sie nicht gerade einen großen Fehler begangen habe.
Jetzt stand sie in ihrem Wohnzimmer, während Brendan diverse Kartons mit seinen Sachen hereinbrachte. Sie waren übereingekommen, dass ihr Haus besser für ihr gemeinsames Leben geeignet war, da Brendans Wohnung nur ein Schlafzimmer besaß. Cassie hob einen Karton hoch, um ihn in ihr Schlafzimmer zu tragen. Auf diese Weise wollte sie Brendan zeigen, dass er herzlich willkommen war und sich wie zu Hause fühlen sollte. Aber sie hielt inne, als sie einen Slip in Leopardenmuster zwischen seiner Unterwäsche entdeckte.
Sie zog den interessanten Slip aus dem Karton. Zum Glück war es kein Damenslip, sondern ein ziemlich knapper Männerslip. Brendan trug so etwas? Cassie lachte amüsiert.
Er sah auf, bemerkte den Slip in ihrer Hand und lächelte verle gen. „Den hat mir jemand geschenkt."
Sie grinste Brendan, der mit einem Fernseher in den Händen, in der Tür stand, an.
„Irgendwie hat er mein Interesse geweckt." Wenn sie ihn an Brendans Körper entdeckt hätte, hätte er sie na türlich ganz und gar gefesselt.
Brendan stellte den Fernseher auf den Boden vor dem Sofa und kam auf sie zu.
Cassie wich zurück und hielt dabei den Slip hoch. „Nun, Tarzan, ich bin schockiert. Ich wusste nicht, dass du einen so exo tischen Geschmack besitzt."
Er verzog das Gesicht. „Gib ihn mir, Cassie."
Sie stellte den Karton hin und schüttelte den Kopf. „Leopardenmuster. Ich hätte bei dir eher auf Tiger getippt. Besitzt du ihn noch, weil er einen sentimentalen Wert für dich hat?"
„Nein." Er kam Schritt für Schritt näher. „Ich habe mir nur nicht die Mühe gemacht, ihn wegzuwerfen."
Brendan versuchte, ihr den Slip wegzunehmen, aber Cassie trat schnell nach hinten, bis sie an die Wand stieß.
Hastig versteckte sie den Slip hinter dem Rücken. „Sag zuerst .bitte', Doktor."
Ohne ein Wort schlang er die Arme um sie. Sie saß in der Falle - und genoss es.
„Wie du mir, so ich dir", sagte er mit leiser, rauer Stimme. „Jetzt musst du mir deine Unterwäsche zeigen."
Das hatte sie schon letzte Woche ohne großen Erfolg versucht. Aber vielleicht war er jetzt bereit, etwas länger hinzugucken. Sie sah auf ihre ausgeleierte Trainingshose hinunter, das Einzige, was ihr noch passte, da die Jeans ihr schon zu eng waren. „Im Moment habe ich die Hände nicht frei, aber wenn du mir ein bisschen Zeit lässt..."
„Klingt gut, aber ich muss in einer halben Stunde zur Arbeit. Später vielleicht?"
„Später" konnte genauso gut „irgendwann" bedeuten, doch so lange wollte Cassie nicht mehr warten. Sie legte die Arme um seine Taille, steckte den Slip in seine Gesäßtasche, packte ihn am Gürtel und zog Brendan so dicht an sich, dass sie seinen muskulösen Körper sehr gut spüren konnte - und ganz besonders, dass er voll erregt war. Wunderbar, die Flitterwochen konnten endlich beginnen!
Cassie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. An Brendans leidenschaftlichem Blick erkannte sie zufrieden, dass ihr sanfter Frontalangriff die gewünschte Wirkung hatte.
„Wir brauchen nicht so viel Zeit." Damit schob sie sein T-Shirt hoch und küsste seine Brust. Sie genoss den Geschmack von Salz auf seiner Haut und den Duft seines Eau de Cologne. „Kann ich dich wirklich nicht zu mehr überreden?"
„Doch, das könntest du", antwortete er und klang etwas atemlos. „Aber ich möchte mir dabei Zeit lassen, Cassie." Er hob ihr Kinn hoch, damit sie ihm in die Augen sah. „Ich möchte dich in einem Bett lieben, nicht an der Wand."
Der Gedanke, dass er sie im Stehen nahm, ließ sie erschauern. „Was stimmt nicht mit dieser Position?"
„Unter anderen Umständen wäre sie völlig
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