Kuesse - drei Mal taeglich
Papiermütze vom Kopf und betrachtete eingehend den Fußboden.
„Entschuldige, Brendan, ich wusste nicht, dass du's noch nicht erfahren hast. Aber ich habe gestern beim Ultraschall festgestellt, dass ihr Zwillinge bekommt."
Brendan schluckte mühsam. Hastig suchte er nach einer Recht
fertigung für seine
Unwissenheit. „Ich bin zwei Tage fa st ununterbrochen im Krankenhaus gewesen.
Wahrscheinlich wollte sie es mir heute Abend auf ihre Weise sagen." Oder vielleicht auch nicht, dachte er und presste wütend die Lippen zusammen.
Jim sah erleichtert aus. „So wird es sein. Wie auch immer, wenn alles glatt läuft, und es gibt keinen Grund zur Besorgnis, werden die Babys uns keine Probleme bereiten."
„Das hoffe ich."
Jim klopfte ihm auf die Schulter. „Mach dir nicht zu große Sorgen, Brendan. Wir wissen beide, dass die meisten Mehrlingsgeburten, vor allem Zwillinge, ohne Komplikationen auf die Welt kommen. Außerdem seid ihr noch in euren Flitterwochen. Genieß also das Zusammensein mit deiner Frau. Wenn die Babys erst mal da sind, bleibt euch nicht mehr so viel Zeit füreinander."
„Ja, du hast Recht, aber ich möchte nichts tun, was die Schwangerschaft gefährden könnte."
„Du bringst deine Frau nicht in Gefahr, wenn du mit ihr schläfst, Brendan, falls es das ist, was dir Sorgen macht." Jim lachte. „Genießt auch das ausführlich. Nachher könnten euch die Babys dabei unterbrechen."
Brendan nickte. „Danke, Jim. Nachdem hier alles in Ordnung ist, muss ich jetzt wieder zurück auf meine Station." Aber vor allem musste er allein sein, um die unerwartete Neuigkeit zu verdauen.
Er ging ärgerlich den Flur hinunter. Alles schien sich in seinem Leben zu wiederholen, jedenfalls was die Frauen anging. Jill hatte ihm nicht gesagt, dass sie schwanger war, und jetzt fand Cassie es nicht nötig, ihm von den Zwillingen zu erzählen.
Entschlossener denn je, diese Nacht zu Hause zu verbringen, ging er an der Doppeltür zur Säuglingsintensivstation vorbei und die paar Meter weiter zu Albers' Büro. Er wollte klarstellen, dass er heute rechtzeitig nach Hause kam, denn Cassie hatte ihm einiges zu erklären.
Cassie hatte damit gerechnet, dass sie nach dem Fitnessprogramm mit Michelle besserer Stimmung sein würde, aber sie hatte nicht damit gerechnet, Brendans Wagen vor dem Haus zu vorzufinden.
Sie hatte schon im Fitnesscenter geduscht, um fertig zu sein, bevor Brendan kam. Sie wollte etwas Besonderes kochen, sich hübsch machen und etwas Aufregenderes anziehen als ihre Sportsachen. Aber das würde wohl leider ausfallen, da Brendan offensichtlich früher nach Hause gekommen war. Vielleicht sehnte er sich genauso sehr nach ihr wie sie sich nach ihm. Das Abend essen konnte ruhig nur aus einer Pizza bestehen, und während sie auf den Lieferjungen warteten, könnten sie sich ja schon über den Nachtisch hermachen.
Die Haustür war unverschlossen, und Brendan saß im Sessel, in der Hand ein Glas Bier, und sah sie ausdruckslos an. Muss ein schwieriger Tag gewesen sein, dachte Cassie. Kein Problem. Sie würde sich etwas einfallen lassen, um ihn allen Ärger vergessen zu lassen.
Sie warf ihre Sporttasche aufs Sofa, schob sich das feuchte Haar aus der Stirn und lächelte.
„Hi, ich habe dich erst in einer Stunde erwartet."
Brendan saß stocksteif da, ohne ihr Lächeln zu erwidern. „Wo bist du gewesen?" Seine Stimme klang unfreundlich, fast wütend.
„Ich war mit Michelle im Fitnesscenter. Dr. Anderson sagt, Bewegung tue mir gut", fügte sie schnell hinzu, damit er sich keine Sorgen machte.
„Du hast mir nicht gesagt, dass du dorthin gehen würdest."
„Weil ich es nicht für so wichtig hielt. Außerdem glaubte ich, ich würde vor dir zu Hause sein."
„Und was hast du mir sonst nicht gesagt?"
Cassie glaubte zu wissen, weswegen er so gereizt war, und versuchte, ihn zu beschwichtigen. „Ach, Brendan, bitte. Ich bin nur ein bisschen gelaufen und geschwommen.
Ich habe es nicht übertrieben, mach dir keine Sorgen."
„Ich habe heute mit Anderson gesprochen."
Ihr stockte einen Moment lang der Atem, dann versuchte sie zu lächeln und sah Brendan unschuldig an. „Worüber?"
„Du weißt, worüber. Du hast mich angelogen."
Er wusste von den Zwillingen. Cassie schluckte nervös. Die Knie drohten unter ihr nachzugeben, und sie hielt sich an der Rückenlehne des Sofas fest. „Brendan, ich habe nicht gelogen. Ich dachte nur ..."
„Es sei nicht nötig, es mir zu sagen? Wann hattest du denn vor, mich ins Bild
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